Ende April 2009 konnte auf der St. Luzisteig bei Maienfeld der erste
Marderhund in Graubünden nachgewiesen werden. Dies ist der sechste
Nachweis für die Schweiz. In Graubünden wird die Aufnahme des
Marderhundes in die Liste der jagdbaren Arten geprüft.
Am 27. April 2009 hat ein Jogger auf den Steigwiesen unterhalb der
St. Luzisteig unweit der Liechtensteiner Grenze einen toten Marderhund
gefunden und diesen umgehend der Naturkundlichen Sammlung des
Fürstentums Liechtenstein gemeldet. Das Tier wurde anschliessend dem
Bündner Naturmuseum abgeliefert, wo die genaue Untersuchung ergeben hat,
dass es vermutlich von einem mittelgrossen Hund gerissen worden war. Das
männliche Tier war sehr mager, untergewichtig und stark von Zecken
befallen.
Seit 1997 wurden in der Schweiz bisher fünf Marderhunde registriert,
nämlich in den Kantonen Aargau, Jura und Uri. Die meisten Tiere waren
männlich und stammten aus den Populationen Deutschlands, die auf
Aussetzungen und Zuwanderungen aus dem Osten zurückgehen. Auch dieses
Tier dürfte aus dem Raum Bayern - Vorarlberg stammen und durchs
Fürstentum Liechtenstein nach Graubünden gelangt sein. Natürlicherweise
kommt der Marderhund, der auch Enok genannt wird, westlich des Urals
nicht vor. In diesen Regionen wurde er früher aber als begehrtes
Pelztier gehalten. Marderhunde können, im Gegensatz zum ähnlich
aussehenden Waschbär nicht klettern. Sie ernähren sich als Allesfresser
von Kleintieren und Früchten.
Um den Druck auf die Beutetiere der Füchse und Dachse nicht noch
weiter ansteigen zu lassen, wird eine Aufnahme des Marderhundes in die
Liste der jagdbaren Arten geprüft.
Auskunftsperson:
- Dr. Georg Brosi, Vorsteher Amt für Jagd und Fischerei Graubünden,
Tel: 081 257 38 91 (erreichbar ab 13.30 Uhr)
Gremium: Amt für Jagd und Fischerei
Quelle: dt Amt für Jagd und Fischerei