In zehn Tagen beginnt in Flims Laax Falera die Herbstsession der
eidgenössischen Räte. Gerade weil die Session ein politischer Anlass
ersten Ranges ist, wird die Bündner Regierung die Gelegenheit nutzen,
den Kanton Graubünden im Kontakt mit Parlamentarierinnen und
Parlamentariern als innovativen Kanton zu positionieren. Graubünden
freut sich auf das Bundesparlament und den politischen
Meinungsaustausch. Die Vorbereitungsarbeiten der kantonalen
Projektorganisation verlaufen nach Terminplan und gehen in die Endphase.
Die Mitglieder der eidgenössischen Räte kommen in erster Linie nach
Graubünden, um ihre parlamentarische Arbeit zu verrichten. Dabei soll
ihnen wie in Bern eine professionelle Infrastruktur, aber auch ein
attraktives Freizeitangebot zur Verfügung stehen. Für die Bündner
Regierung ist die in zehn Tagen beginnende Session ein politischer
Anlass ersten Ranges mit entsprechender touristischer Ausstrahlung und
kein touristischer Event mit politischer Ausstrahlung. Die offiziellen
Rahmenveranstaltungen, die mit der Parlamentsleitung des Bundes
abgesprochen und auf die Arbeitsbedürfnisse ausgerichtet sind, finden
deshalb nur in beschränkter Zahl statt. Sie sollen dazu dienen,
Parlamentarierinnen und Parlamentariern den Kanton Graubünden näher zu
bringen und echte Kontakte mit der romanischen Sprache und Bevölkerung
zu ermöglichen.
Der Kanton Graubünden, die Regiun Surselva und die Gemeinden Flims
Laax Falera arbeiten für die Session mit Partnern aus der
Tourismusbranche zusammen. Angesichts des Engagements der Beteiligten
ist es durchaus legitim, dass ihnen die Session eine angemessene
Wertschöpfung oder Werbung für ihre Anliegen ermöglicht. Die Session in
Graubünden ist deshalb weder ein Marketinganlass noch ein Luxusevent.
Vielmehr soll die Session den Parlamentarierinnen und Parlamentariern
die Möglichkeit geben, auch die angenehmen und schönen Seiten des Lebens
in Graubünden kennen zu lernen. Der Kanton Graubünden verfügt über eine
touristische Kernkompetenz, die er als herzlicher Gastgeber unter Beweis
stellen möchte.
Graubünden will sich politisch positionieren
Gerade weil die Session ein politischer Anlass ersten Ranges ist,
wird die Regierung den Kanton Graubünden im Kontakt mit
Parlamentarierinnen und Parlamentariern auch politisch positionieren.
Der Kanton Graubünden freut sich auf das Bundesparlament, auf engagierte
Diskussionen und den politischen Meinungsaustausch. Dabei stehen der
Alpenraum und mit ihm der Kanton Graubünden als Bergkanton unter Druck.
Alpenkantone müssen sich in einer zum Teil heftig geführten Diskussion
behaupten und belegen, dass sie weder ökonomisch nicht existenzfähiges
Gebiet noch ein ökologisches Auslaufmodell sind. Die Regierung möchte
die Gelegenheit nutzen und dem Parlament aufzeigen, dass Graubünden
keine alpine Brache ist, sondern mit Zuversicht in die Zukunft geht. Der
Kanton lebt und überlebt einerseits dank eines ungebrochenen
Existenzwillens und viel Eigeninitiative zur Verbesserung der
Lebensbedingungen und andererseits durch die berechtigte Solidarität der
anderen Kantone, der Agglomerationen und Städte.
Dabei erweist sich Graubünden als innovativ, mutig und visionär. Der
Kanton erhält und erweitert ein Netz von Infrastrukturen, das im Bereich
des öffentlichen und privaten Verkehrs nationalen und internationalen
Interessen dient, das Erholungssuchenden Entspannung und hohe
Erlebniswerte bietet und das mit dem Projekt Porta Alpina auch
unkonventionelle Schritte in die Zukunft aufzeigt. Viele private Firmen
sind bereit, in diesem Kanton zu investieren. Sie verbreiten
Aufbruchstimmung und machen deutlich, dass es neben den grossen
wirtschaftlichen Zentren dieses Landes durchaus auch regionale
Wirtschaftszentren mit Zuversicht in die künftige Entwicklung gibt.
Intensive Vorarbeiten in Flims und ein Gastgeschenk
Intensiv strebt auch die Gastgemeinde Flims danach, den
Parlamentarierinnen und Parlamentariern optimale Arbeitsbedingungen für
den Sessionsablauf zu garantieren. Die Bevölkerung und die Behörden der
Gastgemeinde haben keinen Aufwand gescheut, seit der Entscheid für die
Session extra muros gefallen ist. Flims ist herausgeputzt worden und die
Bevölkerung hat sich mit viel persönlichem Engagement auf die Session
vorbereitet. Die Gemeindebehörden haben Projekte terminlich so angelegt,
dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Session davon profitieren
können. Zum Beispiel ist die Plattform mit dem romanischen Namen des
Mauerseglers, il spir, mit der einmaligen Aussicht in die Rheinschlucht
rechtzeitig realisiert worden. Passend auf den Sessionsbeginn hat die
Gemeinde ausserdem ein Buch herausgegeben, das allen Teilnehmenden der
Session als Gastgeschenk überreicht wird. Dieses mit Zeichnungen des
bekannten Karikaturisten Hans Moser illustrierte Buch stellt das Dorf
auf lebendige, unterhaltsame Weise vor.
Ein weiteres Gastgeschenk in Buchform ist das Werk "Graubünden
zwischen Integration und Isolation" von Martin Bundi und Christian
Rathgeb. Der Historiker und ehemalige Nationalratspräsident Bundi und
der Jurist und Grossrat Rathgeb würdigen dabei die neuere
Verfassungsentwicklung und die Aussenbeziehungen des Kantons Graubünden.
Das im Südostschweiz Buchverlag erschienene Buch gibt den
Parlamentarierinnen und Parlamentariern in konzentrierter Form einen
interessanten Einblick in Verfassungsgeschichte und
Verfassungswirklichkeit.
Vorbereitungsarbeiten sind auf der Zielgeraden
Die Vorbereitungsarbeiten für die Auswärtssession laufen auf
Hochtouren und sind auf der Zielgeraden. In den Bereichen Infrastruktur,
Logistik, Sicherheit und Rahmenprogramm sind die Arbeiten im Terminplan.
Die aktuellen Kosten liegen rund 355'000 Franken über der
Kostenschätzung vom Juni 2005. Damals waren bei der kantonalen
Projektorganisation rund 1,5 Millionen Franken mit einem Kostenanteil
des Kantons Graubünden von rund 0,5 Millionen Franken budgetiert. Gründe
für die höheren Kosten sind insbesondere Mehrausgaben beim Center da
visita sowie bei den Anlässen des Rahmenprogramms, insbesondere bei der
Schlussfeier mit der breiten Bevölkerung am Laaxersee. Diese
Mehrausgaben sind allerdings durch Beiträge von Sponsoren und Gemeinden
finanziert. Die Aufwendungen des Kantons Graubünden für die Session
bleiben im ursprünglichen Rahmen.
Ohne Probleme verläuft die enge Zusammenarbeit mit dem Bund. Anfang
September haben die Parlamentsmitglieder erste Einladungen zum
Rahmenprogramm erhalten, das im Kontakt mit regionalen Veranstaltern
organisiert wird. Für Besucherinnen und Besucher ist Ende August die
Broschüre "Bun da savair" erschienen, die Wissenswertes rund um die
Auswärtssession enthält. Darin wird auch das Center da visita, ein
Empfangs- und Erlebnisraum für Besucherinnen und Besucher, näher
vorgestellt. Die Bevölkerung von Flims und der Surselva erhält ausserdem
die Gelegenheit, die Ratsdebatten am Fernsehen live über den Infokanal
der Alpenarena News mitzuverfolgen.
Ferner plant die Projektorganisation eine Sonderaktion zur
Versteigerung der Pulte der Nationalrätinnen und Nationalräte. Die
Erlöse werden einer wohltätigen Institution zu Gute kommen. Die
Parlamentarierinnen und Parlamentarier werden am 18. September vor
Sessionsbeginn zu einem Eröffnungsimbiss eingeladen. Dieser wird von der
Swiss School of Tourism and Hospitality (SSTH) aus Passugg und Chur
gestaltet und umfasst Köstlichkeiten aus aller Welt. Zudem ist ein
symbolischer Schlussakt geplant. Dessen Inhalt steht noch nicht fest.
Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei