Die Ergebnisse der vom Bundesamt für Statistik durchgeführten
Betriebszählung per Ende September 2005 für den Produktionssektor und
Dienstleistungssektor liegen vor. Gesamthaft betrachtet blieb die
Beschäftigungssituation im Kanton Graubünden stabil. Im Vergleich zum
Jahr 2001 wurden im Dienstleistungssektor hauptsächlich Stellen im
Bildungs- und Gesundheitsbereich geschaffen. Die touristischen Branchen
haben einen weiteren Rückschlag erlitten, zu den Verlierern gehört auch
der Detailhandel. Im zweiten Sektor verlagert sich die Beschäftigung von
den traditionellen zu den technologieintensiveren und
wertschöpfungstärkeren Branchen. Die verschiedenen Grossbaustellen sowie
die rege private Bautätigkeit bescherten dem Bau erstmals seit Jahren
wieder eine Beschäftigungszunahme.
Im Kanton Graubünden arbeiteten per 30. September 2005 91'358
Personen. Gegenüber dem Jahr 2001 hat sich die Zahl der Beschäftigten
nur geringfügig verändert, der Rückgang betrug 0.4%. Während die Zahl
der Vollzeitbeschäftigten um 4.4% zurückging, stieg der Anteil der
Teilzeitbeschäftigten um 12.9%. Teilzeitbereinigt reduzierte sich
dadurch die Beschäftigung um 2.2%. Dies geht aus den soeben vom
Bundesamt für Statistik veröffentlichten Ergebnissen der mit Stichtag
vom 30. September 2005 durchgeführten Betriebszählung für den 2.
(Produktionssektor) und 3. Sektor (Dienstleistungssektor) hervor.
Werkplatz Graubünden behauptet sich
Im Gegensatz zum langfristigen gesamtschweizerischen Trend, hat sich
die Beschäftigungsverlagerung vom Produktions- in den
Dienstleistungssektor im Zeitraum 2001 - 2005 in Graubünden nicht
fortgesetzt. Die Zahl der Beschäftigten im 2. Sektor stieg minim um 0.3%
auf 24'095. Im dritten Sektor gingen in den letzten vier Jahren 386
(-0.6%) Arbeitsplätze verloren. Im Zehnjahresvergleich ist die
Beschäftigung im Dienstleistungssektor um 2% gesunken, während
gesamtschweizerisch ein Wachstum im Umfang von 10.6% zu verzeichnen war.
Unterschiedliche Entwicklung in den Wirtschaftszweigen
Im sekundären Sektor setzte sich in der Periode 2001 und 2005 die
rückläufige Entwicklung bei der Herstellung von Holzwaren (-8.2%), unter
anderem zurückzuführen auf das Spanplattenwerk Fideris und bei der
Herstellung von Kunststoffwaren / chemischen Industrie (-9.1%) fort.
Demgegenüber verzeichneten der Maschinen- und Fahrzeugbau, die
Elektronikbranche sowie die Herstellung von Präzisionsmechanik einen
Beschäftigungsanstieg von fast 12%. Die Maschinenbaubranche hat im
Zeitraum zwischen 1995 und 2005 723 Arbeitsplätze geschaffen. Die
Beschäftigungslage im Bau hat sich nach einer starken Schrumpfung in der
zweiten Hälfte der Neunzigerjahre seit 2001 leicht positiv entwickelt
(+1.1%).
Im Gesundheits- und Sozialwesen waren im Jahr 2005 10'595 Personen
voll- und teilzeitbeschäftigt, dies entspricht einer Zunahme von 12.4%
gegenüber 2001. Mit 13.3% weist der Bildungsbereich eine noch stärkere
Beschäftigungszunahme aus.
Am meisten Arbeitsplätze gingen im 3. Sektor seit 2001 in den stark
tourismusabhängigen Branchen im Beherbergungs- und Gaststättengewerbe
(-1'343 / - 8.7%) sowie im Detailhandel (-777 / -8.0%) verloren.
Fortgesetzter Beschäftigungsrückgang in den touristischen Regionen
Die Beschäftigungsentwicklung zwischen 2001 und 2005 war in
Graubünden regional stark unterschiedlich. Den stärksten Verlust von
Arbeitsplätzen erlitt das Schanfigg mit 10.3%. Im Unterengadin betrug
der Rückgang 4.3%, während im Oberengadin ein Minus von 2.9% zu
verzeichnen war. In Davos war die Klinikschliessung mit ein Grund für
den Rückgang von 8.2%.
Eine negative Beschäftigungsentwicklung war weiter im Bergell
(-0.4%), in Mittelbünden (-2.8%), im Münstertal (-3.0%), im Misox
(-3.8%) und im Calancatal (-10.0%) feststellbar. Demgegenüber war ein
Beschäftigungsanstieg in der Surselva (+1.1%), im Bündner Rheintal
(+1.5%), im Prättigau (+1.8%) im Puschlav (+4.4%) und im Heinzenberg -
Domleschg (+10.7%) zu verzeichnen. Ein grosser Teil des
Beschäftigungsanstiegs ging auf das Wachstum im Gesundheits- und
Sozialwesen, sowie in der Bildung zurück. Da in diesen Branchen
Teilzeitpensen stark verbreitet sind, war das teilzeitbereinigte
Wachstum weniger stark ausgefallen. Im Prättigau konnte der
Arbeitsplatzwegfall, der durch die Schliessung des Spanplattenwerk
Fideris entstanden war, vollständig kompensiert werden.
Weitergehende Analysen über die Entwicklung der Beschäftigungslage
im Kanton Graubünden werden im Laufe des Frühjahrs 2007 veröffentlicht.
Grafiken stehen zum Download unter www.awt.gr.ch (Statistik / Daten BZ
2005) zur Verfügung.
Gremium: Departement des Innern und der Volkswirtschaft
Quelle: dt Amt für Wirtschaft und Tourismus