Am Sonntag, 30. November 2008, gelangt in Graubünden als kantonale
Sachvorlage der Beitritt des Kantons Graubünden zur interkantonalen
Vereinbarung über die Harmonisierung der obligatorischen Schule
(HarmoS-Konkordat) zur Abstimmung. Dies hat die Bündner Regierung
beschlossen.
Auf Bundesebene werden die Volksinitiative vom 1. März 2006 "Für die
Unverjährbarkeit pornografischer Straftaten an Kindern", die
Volksinitiative vom 28. März 2006 "Für ein flexibles AHV-Alter", die
Volksinitiative vom 11. Mai 2006 "Verbandsbeschwerderecht: Schluss mit
der Verhinderungspolitik - Mehr Wachstum für die Schweiz!", die
Volksinitiative vom 13. Januar 2006 "Für eine vernünftige Hanf-Politik
mit wirksamem Jugendschutz" sowie die Änderung vom 20. März 2008 des
Bundesgesetzes über die Betäubungsmittel und die psychotropen Stoffe der
Volksabstimmung unterbreitet.
Regierung lehnt Reduktion der Tarife für Laboranalysen ab
Die Bündner Regierung lehnt die vom Bund vorgeschlagene Revision der
Krankenpflege-Leistungsverordnung und die vorgesehene Einführung eines
neuen Tarifmodells für Labors ab. Sie befürchtet, dass die vorgesehene
massive Reduktion der Vergütung von Laboranalysen zur Schliessung von
zahlreichen Spitallaboratorien führt, da es die Laborstrukturen von
Grund auf verändert. Gemäss Antwort der Regierung sind Spitäler auf
einen hausinternen Labordienst angewiesen. Ohne eigenes Labor wären die
Spitäler gezwungen, ihr Leistungsangebot im operativen Bereich
einzuschränken. Die Revision hätte demzufolge eine weitgehende
Veränderung der Versorgungslandschaft unseres Kantons zur Folge und
stellt einen Eingriff in die Planungshoheit des Kantons dar. Die
medizinische Versorgung in den Randregionen würde damit beeinträchtigt
oder sogar gefährdet.
Regierung mit Zwangsanwendungsverordnung grundsätzlich
einverstanden
Die Zwangsanwendungsverordnung regelt die Anwendung von
polizeilichem Zwang und polizeilichen Massnahmen bei Ausschaffungen und
Gefangenentransporten im Zuständigkeitsbereich des Bundes. Die
Verordnung legt fest, welche Zwangsmittel in bestimmten Situationen
angewendet werden dürfen und listet die zulässigen Hilfsmittel auf. Die
Bündner Regierung ist mit dem Entwurf grundsätzlich einverstanden. In
ihrer Antwort nimmt sie insbesondere Stellung zur Vorbereitung von
Rückführungen und dem Einsatz von Zwangsmitteln bei Ausschaffungen auf
dem Luftweg.
Totalrevision der Verordnung über Brückenangebote
genehmigt
Die Bündner Regierung hat die Totalrevision der Verordnung über die
Brückenangebote im Kanton Graubünden genehmigt. Brückenangebote bereiten
mit differenzierten Angeboten Jugendliche mit unterschiedlichen
Vorbildungen auf den erfolgreichen Einstieg in die Berufswelt vor. Um
dieses Ziel zu erreichen, verbessern Brückenangebote jene Kompetenzen
der Jugendlichen, welche an der Volksschule unterrichtet werden. Die
Verordnung regelt die Voraussetzungen und die Details für die
Realisierung von Brückenangeboten ab Schuljahr 2009/10. Sie tritt am 1.
Januar 2009 in Kraft.
Am 17. April 2007 verabschiedete der Grosse Rat des Kantons
Graubünden das Gesetz über die Berufsbildung und weiterführende
Bildungsangebote (BwBG). Dieses regelt die Vorbereitung auf die
berufliche Grundbildung für Personen mit individuellen Bildungsdefiziten
und Bildungsbedürfnissen nach der obligatorischen Schulzeit durch
Brückenangebote.
