Die neuste Nummer der Zeitschrift "Forum - Bibliotheken Graubünden"
ist am 8.4.03. erschienen. Das erste Forum des Jahres orientiert jeweils
detailliert über das Bibliotheksnetz des Kantons. Es enthält die
Jahresberichte einer Grosszahl der Bündner Bibliotheken, die
Jahresstatistik, das Aus- und Weiterbildungsangebot und weitere
Informationen des Vereins.
lesen.GR - Kinder- und Jugendmedien Graubünden (lesen.GR - KJM):
Der Verein lesen.GR - Kinder- und Jugendmedien Graubünden (früher
Bündner Arbeitsgemeinschaft Jugendbuch BAJ) besteht seit 1962 und hat
knapp 1'000 Mitglieder. Die Aufgaben des Vereins umfassen laut dem
"Leitbild Bibliotheken Graubünden" die Unterstützung der Bibliotheken
durch geeignete Leseförderungsprojekte und die Förderung des
Bibliothekswesens durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit. So organisiert
lesen.GR - KJM zum Beispiel die jährlich stattfindende Tagung der
Bibliothekarinnen und Bibliothekare Graubündens oder initiiert und führt
u.a. Autorenlesungen in Schulen durch.
Mitglieder des Vereins sind private Personen, Lehrkräfte,
Bibliotheken, Schulen oder Gemeinden etc. An der diesjährigen
Generalversammlung des Vereins wurde beschlossen, der Stiftung Kinder-
und Jugendmedien Schweiz beizutreten, um durch den Anschluss an diese
nationale Dachorganisation die überregionale Zusammenarbeit zu vertiefen
und vom Wissen und der Ideenvielfalt zu profitieren.
Jahresberichte:
Die 52 veröffentlichten Jahresberichte widerspiegeln die äusserst
farbige Bündner Bibliotheksszene aufs Beste: Beschrieben werden
Jahreshöhepunkte, Einführung von neuen Medien, wie zum Beispiel DVDs,
Teamzusammensetzungen, Umbauten und Vergrösserungen von
Bibliotheksräumen etc.
Sie zeigen aber auch die Vielfalt der Bibliotheken im Bezug auf Typ
und Grösse. Schul- und Gemeindebibliotheken sind vertreten, aber auch
die Kantonsbibliothek, die Bündner Volksbibliothek oder die
Patientenbibliothek des Kantonsspital in Chur. Entsprechend dem
Einzugsgebiet der Bibliotheken sind die Texte auf Deutsch, Romanisch
oder Italienisch verfasst.
Statistik:
Die Bibliotheksstatistik widerspiegelt die Bibliothekslandschaft
des Kantons:
- Von den 80 Bibliotheken, die ihre Zahlen ausweisen, bilden die
Schul-, Gemeindebibliotheken und die kombinierten Schul- und
Gemeindebibliotheken mit 54 Vertretern die grösste Gruppe.
- Diese Bibliotheksgruppe ermöglicht 92'000 Einwohnern des Kantons,
also der Hälfte der Bevölkerung, einen nahen Zugang zu 356'000 Medien,
davon sind 32'000 Nonbooks.
- Weil sie von interessierten und aktiven Bibliothekarinnen geführt
werden, verwundert es nicht, wenn im letzten Jahr 608'000 Medien, davon
147'000 Nonbooks ausgeliehen wurden.
Die Schul- und Gemeindebibliotheken sind einerseits das
Informationszentrum des Dorfes und oft bald der einzige Treffpunkt für
Erwachsene, Kinder und Jugendliche, weil immer mehr die Geschäfte, die
Post und die Bank aus dem Dorf verschwinden.
- Der Anteil an den neuen Medien, wie DVDs und CDs nimmt in den
Bibliotheken stetig zu. Sie sind ein Ausleihrenner.
- Die Betriebskosten der 54 Schul- und Gemeindebibliotheken der
Statistik belaufen sich insgesamt auf Fr. 2 Millionen. Davon wird die
eine Hälfte für Bibliotheksmaterial, Raummiete und Neuanschaffungen
ausgegeben und die andere Hälfte für die 302 Bibliothekare und
Bibliothekarinnen. Wenn man nur mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von
4 Stunden/pro Person rechnet ergibt das einen Stundenlohn von Fr. 17.
Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Schul- und Gemeindebibliotheken
unterstützen das kulturelle Dorfleben mit grossem Einsatz und geringer
Entlöhnung.
Ausbildung:
Graubünden war einer der ersten Kantone, der Bibliothekskurse nach
den SAB-Richtlinien (Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der allgemeinen
öffentlichen Bibliotheken) anbot. Vor zehn Jahren organisierte lesen.GR
- Kinder- und Jugendmedien Graubünden (damals Bündner
Arbeitsgemeinschaft Jugendbuch, BAJ) unter der Leitung von Agnes Egli
den ersten Ausbildungskurs. Seit dem Jahre 2000 besitzt Graubünden ein
neues Ausbildungskonzept. Die Erwachsenenbildungskurse, die sich in
Grundkurs, Leitungskurs und Weiterbildungskurse unterteilen, werden von
der Bibliotheksbeauftragten Nelly Däscher im Auftrag der
Bibliothekskommission des Kantons organisiert. Rund 150 Bibliothekare
und Bibliothekarinnen haben in dieser Zeit den Grundkurs erfolgreich
abgeschlossen. Vor zwei Jahren konnte erstmals ein Leitungskurs mit 21
Teilnehmerinnen durchgeführt werden. Die Bibliothekare und
Bibliothekarinnen sind an Aus- und Weiterbildung sehr interessiert.
Jährlich besuchen gegen 170 Teilnehmerinnen die speziell für sie
zugeschnittenen Weiterbildungskurse. Durch die verschiedenen Kurse wird
erreicht, dass die Schul- und Gemeindebibliotheken im Kanton
fachmännisch nach den neuesten schweizerischem Richtlinien und Normen
geführt werden und einen hohen Standard haben.
Gremium: Verein lesen.GR
Quelle: dt Verein lesen.GR