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Per Ende 2012 zählte der Kanton Graubünden 193 920 ständige Einwohner, 532 mehr als ein Jahr zuvor. Während die Schweizer Wohnbevölkerung minim schrumpfte, ist die ausländische Wohnbevölkerung vergleichsweise stark gewachsen. Zudem verzeichnete Graubünden eine Rekordzahl an Todesfällen, welche die Anzahl Geburten deutlich übersteigt. 

Wachstum einzig dank mehr ausländischer Bevölkerung 
Die ständige Bevölkerung Graubündens ist im letzten Jahr um 0,3 Prozent auf 193 920 Einwohner gewachsen. Die Wachstumsrate ist damit etwas weniger hoch als in den Vorjahren. Mit Ausnahme der beiden Appenzeller Halbkantone ist die Bevölkerung in sämtlichen Kantonen stärker gewachsen als in Graubünden; gesamtschweizerisch resultiert ein Wachstum von 1,1 Prozent und so per Ende 2012 zum ersten Mal eine ständige Wohnbevölkerung von über 8 Millionen Einwohnern. 
In Graubünden ging die Schweizer Wohnbevölkerung um 114 Personen auf 160 390 Einwohner zurück, während die ausländische Bevölkerung um 2 Prozent auf 33 530 Personen anstieg. Der Ausländeranteil beträgt neu 17,3 Prozent. Innerhalb des Kantons werden die mit Abstand höchsten Ausländeranteile im Oberengadin (32,4 Prozent) sowie in Davos (25,5 Prozent) verzeichnet, die tiefsten Anteile mit Werten jeweils unter 10 Prozent im Val Müstair, im Calanca sowie im Puschlav. 
In Graubünden wohnen Menschen aus rund 130 verschiedenen Nationen. Die grössten Anteile an der ausländischen Bevölkerung halten weiterhin die Portugiesen mit 25,8 Prozent, gefolgt von den deutschen (23,1 Prozent) sowie den italienischen Staatsbürgern (17,0 Prozent). 

Unterschiedliche regionale Bevölkerungsentwicklung 
Innerhalb des Kantons haben 2012 die Regionen Mesolcina (+2,0 Prozent) und Viamala (+1,8 Prozent) am meisten Bevölkerung dazugewonnen. Den grössten Bevölkerungsverlust musste die Surselva hinnehmen (-1,0 Prozent). 

Ständige Wohnbevölkerung am 31.12.2012 nach Regionen 

Über die letzten zehn Jahre betrachtet, ist die ständige Wohnbevölkerung Graubündens insgesamt um 4,4 Prozent gewachsen (Schweiz: 9,9 Prozent). Im kantonalen Vergleich hohe Wachstumsraten konnten in diesem Zeitraum in den beiden Regionen Herrschaft/Fünf Dörfer und Nordbünden, im Ober- und Unterengadin sowie auch in der Viamala und der Mesolcina verzeichnet werden. Andererseits weist die Hälfte aller Regionen heute weniger Bevölkerung aus als vor zehn Jahren. 
Die unterschiedliche Bevölkerungsdynamik hat auch unmittelbar Auswirkungen auf die Altersstruktur – in Regionen mit stagnierenden oder sinkenden Einwohnerzahlen schreitet die Alterung teils deutlich schneller voran als im Mittel. Die gesamte Bevölkerung Graubündens ist durchschnittlich etwas älter als in der Schweiz. 
 
Alterskennzahlen sowie Veränderung der Ständigen Wohnbevölkerung nach Regionen, 2002 – 2012            
  Jugendquotient Altersquotient Veränderung Ständige Wohnbevölkerung 2002 - 2012
SCHWEIZ 32.9% 28.0% 9.9%
GRAUBÜNDEN 30.1% 30.1% 4.4%
Nordbünden 29.0% 28.5% 7.1%
Herrschaft/Fünf Dörfer 33.1% 24.7% 10.7%
Prättigau  35.6% 33.2% 3.3%
Davos 26.5% 26.7% -0.8%
Mittelbünden 27.8% 34.0% -1.8%
Viamala  35.1% 30.3% 5.0%
Surselva  29.3% 35.4% -2.4%
Val Müstair  28.3% 39.1% -12.5%
Engiadina Bassa 31.0% 30.5% 6.1%
Oberengadin  26.5% 26.5% 7.9%
Poschiavo  30.6% 39.6% -1.9%
Bregaglia  29.1% 39.6% -2.5%
Mesolcina 30.3% 34.1% 7.8%
Calanca 19.9% 49.0% -5.3%








Jugendquotient: Anzahl 0-19-Jährige je 100 20-64-Jährige
Altersquotient: Anzahl 65-Jährige und Ältere je 100 20-64-Jährige


Weniger Geburten, Rekordzahl an Todesfällen
2012 wurden in Graubünden 1645 Lebendgeburten verzeichnet, ganze 79 weniger als im Vorjahr. Bei über 40 Prozent der Bündner Lebendgeburten waren die Frauen zwischen 30 und 34 Jahre alt. Dagegen bringen die Frauen unter 30 Jahren auch in Graubünden immer weniger Kinder zur Welt, während die etwas älteren Frauen tendenziell immer mehr Kinder gebären: bei 28 Prozent der neugeborenen Kinder war die Mutter zum Zeitpunkt der Geburt über 35 Jahre alt. 
Da im letzten Jahr die Rekordzahl von 1703 Todesfällen registriert wurde, gehört Graubünden zu den nur fünf Kantonen, für die ein negativer Geburtensaldo (Anzahl Lebendgeburten abzüglich Anzahl Todesfälle) resultiert. Vor allem in den höchsten Alterssegmenten steigt die Anzahl Todesfälle deutlich an – rund ein Viertel aller Bündner Verstorbenen wurde älter als 90 Jahre. 
Weiter wurden 2012 in Graubünden 944 Ehen geschlossen, 74 weniger als im Vorjahr. Die Anzahl Scheidungen blieb mit 354 stabil. Bei Ehen, die länger als 20 Jahre dauern, kann auch in Graubünden ein zunehmendes Scheidungsrisiko beobachtet werden; bereits 40 Prozent aller geschiedenen Ehen gehören zu dieser Kategorie, dies ist deutlich mehr als im nationalen Mittel (28 Prozent).

Detaillierte Resultate aus den Bevölkerungsstatistiken für alle Gemeinden und Regionen sind auf der Homepage des Amtes für Wirtschaft und Tourismus unter www.awt.gr.ch/statistik aufgeschaltet. 
 

Auskunftsperson:
Patrick Casanova, Amt für Wirtschaft und Tourismus Graubünden, Tel. 081 257 23 74, E-Mail patrick.casanova@awt.gr.ch  


Gremium: Amt für Wirtschaft und Tourismus
Quelle: dt Amt für Wirtschaft und Tourismus
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