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Die grossrätliche Kommission für Bildung und Kultur (KBK) hat unter dem Vorsitz von Grossrätin Susanne Krättli-Lori die Botschaften der Regierung zu den beiden Volksinitiativen "ethik.initiative" und "Bündner Fachschule für Pflege Ilanz" zuhanden des Grossen Rates vorberaten. An der Kommissionssitzung teilgenommen hat auch Regierungsrat Claudio Lardi. Zudem wurden Vertreter der beiden Initiativkomitees von der Kommission angehört.

"ethik.initiative"
Die Initiative sieht vor, an der Volksschule obligatorischen Ethikunterricht einzuführen, da das Initiativkomitee den Religionsunterricht an der Volksschule nicht mehr für zeitgemäss hält. Mit dem Ethikunterricht soll ein Fach geschaffen werden, in welchem Schülerinnen und Schüler aller Religionen und auch solche, die keiner Religion angehören, gemeinsam grundlegende Fragen des Zusammenlebens behandeln.
Die Regierung lehnt die Initiative ab und unterbreitet dem Volk einen Gegenvorschlag. Der Inhalt des Gegenvorschlages wurde von einer interkonfessionellen Arbeitsgruppe, in welcher auch das Erziehungsdepartement vertreten war, erarbeitet und wird als sogenanntes "Modell 1+1" bezeichnet. Dieses sieht eine obligatorische Wochenlektion Religionskunde und Ethik für alle und eine Wochenlektion Religionsunterricht für die Angehörigen der Landeskirchen vor.

Die Kommission hat nach eingehender Beratung der Vorlage einstimmig beschlossen, die "ethik.initiative" dem Grossen Rat zur Ablehnung zu empfehlen. Mit sieben zu einer Stimme empfiehlt sie hingegen die Annahme des Gegenvorschlages.

Bündner Fachschule für Pflege Ilanz (BFP)
Mit der Initiative soll die Regierung durch das Gesetz verpflichtet werden, den Standort Ilanz, insbesondere die Bündner Fachschule für Pflege Ilanz, auch künftig als Aus- und Weiterbildungsort im Gesundheitsbereich zu erhalten, nachdem die BFP durch die Regierung im Jahre 2006 keinen Leistungsauftrag zum Aufbau einer Höheren Fachschule für Pflege erhalten hatte. Begründet wird die Initiative mit der ständig wachsenden Nachfrage nach qualifiziertem Pflegepersonal, mit der starken Verwurzelung der Schule in der Surselva sowie mit regionalpolitischen Überlegungen. Zudem weisen die Initiantinnen und Initianten auf das ausgezeichnete Bildungs- und Ausbildungsangebot der Schule hin, welche über die Kantonsgrenzen hinaus hohes Ansehen geniesse.
Wie die Regierung in ihrer Botschaft schreibt, hält sie daran fest, dass für die Führung weiterer Berufsfachschulen die Rekrutierungsbasis in den Regionen zu schmal sei. Konkret hat die Regierung gestützt auf die getroffenen Abklärungen festgestellt, dass im Kanton der Bedarf für eine von der Initiative geforderte zweite Höhere Fachschule für Pflege heute nicht besteht. Bei Annahme der Initiative müsste bezogen auf die BFP so eine gesetzliche Regelung geschaffen werden, welche eine beitragsrechtliche Anerkennung der Schule vorsieht, ohne dass diese einen Bedarfsnachweis zu erbringen hätte.

Nach Prüfung der beidseitigen Argumente schliesst sich die Kommission für Bildung und Kultur mit sechs zu zwei Stimmen der Regierung an und empfiehlt die Initiative zur Ablehnung.

Der Grosse Rat wird sich in der Februarsession 2009 mit diesen Vorlagen beschäftigen und dem Stimmvolk eine Empfehlung zur Abstimmung abgeben.

Gremium: Kommission für Bildung und Kultur
Quelle: dt Kommission für Bildung und Kultur
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