Eine Analyse des Hochbauamtes über die Büroräume der Kantonalen
Verwaltung auf dem Platz Chur zeigt, wie die Räume effizienter genutzt
und die Kosten gesenkt werden können. Die Regierung hat den
entsprechenden Bericht zur Büroraumplanung "Analyse - Strategische
Grundsätze" des Hochbauamtes vom 21. Dezember 2005 zur Kenntnis
genommen. Die im letzten halben Jahr durchgeführte Analyse zielt in
erster Linie darauf, Raumstandards einzuführen, Verwaltungseinheiten zu
zentralisieren und Dienststellen zu verdichten. Mit dem Bezug von
nutzungsgerechten, grossen Verwaltungsbauten kann der gesamte
Flächenbedarf reduziert und folglich die Betriebskosten gesenkt werden.
Möglichst alle nicht notwendigen oder ungeeigneten Mietverhältnisse
sollen aufgelöst sowie unwirtschaftliche kantonseigene Liegenschaften
aufgegeben werden. Aufgrund vorhandener Verpflichtungen und Vorgaben
liegt der Planungshorizont bei rund zwölf Jahren. Die Einsparungen
können kontinuierlich gesteigert werden und betragen nach Abschluss des
Projektes jährlich rund zwei Millionen Franken. Die Regierung hat das
Hochbauamt nun beauftragt, unter Anwendung der festgelegten
strategischen Ausrichtung und der neuen Raumstandards die
Büroraumplanung und integrierend die Reorganisation der Departemente
weiter zu entwickeln und zu konkretisieren.
Neue Lehrmittel für die Schulen geplant
Die Bündner Regierung hat das Konzept zur Erarbeitung der "Fibla",
einem Erstlese- und Schreiblehrgang in Rumantsch Grischun, gutgeheissen.
Das Konzept sieht vor, eine völlig neue Fibel zu erarbeiten. Diese gilt
als das wichtigste Lehrmittel für die erste Primarklasse. Die
Erarbeitung beruht auf dem am 21. Dezember 2004 von der Regierung
genehmigten Grobkonzept "Rumantsch Grischun in der Schule". Die neue
Fibel soll bis zum August 2007 für den Einsatz in den ersten Klassen der
Pionierregionen bereitstehen.
Gleichzeitig hat die Regierung die Umsetzung des Konzeptes "Deutsch
für Romanen" für die 4. - 6. Primarklassen gutgeheissen. Da die zurzeit
aktuelle Sprachenfrage (Beginn des Zweitsprachunterrichtes/Frühenglisch)
noch nicht geklärt ist, erachtet es die Lehrmittelkommission als nicht
sinnvoll, ein eigenes, neues Lehrmittel zu erarbeiten. Stattdessen sieht
das neue Konzept vor, für zwei Anspruchsgruppen (Deutsch ab 1. Klasse,
Deutsch ab 4. Klasse) jeweils adäquate Lehrmittel zu ermitteln und zu
empfehlen. Schliesslich hat die Regierung die Erarbeitung eines
Heimatkundelehrmittels für die 4. bis 6. Klassen in Deutsch, Italienisch
und Rumantsch Grischun gutgeheissen. Das neue Konzept erlaubt es, Teile
eines bereits bestehenden Lehrmittels in Lizenz unverändert zu
übernehmen, auf Bündner Verhältnisse anzupassen oder ganz durch für
Graubünden geeignetere und wichtigere Themen zu ersetzen. Das Lehrmittel
soll ein "Kulturbuch" werden, in welchem die Vielfalt des Kantons zum
Ausdruck kommt.
Neuer Rahmenvertrag für die Ausbildung des Personals im
Justizvollzug
Die Bündner Regierung hat dem neuen Rahmenvertrag betreffend
Ausbildung des Personals im schweizerischen Justizvollzug zwischen der
Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und
-direktoren und der Stiftung "Schweizerisches Ausbildungszentrum für das
Strafvollzugspersonal" (SAZ) in der Fassung vom 13. September 2005
zugestimmt. Der Rahmenvertrag soll die bisherigen bilateralen Verträge
des SAZ mit den einzelnen Kantonen ablösen und die Aus- und
Weiterbildung des Personals im Justizvollzug und neu auch des Personals
der Bewährungshilfe, der Zwangsmassnahmen im Ausländerrecht und der
Einweisungsbehörde ab dem Jahr 2007 gewährleisten.
Teilrevision der Fischereibetriebsvorschriften genehmigt
Die Bündner Regierung hat die Teilrevision der
Fischereibetriebsvorschriften vom 8. Dezember 2003 genehmigt. Eine
grundlegende Revision der Fischereibetriebsvorschriften ist im Hinblick
auf die Fischereisaison 2007 vorgesehen. Einige Revisionspunkte sind
jedoch vordringlich und müssen bereits auf die Fischereisaison 2006
umgesetzt werden. Für die Ausgleichsbecken "Doggiloch" in Klosters und
"Pläviggin" ob Küblis ist ein Fischereiverbot erlassen worden, da nach
der vorgenommenen Totalentleerungen dieser Ausgleichbecken der
Fischbestand neu aufzubauen ist. Eine weitere Neuerung betrifft den
Stausee "Lago Isola" in San Bernardino. In den letzten Jahren kam es in
diesem See zu einer Besiedlung mit Hechten. Dieser Raubfisch ist jedoch
im Artengefüge dieses Gewässers nicht erwünscht. Im Sinne einer
Sofortmassnahme wird demzufolge für dieses Gewässer das geltende
Schonmass für Hechte aufgehoben.
Aus Gemeinden und Regionen
- Splügen: Die Regierung hat die Verfassung der Gemeinde Splügen vom
16. Dezember 2005 genehmigt.
- Casti-Wergenstein: Die am 24. August 2005 verabschiedete
Teilrevision des Baugesetzes der Gemeinde Casti-Wergenstein wird
genehmigt. Ebenfalls genehmigt wird der Zonenplan und Generelle
Gestaltungsplan 1:1'000 vom 24. August 2005 sowie der Generelle
Erschliessungsplan 1:1'000 vom 24. August 2005.
- Celerina/Schlarigna: Die am 5. September 2005 verabschiedete
Teilrevision des Baugesetzes der Gemeinde Celerina/Schlarigna wird
genehmigt. Auch genehmigt wird der Teilzonenplan 1:10'000 Wald- und
Wildschutzzone vom 5. September 2005.
- Domat/Ems: Die Regierung hat das Projekt für die Verbauung Val da
Muling auf dem Gebiet der Gemeinde Domat/Ems genehmigt. Die im Projekt
vorgesehenen Umweltauflagen müssen umgesetzt werden. Unter Vorbehalt der
Subventionszusicherung durch den Bund wird aufgrund des kantonalen
Wuhrgesetzes an die auf 7'980'000 Franken veranschlagten Kosten ein
Kantonsbeitrag von maximal 1'596'000 Franken bewilligt.
- Ruschein: Die Regierung genehmigt das Projekt "Sonderwaldreservat
Plontabuora" der Gemeinde Ruschein. An die subventionsberechtigten
Kosten von 167'000 Franken wird ein Kantonsbeitrag von 20 Prozent oder
höchstens 33'400 Franken zugesichert.
- Samnaun: Die Regierung hat der politischen Gemeinde Samnaun als
Bauherrin der in Samnaun geplanten Pflegegruppe die Aufnahme der
Pflegegruppe mit 5 Betagtenbetten auf die Liste der
Langzeiteinrichtungen (Pflegeheimliste) des Kantons Graubünden
zugesichert. Dies geschieht, sofern die Trägerschaft zum Zeitpunkt der
Betriebsaufnahme den Nachweis der Erfüllung der Voraussetzungen gemäss
Bundesgesetz über die Krankenversicherung erbringt.
Kantonsbeiträge an verschiedene Institutionen
- Ems-Chemie AG: Die Regierung sichert der Ems-Chemie AG für die
Erweiterung der privaten Anschlussgleisanlage in Ems Werk einen
Kantonsbeitrag von 30 Prozent der anrechenbaren Kosten von 955'488
Franken beziehungsweise maximal 288'646 Franken zu.
- Segantini Museum: Die Regierung hat dem Segantini Museum in St.
Moritz für die Erarbeitung eines neuen Audio-Guides einen einmaligen
Beitrag von 10'000 Franken zugesprochen.
- Stiftung Schweizerischer Jugendmusikwettbewerb: Die Regierung hat
der Stiftung Schweizerischer Jugendmusikwettbewerb für das Jahr 2006
einen Beitrag von 6'200 Franken zugesprochen.
Strassenprojekte
Soazza - San Bernardino/Tunnel Süd: Die Regierung hat 935'000
Franken für Baumeisterarbeiten im Zusammenhang mit der Instandsetzung
Pian San Giacomo - Malabarba an der A13, Soazza - San Bernardino/Tunnel
Süd, bewilligt.
Personelles
- Nina Hemmi, wohnhaft in Churwalden, ist zur
Regionalforstingenieurin der Region Rheintal/Schanfigg des Amtes für
Wald ernannt worden.
- Renaldo Lutz, wohnhaft in Disentis/Mustér, ist zum
Regionalforstingenieur der Region Surselva des Amtes für Wald ernannt
worden.
Standeskanzlei Graubünden
Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden