Sylvia Caduff und Oscar Peer heissen die beiden Bündner
Kulturpreisträger 2003. Die Bündner Regierung würdigt die hervorragenden
Leistungen, die ausserordentliche Laufbahn als Dirigentin und die
musikalische Tätigkeit auf internationaler Ebene von Sylvia Caduff. Die
Churer Musikerin und Dirigentin ist 1937 geboren. Sie besuchte das
Konservatorium in Luzern und studierte danach Orchesterdirektion in
Berlin bei Herbert von Karajan. 1966 gewann sie den äusserst
prestigeträchtigen internationalen Wettbewerb "Dimitri Mitropoulos" in
New York. Nach diesem Grosserfolg wurde sie in Bern Dozentin für
Orchesterdirektion und Dirigentin des Konservatoriums-Orchesters. 1973
erhielt sie den Kunstpreis der Stadt Luzern. Ab 1967 dirigierte sie als
Gastdirigentin alle grösseren renommierten Orchester in der Schweiz und
im Ausland, inklusive, als erste Frau überhaupt, die Berliner
Philharmoniker.
Oscar Peer erhält den diesjährigen Bündner Kulturpreis in Würdigung
seines umfassenden literarischen Werkes in romanischer und deutscher
Sprache, in welchem er meisterhaft Figuren von psychischer Komplexität
zeichnet und die Grenzen einer regional geprägten Literatur
überschreitet, sowie in Anerkennung seiner Verdienste um die Förderung
der rätoromanischen Sprache und Kultur. Der Engadiner Oscar Peer
beschloss sein Studium 1958 mit einer Dissertation über den
surselvischen Schriftsteller Gian Fontana. Nach dem Studium verfasste er
1962 im Auftrag der Lia rumantscha das ladinisch-deutsche Wörterbuch.
Danach wirkte er als Lehrer für Französisch und Italienisch an der
Kantonsschule in Winterthur und ab 1970 am Bündner Lehrerseminar in
Chur.
Die Preise sind mit je 20'000 Franken dotiert und werden an Sylvia
Caduff und Oscar Peer am
14. November im Rahmen einer kleinen Feier im Grossratsgebäude in Chur
überreicht.
Weiter hat die Regierung sechs Anerkennungspreise im Wert von je
10'000 Franken verliehen:
- Walter Bieler, in Anerkennung seiner Pionierarbeit im
Holzkonstruktionsbau und insbesondere seiner Entwicklung der dachlosen
Holzbrücke, einer neuen Form im Brückenbau.
- Diego Giovanoli quale riconoscimento per il suo instancabile
impegno nel rilevare, valorizzare e divulgare le peculiarità e le
bellezze architettoniche, territoriali e culturali del nostro vasto
cantone.
- Duosch Grass, in Anerkennung seiner eigenständigen Kunst auf den
Gebieten der Bildhauerei, der Malerei und des Möbeldesign.
- Heinrich Kollegger , in Anerkennung seiner originellen
Ländlermusik mit der Familienkapelle, mit der er in Graubünden und
ausserhalb auftritt.
- Aniko Risch, in Anerkennung ihrer ausdrucksstarken Kunst auf den
Gebieten der Malerei, der Bildhauerei, der Installation und des
Möbeldesign.
- Tresa Rüthers-Seeli, in Anerkennung ihres sprachlich und
inhaltlich herausragenden lyrischen Werkes.
Die Förderungspreise im Betrag von je 7000 Franken gehen dieses Jahr
an:
- Dumenic Andry, Schriftsteller;
- Claudia Cadruvi, Schriftstellerin;
- Achim Wolfgang Lenz, Schauspieler/Regisseur/Autor;
- Romedi Reinalter, Botaniker;
- Jos Schmid, Fotograf;
- Nadja Schmid, Schauspielerin/Regisseurin/Autorin;
- Andi Schnoz, Musiker;
- Monika von Aarburg, visuelle Künstlerin.
30. November mit elf Abstimmungsvorlagen
Am 30. November 2003 wird das Bündner Stimmvolk über elf kantonale
Sachvorlagen abstimmen können. Neben der "Initiative zur Wahrung der
Chancengleichheit für Bündner Jugend" gelangt auch ein Paket von zehn
Vorlagen zur Abstimmung, die im Zusammenhang mit der Sanierung des
Kantonshaushalts stehen:
- Teilrevision des Gastwirtschaftsgesetztes für den Kanton
Graubünden
- Teilrevision des Gesetzes über die Förderung der Krankenpflege und
der Betreuung von Betagten und pflegebedürftigen Personen
(Krankenpflegegesetz)
- Teilrevision des Gesetzes über die Krankenversicherung und die
Prämienverbilligung
- Teilrevision des Gesetzes über Erwerb und Verlust des Kantons- und
Gemeindebürgerrechtes (Bürgerrechtsgesetz)
- Revision des Gesetztes für die Volksschulen des Kantons Graubünden
(Schulgesetz)
- Revision des Gesetzes über die Kindergärten im Kanton Graubünden
(Kindergartengesetz)
- Revision des Gesetzes über die Berufsbildung im Kanton Graubünden
(Kantonales Berufsbildungsgesetz)
- Teilrevision des Gesetzes über die Erhebung einer Kultussteuer für
juristische Personen (Kultussteuergesetz)
- Teilrevision des kantonalen Fischereigesetzes
- Teilrevision des Strassengesetzes des Kantons Graubünden
Aus Gemeinden und Regionen
- Chur: Das Rabiusa-Kraftwerk wurde bei den Unwettern vom November
2002 überschüttet und steht seitdem still. Die Regierung hat nun das
Projekt für die Instandstellung mit Auflagen genehmig und die
Baubewilligung erteilt.
- Furnastrasse: Auf der Teilstrecke Kirche-Boden wird das
Höchstgewicht von sieben auf 13 Tonnen und auf der Strecke Pragg-Jenaz-Furna-Hinterberg wird die Höchstbreite von 2,3 auf 2,5 Metern
heraufgesetzt.
Kantonsbeiträge an verschiedene Institutionen
- Sport-Toto-Beiträge: Sechs Antragsteller wurden für eine Tranche
von rund 21'000 Franken berücksichtigt: Club das skis Vuorz, FC Ems, OLG
Chur, Judoclub Davos, Tiraduors da pistola e sport Surses und
Schützenverein Davos Glaris.
Personelles
Hanspeter Rüedi, Maienfeld, ist als Abteilungsleiter
"Strukturverbesserung" im Amt für Landwirtschaft, Strukturverbesserung
und Vermessung gewählt worden. Er tritt seine Stelle am 1. Juni 2004 an.
Standeskanzlei Graubünden
Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden