Der Kanton Graubünden soll sich mit einem Betrag von maximal 4
Millionen Franken an der finanziellen Sanierung der HTM-Immobilien AG
beteiligen, welcher das Schulhotel Passugg mit Internat gehört. Mit dem
Betrag will der Kanton einen Existenz sichernden Beitrag leisten, damit
das volkswirtschaftlich bedeutende Ausbildungsangebot der
Hotelfachschule in Passugg erhalten werden kann. Dies beantragt die
Regierung in ihrer Botschaft zur Beteiligung des Kantons an der
finanziellen Sanierung der HTM-Immobilien AG. Der Grosse Rat wird das
Geschäft in der Aprilsession 2007 behandeln.
Die Lehrgänge der Schweizerischen Schule für Touristik und
Hotellerie SSTH in Chur und Passugg auf der Stufe berufliche
Grundbildung und Höhere Berufsbildung stellen einen wichtigen Beitrag
zur Nachwuchsförderung und Weiterbildung in diesem bedeutenden Bündner
Wirtschaftszweig dar. Der seit vielen Jahren erfolgreiche
Ausbildungsbetrieb dieser Hotelfachschule finanziert sich durch private
und öffentliche Mittel. Seit 1988 dient das ehemalige Kurhotel Passugg
als Schulhotel mit Internat, was eine auf die Bedürfnisse der
Arbeitswelt ausgerichtete Ausbildung ermöglicht. Die Eigentümerin des
von der SSTH gemieteten Schulhotels hat in den vergangenen zehn Jahren
Um- und Ausbauarbeiten mit einem Investitionsaufwand von rund 18
Millionen Franken getätigt. Diese baulichen Investitionen wurden von
Bund und Kanton mit Baubeiträgen in der Höhe von 6,6 Millionen Franken
unterstützt.
Aufgrund der hohen Fremdkapitalbelastung und dem ausgewiesenen
Unterhaltsbedarf der Liegenschaft kann die HTM-Immobilien AG ihre
Aufwendungen nicht mehr über den Mietzins der SSTH abdecken. Sie hat
deshalb ein Sanierungskonzept erarbeitet. Damit die jährlichen
Instandsetzungs- und Unterhaltskosten langfristig finanziert und der
Bestand des Schulhotels gesichert werden können, muss bereits im
laufenden Jahr die hohe Fremdkapitalbelastung weitgehend abgebaut
werden. Als Ziel wird ein Abbau von 8 Millionen Franken anvisiert. Die
kantonale Beteiligung mit 4 Millionen Franken setzt voraus, dass bei den
Darlehensgebern ein Forderungsverzicht von insgesamt ebenfalls 4
Millionen Franken erreicht wird.
Für die Regierung wären die personellen und volkswirtschaftlichen
Konsequenzen einer Schulschliessung erheblich. Der Gesamtbetrieb der
Schule umfasst 64 Vollzeitstellen und generiert einen Umsatz von
jährlich ca. 13,5 Millionen Franken. Der Regierung zufolge kann mit der
Beteiligung des Kantons an der finanziellen Sanierung des Schulhotels
eine hervorragend geeignete Ausbildungsstätte auch künftig betrieben und
der Fortbestand der Hotelfachschule am Standort gesichert werden. Der
von der Regierung beantragte Grossratsbeschluss für eine Beteiligung des
Kantons an der finanziellen Sanierung des Schulhotels Passugg untersteht
dem fakultativen Finanzreferendum.
Standeskanzlei Graubünden
Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden