Gestern musste infolge einer werkseitig bedingten Entleerung des
Pläviggin-Ausgleichsbeckens der Fischbestand abgefischt werden. Das
Unterfangenen erwies sich als äusserst schwierig. Der im Laufe der Jahre
erhebliche Eintrag an Feinsedimenten, die Schlickbildung auf dem sehr
unregelmässigen Gewässergrund und ein erheblicher Algenbewuchs
verunmöglichten den Einsatz eines Netzes. Mit dem Elektrofanggerät
gelang es einen Teil des Fischbestandes zu evakuieren. Ein Teil des
Fischbestandes erstickte im Schlick und konnte nicht mehr gerettet
werden.
Die durch die Rätia Energie AG, Klosters angekündigte Begehung der
Überleitstollen Klosters - Küblis, St. Antönien - Küblis erforderte eine
Ganzentleerung des Pläviggin-Ausgleichsbeckens am 10./11. Juni. Wie bei
solchen Eingriffen üblich, wurde das Amt für Jagd- und Fischerei vom
Betreiber des Beckens aufgefordert, mit einer Abfischung den
Fischbestand im Becken zu evakuieren.
Während der Wasserspiegel des Beckens langsam gesenkt wurde,
versuchten Mitarbeiter des Amtes für Jagd und Fischerei im Auslauf und
von einem Boot aus den Fischbestand elektrisch abzufischen. Auf diese
Weise konnten im Auslauf des Beckens rund 150 Fische erfolgreich
behändigt werden. Ein Teil des Fischbestandes blieb in zahlreichen stark
verschlammten und mit Algen bewachsenen Untiefen zurück. Das Abfischen
dieser Tiere erwies sich als ausgesprochen schwierig. Ein Teil dieser
Fische verendete infolge Sauerstoffmangel.
Der Grund des Beckens ist durch den erheblichen Eintrag an
Feinsedimenten stark verschlammt und nicht begehbar. Der Einsatz eines
Netzes war ebenfalls nicht möglich, da der starke Algenbewuchs im Becken
den Einsatz dieses Fanggerätes verunmöglichte.
Die aus dem Becken evakuierten Fische werden zurzeit in der
kantonalen Fischzuchtanstalt in Klosters gehältert. Ein Zurücksetzen der
Fische ins Ausgleichbecken Pläviggin ist nicht vorgesehen, da das Becken
im Jahr 2005 infolge Stollensanierung und Erneuerung der Turbinen in der
Kraftwerkzentrale Küblis für mehrere Monate vollständig entleert und
ausgebaggert wird. Ein Besatz mit Jungfischen ist deshalb erst wieder im
Herbst 2005 sinnvoll.
Gremium: Amt für Jagd und Fischerei Graubünden
Quelle: dt Amt für Jagd und Fischerei Graubünden