Totalrevision der Verordnung über berufliche Grundbildung im
Gastrobereich verabschiedet
Die Bündner Regierung genehmigt die Totalrevision der Verordnung
über die berufliche Grundbildung der Hotel- und Gastrofachfrau und des
Hotel- und Gastrofachmannes. Damit erhalten die Lernenden der
Gastgewerblichen Fachschule Graubünden (GFG) die Möglichkeit, mit dem
kantonalen Abschluss auch die Prüfung für ein eidgenössisches
Fähigkeitszeugnis zu absolvieren. Die Verordnung regelt die Ausbildung
und den beruflichen Unterricht, die Praktika und die
Lehrabschlussprüfung. Ausbildungsziele und die Stundentafel wurden
angepasst. Die Verordnung tritt rückwirkend auf den 1. August 2008 in
Kraft.
Aus Gemeinden und Regionen
Cinuos-chel: Das Projekt für die Erneuerung der kantonalen
Verbindungsstrasse La Veduta - Cinuos-chel, den Bau einer neuen
Sauberwasserleitung und die Sanierung der Werkleitungen wird genehmigt.
An die Kosten wird ein Beitrag von maximal 950'860 Franken bewilligt.
Chur: Die Regierung genehmigt das Projekt "Maschinenwege Heimwald",
welches die vier Wege Juchs, Städali, Krematorium und Ausser Fürstenwald
beinhaltet.
Malix: Die Teilrevision der Ortsplanung "Arealplan Riedwisli" der
Gemeinde Malix vom 2. April 2008 wird genehmigt.
Schluein: Das Projekt Hochwasserschutz Vorderrhein, Industriezone
Isla wird genehmigt. An die Kosten für die Schutzmassnahmen bewilligt
die Regierung einen Beitrag von maximal 110'000 Franken.
Trin: In den Fraktionen Trin-Digg, Trin-Dorf (nördlich der
Kantonsstrasse) und Trin-Mulin wird innerorts die Höchstgeschwindigkeit
auf 30 km/h festgelegt und je eine "Tempo-30-Zone" eingeführt; in
Trin-Digg mit Einbezug der Kantonsstrasse aus Richtung Flims ab Haus
Casa Gion. Gleichzeitig wird die Innerortssignalisation (50 "generell") bei der nordwestlichen Dorfeinfahrt von Trin-Digg um ca.
145 m in Richtung Flims versetzt.
Vella: An die Kosten für die Sanierung der Güterstrasse Bellania -
Pleif und die Sicherung der Abbruchkante in Pleif wird ein
Kantonsbeitrag von maximal 77'100 Franken bewilligt.
Kantonsbeiträge an verschiedene Institutionen
Archäologie Schweiz: Die Regierung unterstützt die Herausgabe der
italienischen Version des Lehrmittels "UrgeschiCHte" mit einer
Kostenbeteiligung von 7'700 Franken.
Bergführerverein Pontresina-St. Moritz: An den Neubau des
Klettersteigs La Resgia Pontresina wird ein Beitrag von 11'900 Franken
aus dem Sport-Fonds geleistet.
Bündner Jugendchor: Der Bündner Jugendchor wird für das Vereinsjahr
2008 mit einer Defizitgarantie von maximal 7'000 Franken unterstützt.
Bündner OL-Verband: Der Bündner OL-Verband erhält für die Teilnahme
am Orientierungslauf der Arge Alp Spiele 2008 in Bozen/Südtirol einen
Beitrag von 6'100 Franken aus dem Sport-Fonds.
Mittel Landeslotterie: Der Jugendmusik Domat/Ems wird für die
Neu-Uniformierung ein Beitrag von 9'000 Franken zugesprochen.
Sportklettern/Raiver a Domat: An den Neubau der Kletterwand Vial
Domat/Ems wird ein Beitrag von 10'800 Franken aus dem Sport-Fonds
geleistet.
Strassenprojekte
Die Regierung hat insgesamt 5'460'000 Franken für den Bau und die
Sanierung der folgenden Strassenabschnitte bewilligt:
- A13 Nationalstrasse: Erhöhung Tunnelsicherheit, Tunnel Isla
Bella
- A13 Nationalstrasse: Wiederinstandsetzung Tunnel
Viamala
- Calancastrasse: Belagsarbeiten Umfahrung Steinschlag
Arvigo
- Julierstrasse: Baumeisterarbeiten Tges Alva - Bivio
- Rechtsrheinische Oberländerstrasse: Baumeisterarbeiten
Safienstrasse - Versam
- Valserstrasse: Baumeisterarbeiten Valserrheinbrücke Vals Platz
Standeskanzlei Graubünden
Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden