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Sehr geehrte Damen und Herren
Über die Ursache der am Mittwochabend in Tschiertschen GR bei insgesamt 16 niederländischen Hotelgästen aufgetretenen Erkrankung kann Folgendes ausgesagt werden:

Untersuchung
In der Nacht der Einlieferung der Patienten wurden im betroffenen Betrieb auch Resten der verzehrten Pilzsuppe, welche einheimische getrocknete Pilze enthielt, sichergestellt. Aufgrund der ersten Symptome der Patienten und der kurzen Latenzzeit der Erkrankung musste anfangs von einer schweren Pilzvergiftung ausgegangen werden. Die sichergestellte Suppe wurde daher bereits während der Einlieferung der Patienten von einer erfahrenen amtlichen Pilzkontrolleurin auf toxische Fremdpilze untersucht.

Das Ergebnis
Es konnten keine toxischen Fremdpilze nachgewiesen werden. Die klinischen Befunde des Kantonsspitals weisen ebenfalls auf keine Pilzintoxikation hin. Der Verlauf der Erkrankung deutet auf eine Lebensmittelvergiftung hin. In der Pilzsuppe wurden stark verschimmelte Pilze nachgewiesen. Eine Verschimmelung tritt besonders dann auf, wenn Pilze zu lange und falsch (z.B. in Plastiksäcken) gelagert werden. Die Art des Schimmels konnte jedoch nicht mehr bestimmt werden. Festzuhalten ist, dass es sich aufgrund der vorliegenden Fakten, nicht um eine Pilzintoxikation, sondern um eine Lebensmittelvergiftung handelt.

Fazit
Die zuständigen Stellen haben sehr umsichtig gehandelt. Die verzehrte Pilzsuppe wurde gleichzeitig mit der Einlieferung der Patienten untersucht, weshalb sehr schnell eine Pilzintoxikation ausgeschlossen werden konnte. Kantonspolizei, Kantonsspital und das Amt für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit haben professionell zusammengearbeitet. Die sofortige Verfügbarkeit einer amtlichen Pilzkontrolleurin hat wichtige Hinweise über die Ursache der Erkrankung der Patienten geben können. Dieser Fall zeigt, dass trotz Liberalisierung des Lebensmittelgesetzes, die amtliche Pilzkontrolle ein wichtiger Bestandteil der Sorgfaltspflicht (Selbstkontrolle) bei Betrieben darstellen muss.

Gremium: Amt für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit
Quelle: dt Amt für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit
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