An der ersten Zukunftskonferenz für die koordinierte Entwicklung des
Raumes Gotthard haben rund 80 Personen aus Politik, Wirtschaft und
Gesellschaft im Plenum und in verschiedenen Arbeitsgruppen intensiv über
ihre Visionen sowie Projekte diskutiert und gemeinsam die nächsten
Schritte festgelegt.
Mit dem Projekt Raumentwicklung Gotthard, PREGO, wollen die vier
Gotthardkantone Uri, Wallis, Tessin und Graubünden Weichen für die
räumliche, wirtschaftliche und touristische Entwicklung des Raumes
Gotthard stellen. Bis Mitte 2011 soll dazu ein gemeinsam getragener
Prozess etabliert und Projekte umgesetzt werden, die die Grundlagen und
Ideen, wie sie im Raumkonzept Gotthard vom August 2005 festgehalten
sind, konkretisieren. In einem ersten Schritt werden neue Formen der
Zusammenarbeit zwischen Akteuren aus Politik, Verwaltung und
Privatwirtschaft etabliert und gemeinsam grenzüberschreitende Projekte
und Konzepte entwickelt. Mitte 2007 wird der Bundesrat über den Stand
dieses Prozesses informiert.
Zusammenarbeit etabliert
Eine erste Konferenz dazu hat am 5. Juli 2006 auf dem Gotthard-Pass
stattgefunden. Regierungsräte aus vier Kantonen und wichtige Akteure aus
Wirtschaft, Planung und Politik haben ihre Ideen und Projekte für den
Zukunftsraum Gotthard präsentiert, zur Diskussion gestellt und für eine
gemeinsame Zukunft gebündelt. Am Vormittag skizzierten die
Regierungsräte Isidor Baumann (Uri), Marco Borradori (Tessin),
Jean-Michel Cina (Wallis) und Stefan Engler (Graubünden) die Potenziale
des Raums, informierten über die Absichten der Kantone und wiesen auch
auf die teilweise schwierige wirtschaftliche Situation hin. Der Verlust
von Arbeitsplätzen, der Abbau der Grundversorgung, die
unterdurchschnittliche Wertschöpfung, die Abwanderung von jungen
Menschen, der Investitionsbedarf der vorhandenen Hotelbetriebe
kennzeichnen die meisten Teilregionen im Raum Gotthard. Die
Innovationskraft der Region, die sich insbesondere in wegweisenden
Projekten im Bereich Tourismus wie beispielsweise dem Glacier-Express
zeigen, wurde hervorgehoben.
Wirtschaftsvertreter präsentierten und diskutierten bestehende
zukunftsträchtige touristische Angebote oder konkrete Vorhaben wie Sasso
San Gottardo, Wasserwelten Göschenen, Museo Nazionale San Gottardo oder
Andermatt Tourismus Resort. Festgehalten wurden notwendige Grundlagen
und bedeutende Erfolgsfaktoren - die Bündelung von touristischen
Angeboten unter der Dachmarke "Gotthard - San Gottardo", steht hier an
erster Stelle.
Dachmarke ‚Gotthard - San Gottardo' als Erfolgsfaktor
Am Nachmittag waren die "Wirtschaftliche Entwicklung", "Kommunale
und regionale Prozesse", sowie "Öffentliche Infrastrukturen und
Erreichbarkeit" im Raum Gotthard Themen in Arbeitsgruppen, in welche die
rund 80 Teilnehmenden der Konferenz eigene Ideen und Bedürfnisse
einbringen konnten.
Im Themenbereich "Wirtschaftliche Entwicklung" setzten die
Teilnehmenden die Schwerpunkte auf die Schaffung von günstigen
Rahmenbedingungen für private Vorhaben sowie die Bündelung von Angeboten
im Tourismus oder grenzüberschreitende Verbünde von Bergbahnen etc. Mit
"kommunalen und regionalen Prozessen" im Sinne von "lokalen Agenden 21"
wollen die einzelnen Akteure ihre Initiativen auf lokaler Ebene
verankert, von der Bevölkerung mitgetragen und nachhaltig gesichert
sehen. Als bedeutsam erachtet werden insbesondere gemeindeübergreifende
Zusammenarbeiten und das Entwickeln von lokalen und regionalen
Leitbildern, die helfen, Schwerpunkte der Gemeindeentwicklung zu
bestimmen und Impulse für die Siedlungsentwicklung zu setzen. Die
Arbeitsgruppe "Öffentliche Infrastrukturen und Erreichbarkeit" will
attraktive Verkehrsketten als sinnvolle Ergänzung der vorhandenen
touristischen Angebote im Gotthard Raum, zum Beispiel mit der Fahrt
durch den Gotthard-Basistunnel via die Porta Alpina nach Sedrun, mit dem
Glacier Express weiter nach Andermatt, durch die Schöllenenschlucht und
über die Gotthard-Bergstrecke, dannzumal ein UNESCO-Weltkulturerbe,
wieder zurück ins Mittelland - dies nicht an einem Tag, sondern als
Möglichkeit der Hin- und Rückreise bei mehrtätigen Aufenthalten in der
Gotthard-Region.
Gremium: Bau-, Verkehrs- und Forstdepartement Graubünden
Quelle: dt Bau-, Verkehrs- und Forstdepartement Graubünden