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Die Verbesserung der Erreichbarkeit Graubündens aus dem Grossraum Zürich, die Abnahme des SBB-Halbstundentakts ab dem Jahr 2014 durch die RhB, eine neue Pendlerstrategie, die Planung von neuen Verkehrsverbindungen: Dies sind einige wichtige Baustellen im öffentlichen Verkehr im Kanton Graubünden. Der Kanton will diese Projekte in naher Zukunft gezielt und mit Priorität vorantreiben und sich weiterhin für eine gute Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln einsetzen.

Die Attraktivität Graubündens als Tourismus-, Wirtschafts- und Wohnstandort hängt stark von der Anbindung an das nationale beziehungsweise internationale Eisenbahnnetz ab. Die Qualität der Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist ein wesentlicher Faktor für die künftige wirtschaftliche Entwicklung. Der Kanton Graubünden setzt sich deshalb seit Jahren für raschere und häufigere Bahnverbindungen nach Graubünden ein. Mit der Einführung eines IC-Halbstundentaktes Zürich - Chur ab ungefähr 2014 kann der Kanton Graubünden besser an das Eisenbahnnetz angeschlossen werden. Das Angebot an zusätzlichen IC-Zügen soll schrittweise ab Dezember 2010 und im Einklang mit der Nachfrage zum IC-Halbstundentakt ausgebaut werden. Am 29. März 2010 haben sich die Kantone Schwyz, Glarus, St.Gallen, Graubünden sowie der Zürcher Verkehrsverbund ZVV mit den Betreibern SBB, SOB und RhB auf eine gemeinsame Stossrichtung für den Ausbau der Strecke Zürich-Chur geeinigt. Die Kantone setzen sich dafür ein, dass die erforderlichen Infrastrukturmassnahmen ins Paket Bahn 2030 des Bundes aufgenommen werden.

Halbstunden-Takt in Graubünden einführen
Um die Abnahme des Halbstundentaktes der SBB in Landquart und Chur ab 2014 sicherzustellen, ist vor allem das Angebot der RhB zeitgerecht anzupassen. Unter dem Arbeitstitel "Retica 30" wird geplant, auf einem grossen Teil des RhB-Netzes den ganztägigen Halbstundentakt einzuführen. Auf gewissen Strecken soll mindestens zu den saisonalen beziehungsweise tageszeitlichen Hauptverkehrszeiten die Einführung von halbstündlichen Verbindungen angestrebt werden. Parallel dazu muss auch das Angebot auf den wichtigsten Postauto- und Buslinien angepasst werden. Die Bündner Regierung hat dazu am 15. Dezember 2009 bereits einen Grundsatzentscheid gefällt.

Finanzierung sicherstellen
Dieser für Graubünden sehr wichtige Entwicklungsschritt im öffentlichen Verkehr soll vor allem in Bezug auf die Planung und Finanzierung der notwendigen RhB-Infrastruktur- und Fahrzeuginvestitionen mit Priorität vorangetrieben werden. Der Bedarf nach Abgeltungs- und Investitionsmitteln wird über einige Jahre deutlich ansteigen, da parallel dazu auch noch die Substanzerhaltung, insbesondere die Sanierung des Albulatunnels, grosse finanzielle Aufwendungen erfordert. Der Kanton wird sich beim Bund dafür einsetzen, dass die nötigen Mittel im Rahmenkredit für die Privatbahnen eingeplant werden.

Pendlerstrategie entwickeln
Ergänzend zu diesen Angebotsverbesserungen werden zur Zeit im Rahmen einer "Pendlerstrategie Graubünden" zehn Stossrichtungen und die dazugehörigen Massnahmentypen konkretisiert, um die Attraktivität für die einheimischen Fahrgäste zu steigern beziehungsweise das Umsteigen auf den öffentlichen Verkehr zu erleichtern.

Planung neuer Verkehrsverbindungen
Der Grosse Rat hatte im Jahr 2006 10 Millionen Franken für die Planung neuer Verkehrsverbindungen, welche mindestens von regionaler Bedeutung sein müssen, zur Verfügung gestellt. Daraufhin wurden dem Bau-, Verkehrs- und Forstdepartement zahlreiche Projektideen und Anträge zur Durchführung von Zweckmässigkeits- bzw. Machbarkeitsstudien eingereicht. Für eine erste Tranche hat die Regierung drei Projekte ausgewählt. Deren Ergebnisse liegen unterdessen in Form von Berichten vor. Es handelt sich um folgende:

  • Attraktivitätssteigerung der RhB-Strecke Landquart - Davos
  • Zu(g)kunft Zürich - Chur
  • Erschliessung Chur - Lenzerheide - Arosa

Weitere Projektstudien für neue Verkehrsverbindungen auf der Schiene wurden in Auftrag gegeben (verbesserte Schienenverbindung Andermatt - Sedrun, Wolfgangtunnel, Tunnel Davos - Arosa, Attraktivitätssteigerung der Surselvalinie) oder sind in der Abklärungsphase. Ziel ist es, alle Projekte aus den verschiedenen Regionen des Kantons auf einen vergleichbaren Bearbeitungsstand zu bringen, damit der Grosse Rat später in einer Gesamtbeurteilung aufgrund eines einheitlichen Kriterienkatalogs die Projekte mit dem grössten Nutzen priorisieren kann. Geplant ist es, dem Grossen Rat die notwendigen Entscheidungsgrundlagen bis 2012 vorzulegen.


Auskunftspersonen:
- Regierungsrat Stefan Engler, Vorsteher Bau-, Verkehrs- und Forstdepartement, Tel. 081 257 36 01
- Arno Lanfranchi, Projektleiter Neue Verkehrsverbindungen beim Bau-, Verkehrs- und Forstdepartement, Tel. 081 257 36 12
- Werner Glünkin, Leiter Fachstelle Öffentlicher Verkehr, Amt für Energie und Verkehr, Tel. 081 257 36 17


Gremium: Bau-, Verkehrs- und Forstdepartement
Quelle: dt Bau-, Verkehrs- und Forstdepartement
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