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Nach „Passins“ und „Puntinas“ liegt nun das neue Sprachlehrmittel für die 3. Primaklasse in Rumantsch Grischun vor. Es setzt die Zielsetzung des Projektes „Rumantsch Grischun in der Schule“ fort, den romanischen Schulen möglichst attraktive und aktuelle Lehrmittel zur Verfügung zu stellen. Die übrigen Umsetzungsarbeiten im Projekt umfassen die Weiterbildung der Lehrpersonen und die wissenschaftliche Evaluation der Pioniergemeinden ebenso wie Gesprächskreise mit Gemeinden, welche noch keine Abstimmung durchgeführt haben.

Das neue Lehrmittel „Alerts“ umfasst ein Schülerbuch, Arbeitshefte, Lehrerkommentare und eine Begleit-CD. Die vier Kapitel des Buches decken thematisch folgende Bereiche aus der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler ab: Der Wald – Hier lebe ich – Alles bewegt sich – Nichts ist unmöglich. Didaktisch und methodisch berücksichtigt das Lehrmittel unterschiedliche Niveaus, Fähigkeiten und Lerntypen.
Die Arbeitshefte bieten zusätzliche Materialien für ein individualisierendes Lernen. Die äusserst ansprechende Grafik und Illustration erhöht die Qualität und Attraktivität des Lehrmittels zusätzlich. Kulturelle Fenster ermöglichen zudem die Auseinandersetzung mit Besonderheiten der Rumantschia und des Kantons Graubünden. Am Schluss eines jeden Kapitels steht ein formativer Test, welcher den Schülerinnen und Schülern als Lernzielkontrolle dient.

Stand des Projektes „Rumantsch Grischun in der Schule“
Die neuen Lehrmittel finden mittlerweile in rund 40 Gemeinden des Val Müstair, Mittelbündens und der Surselva Verwendung. Es handelt sich dabei um diejenigen rund 50 Prozent der romanischen Gemeinden, welche sich bis zum Schuljahr 2009/2010 für die Einführung des Rumantsch Grischun ausgesprochen haben. Neben der Lehrmittelproduktion wird die Weiterbildung der Lehrpersonen in den Pioniergemeinden weitergeführt. Zudem evaluiert das Institut für Mehrsprachigkeit der Universität und der Pädagogischen Hochschule Freiburg die Einführung des Rumantsch Grischun. Ein erster qualitativer Bericht liegt vor und wird in Zukunft durch quantitative Studien ergänzt und vertieft werden.
Bisher noch keine Volksabstimmungen durchgeführt haben das Engadin, das Val Schons und Teile der Surselva (Cadi und Lumnezia). Zur Stärkung der gegenseitigen Verständigung und Lösungssuche hat die Regierung ein Mediationskonzept verabschiedet. Das Konzept sieht vor, dass in regionalen Gesprächskreisen über die spezifische Problemstellung in der jeweiligen Sprachregion diskutiert und einvernehmliche Lösungen gesucht werden.
Der Gesprächskreis Engadin hat seine Arbeit vor einiger Zeit aufgenommen und mehrere Sitzungen durchgeführt. Die regionale Lehrerkonferenz (CGL) und Sprachorganisation (UDG) haben eine Vertretung bestimmt, die an den Mediationsgesprächen teilnimmt. Die Mitglieder des Gesprächskreises haben ihre Anliegen formuliert und eine Liste der wichtigsten Themenfelder definiert. Die Gespräche finden in einer konstruktiven Atmosphäre statt und eine erste Annäherung hat stattgefunden. Über Ergebnisse kann voraussichtlich im Herbst 2009 informiert werden.
Das Projekt „Rumantsch Grischun in der Schule“ sieht vor, im schriftlichen Bereich die bisherigen fünf Idiome durch die gemeinsame Standardsprache zu ersetzen. Ziel ist es, aktuelle und attraktive Lehrmittel für alle Unterrichtsfächer zur Verfügung zu stellen sowie die Präsenz der romanischen Sprache im Schriftbereich allgemein zu stärken. Im mündlichen Bereich soll weiterhin die traditionell vor Ort gesprochene Variante gepflegt und gelebt werden.
Die Standardsprache Rumantsch Grischun entstand 1982 auf der Grundlage der verschiedenen rätoromanischen Idiome. Seit 2001 ist sie Amtssprache des Kantons; seit dem Schuljahr 2007/08 findet sie in ersten rätoromanischen Schulen als Alphabetisierungssprache Verwendung.

Weitere Informationen www.rumantsch-grischun.ch

Auskunftsperson: Ivo Berther, Leiter Projekt "Rumantsch Grischun in der Schule", Tel.: 081 254 16 01

Gremium: Erziehungs-, Kultur- und Umweltschutzdepartement
Quelle: dt Erziehungs-, Kultur- und Umweltschutzdepartement
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