Die Regierung ist erfreut über den Entscheid des Bundesrates, dem
Projekt "Porta Alpina Sedrun" eine Chance zu geben. Die Porta Alpina
erhöht die Erreichbarkeit der Region Surselva beträchtlich. Die
Anreisezeit mit dem Zug aus den grösseren Agglomerationen (Zürich,
Milano) reduziert sich auf rund die Hälfte. Die Region wird direkt an
das europäische Eisenbahnnetz angebunden.
Chance für wirtschaftliche Entwicklung
Die Regierung stellt sich auf den Standpunkt, dass aus regionaler
und kantonaler Sicht das Vorhaben Porta Alpina Sedrun mit der Erhöhung
der Erreichbarkeit eine Chance für wirtschaftliche Entwicklung
darstellt. Die Entwicklung der ländlich/touristisch geprägten oberen
Surselva mit dem Zentrum Disentis ist geprägt durch einen - auch im
Vergleich mit der Gesamtregion - starken Rückgang bei den Beschäftigten
in den letzten 10 Jahren. Davon betroffen sind alle Branchen bis auf das
Baugewerbe, das in Zusammenhang mit der NEAT-Baustelle Auslastung und
Beschäftigung halten konnte. Im Tourismus ist der massive Rückgang der
Logiernächtezahlen - vor allem in der Hotellerie - zu verzeichnen.
Dieser Entwicklung ist aus raumordnungspolitischer wie aus
regionalwirtschaftlicher Sicht entgegenzuwirken. Die "Porta Alpina"
verknüpft die schienengebundene alpenquerende Ost-West-Verbindung mit
der schienengebundenen alpenüberquerenden Nord-Süd-Verbindung. Als
solche ist sie mehr als eine "blosse" Streckenergänzung, nämlich ein
neues Netzelement mit neuem Potenzial für die Anbindung von Graubünden.
Das Projekt "Porta Alpina Sedrun" kann einen wesentlichen Beitrag zur
Erhöhung der Standortattraktivitäten der Region Surselva durch eine
deutlich verbesserte Erreichbarkeit und damit Erschliessung von
touristischen Potentialen leisten. Voraussetzung dafür ist, dass die
Schlüsselbranche, in diesem Fall der Tourismus, einen direkten Vorteil
daraus ziehen kann. Solche von der Porta Alpina Sedrun ausgehenden
Impulse zur Stärkung des regionalen Produktions- und
Wertschöpfungssystems im Tourismus sind zu erwarten und entsprechen auch
den Zielen der neuen Regionalpolitik. Die Regierung nimmt von den
Auflagen, die erfüllt werden müssen, damit der Bund sich an den
Erstellungskosten mitbeteiligt Kenntnis. So ist insbesondere
aufzuzeigen, wie sich das Projekt "Porta Alpina Sedrun" in ein
raumplanerisches Konzept einbetten lässt. Ein solches soll den Nutzen
des Vorhabens möglichst grossräumig, das heisst über die Surselva hinaus
für das Gebiet Gotthard erkennen lassen.
Nächste Schritte
Die Regierung begrüsst es, dass sowohl die Matterhorn Gotthardbahn
als auch die Rhätische Bahn gegenüber dem Bund ihr grundsätzliches
Interesse an der Erstellung und dem Betrieb der künftigen Station "Porta
Alpina Sedrun" erklärt haben.
Bekanntlich verlangt der Zeitplan der laufenden Bauarbeiten der NEAT
im Zwischenangriff Sedrun ein Bewilligungsverfahren, das unter einem
hohen Zeitdruck steht. Mit dem von der Gemeinde Tujetsch bewilligten
Kredit über 350'000 Franken konnten die notwendigen
Projektierungsarbeiten gerade noch zeitgerecht aufgenommen werden.
Seitens des Kantons hat die Regierung kürzlich zuhanden der GPK einen
Nachtragskredit in der Höhe von 500'000 Franken beantragt, um die
notwendige Weiterbearbeitung des Projekts nicht zu vereiteln. Die
Regierung ist schliesslich bereit, unverzüglich eine Kreditbotschaft
zuhanden des Grossen Rates auszuarbeiten. Die Regierung knüpft eine
solche substanzielle Mitfinanzierung an die Bedingung, dass sowohl der
Bund als auch die Region sich an den Erstellungskosten beteiligen und
eine solide Trägerschaft sowohl für die Erstellung wie auch für den
späteren Betrieb bezeichnet werden kann.
Zusammenfassend stellt sich die Regierung auf den Standpunkt, dass
die Erstellung der "Porta Alpina Sedrun" für die Entwicklung der Region
Surselva eine einzigartige Chance darstellt. Der Anschluss an die NEAT
über die "Porta Alpina Sedrun" erlaubt es, mit dem Zwischenangriff
Sedrun schon erbrachte Vorleistungen auf Dauer nachhaltig zu nutzen. Die
Regierung ist deshalb bereit, sich an den Erstellungskosten massgeblich
zu beteiligen.
Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei