Der Kanton Graubünden als Mehrheitseigner der Rhätischen Bahn (RhB)
steht hinter den vom RhB-Verwaltungsrat gestern Mittwoch beschlossenen
Massnahmen zur Umsetzung der Dualstrategie. Die Bündner Regierung
erachtet die strategische Stossrichtung als geeigneten Schritt, um die
Zukunft der Bahn als selbstständiges Unternehmen mittelfristig zu
sichern. Sie bedauert jedoch, dass ein Stellenabbau und Entlassungen von
maximal 40 Mitarbeitenden unvermeidlich sind.
Die Rhätische Bahn ist für Graubünden von zentraler Bedeutung. Sie
ist der zweitgrösste Arbeitgeber, verbindet den Kanton und stellt mit
ihrem weit verzweigten Schienennetz den Transport von Menschen und
Gütern in alle Regionen sicher. Umso wichtiger ist, dass die Rhätische
Bahn sich so organisiert und ausrichtet, dass ihre Zukunft auch
nachhaltig gesichert ist. Mit der Dualstrategie haben Verwaltungsrat und
Geschäftsleitung der Bahn das in ihrem Rahmen Mögliche dafür getan.
Mit dem Auffangen der Sparmassnahmen aus dem Entlastungsprogramm des
Bundes und durch die Mitfinanzierung der neuen Rollmaterialbeschaffung
im Umfang von 22 Millionen Franken hat der Kanton bereits einen
wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der Dualstrategie geleistet. Ohne
diese finanzielle Unterstützung wäre die geplante Vertriebs- und
Marktoffensive schwieriger und die im Zusammenhang mit der Umsetzung der
Prozessoptimierung zu treffenden Personalmassnahmen wesentlich
einschneidender ausgefallen.
Die Regierung erwartet, dass - wie die RhB angekündigt hat - der
Stellenabbau sozialverträglich durchgeführt wird, möglichst wenige
Entlassungen ausgesprochen werden und die Mittel bereit gestellt werden,
um die betroffenen RhB-Mitarbeitenden zu unterstützen.
Um die Zukunft der RhB langfristig zu sichern, braucht es neben der
betriebswirtschaftlichen Initiative der Bahn zusätzlich optimal
abgestimmte Rahmenbedingungen seitens der öffentlichen Hand. Der Kanton
Graubünden wird dazu seinen Beitrag leisten. Zusätzlich wird er sich in
Bern dafür einsetzen, dass der Bund der Bedeutung des Regionalverkehrs
und der Substanzerhaltung genügend Rechnung trägt.
Auskunftsperson:
Regierungsrat Stefan Engler, Vorsteher des Bau-, Verkehrs- und
Forstdepartements Graubünden, Tel. 081 257 36 01
Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden