Die Bündner Regierung hat mit Bedauern und Betroffenheit den
angekündigten Abbau von 126 Stellen beim SBB-Cargo-Standort in
Bellinzona zur Kenntnis genommen. Der Bund als Eigentümer steht mit in
der Verantwortung.
An ihrer heutigen Sitzung hat sich die Regierung erneut mit den Ende
vergangener Woche angekündigten Sanierungsmassnahmen der SBB Cargo
befasst. Sie nimmt zur Kenntnis, dass ihr dringendes Schreiben vom
5. März 2008 an die SBB wenig bewirkt hat. Die Regierung zeigt sich
insbesondere über den geplanten Abbau von Stellen beim
SBB-Cargo-Standort Bellinzona betroffen. Ein nicht unwesentlicher Anteil
der in Bellinzona angestellten Arbeitnehmenden der SBB Cargo wohnt in
Graubünden. Die Regierung zeigt sich solidarisch mit den betroffenen
Familien unabhängig davon, ob sie im Misox, Calancatal oder im Kanton
Tessin wohnen.
Mit Bedauern stellt die Regierung fest, dass die SBB
Sanierungsmassnahmen ergreifen, ohne zuvor die betroffenen Regierungen
konsultiert oder in Kenntnis gesetzt zu haben. Aus Sicht der Regierung
ist es schwierig zu beurteilen, ob die eingeleiteten Massnahmen
gerechtfertigt oder ob nicht Alternativen möglich sind. Kritisiert wird
von der Regierung das offenbar zu späte Handeln des früheren
SBB-Managements, das jetzt zu einschneidenden Massnahmen führt, welche
die Mitarbeiter unvorbereitet treffen. Die Regierung verlangt, dass alle
Möglichkeiten konkret geprüft werden, um die Arbeitsplätze in der Region
zu erhalten.
Fest steht für die Regierung, dass der Bund als Eigentümer der SBB
und der SBB Cargo in der Verantwortung steht. Regierungsrat Claudio
Lardi wird sich als Vertreter der Bündner Regierung heute Nachmittag in
Bellinzona vor Ort orientieren und morgen an der Aussprache der Tessiner
Regierung mit Bundesrat Moritz Leuenberger in Bern teilnehmen.
Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden