Die grossrätliche Kommission für Umwelt, Verkehr und Energie hat
sich an ihrer letzten Sitzung in Anwesenheit von Vertretern des
kantonalen Amtes für Energie und Verkehr intensiv mit der Problematik
des nachhaltigen Bauens, das heisst insbesondere mit der Frage des
energieeffizienten Bauens auseinandergesetzt. Die Kommission fordert die
Regierung in einem Kommissionsauftrag, den sie in der Februarsession
einreichen wird, auf, eine ökologische, vorbildliche, ökonomisch
tragbare und technisch umsetzbare Energiegesetzgebung zu erarbeiten,
wobei sich die Gesetzgebung an den heute verfügbaren Technologien
orientieren soll.
Nach einhelliger Auffassung der Kommission ist der Anteil
Graubündens an Erdöl zur Deckung seines Energiebedarfs zu hoch. Erdöl
wird in absehbarer Zeit knapper und damit empfindlich teurer. 45
Prozent unserer Energie wird in der Schweiz vornehmlich mit Heizöl
verheizt. Obwohl die durchschnittliche Sonnenscheindauer in Graubünden
hoch ist, wird sie hierzulande beim Bauen zu wenig genutzt. Bei der
Isolation vieler Neu- und Sanierungsbauten steht es in Graubünden nicht
gerade zum Besten. Wenn in diesem Bereich nicht bald etwas geschieht,
werden im Tourismuskanton Graubünden, der für seine Architektur berühmt
ist, Häuser gebaut, welche 50 Jahre lang weit unter dem Baustandard
ihrer Zeit sein werden und unsere CO2-Bilanz weiter unverhältnismässig
belasten.
Die Kommission setzt sich dafür ein, dass energieeffizientes Bauen
vom Kanton stärker gefördert wird. Ohne raumplanerische und finanzielle
Anreize im Sanierungsbau und Neubau dürfte auf dem Baumarkt wenig bis
nichts geschehen. Damit für das Baugewerbe ein Anreiz besteht, sich auf
die neuen Energieeffizienztechniken auszubilden, braucht es auf längere
Sicht die Gewissheit, dass energieeffiziente Bautechniken unumgänglich
sein werden, um die Minimalwerte zu erreichen. Technisch gut erreichbare
Werte sollten deshalb wie bereits heute üblich, auch gesetzlich
vorgeschrieben werden. Bei den eigenen Bauten sollte gemäss Kommission
die öffentliche Hand eine Vorbildfunktion ausüben und zumindest die
bundesüblichen Energiebemühungen erreichen wollen.
Gremium: Kommission für Umwelt, Verkehr und Energie
Quelle: dt. Kommission für Umwelt, Verkehr und Energie