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Mit dem Kompetenzzentrum Waldhaus in Chur soll die professionelle Kleinviehhaltung an Bedeutung gewinnen und die Konsumenten sollen für Milch- und Fleischprodukte aus dieser Kleinviehhaltung begeistert werden. Für weite Teile des Berggebiets wären Schafe oder Ziegen die richtigen Nutztiere. Mit der Verarbeitung von Milch und Fleisch könnte Wertschöpfung in den Talschaften erzielt werden, denn die Spezialitäten von Schafen und Ziegen geniessen in Fachkreisen einen hervorragenden Ruf.

Der Biobetrieb Waldhaus in Chur wurde unter der Leitung des Plantahofs zum Kompetenzzentrum für die Kleinviehhaltung umgebaut. Im Fokus der aktuellen Betriebsentwicklung stehen die 60 Strahlenziegen (davon 20 Aufzuchtgitzi), die 60 Milchschafe (davon 20 Mastlämmer) und die 5 Mutterschafe. Abgerundet wird das Angebot an Betriebszweigen durch 400 Legehennen, einige Aufzuchtrinder, eine Obstanlage und verschiedene Hochstamm-Obstbäume. Auf den rund 44 Hektaren landwirtschaftlicher Nutzfläche wird Acker- und Futterbau nach den Richtlinien des biologischen Landbaus betrieben. Insbesondere sollen Erfahrungen mit dem Anbau von Eiweiss-Futterpflanzen gemacht werden, um den Soja-Import zu reduzieren.

Kompetenzzentrum Kleinvieh
Die verantwortlichen Fachleute des Kompetenzzentrums Kleinvieh widmen sich in der ersten Entwicklungsphase verschiedenen Fragen zur Produktionstechnik. Diese Fragen helfen, den Betrieb weiter zu entwickeln und sind für die Praxis von grosser Relevanz. Eine Herausforderung ist das Verschieben der Laktationsphase vom Sommer in den Winter, was ein Umgehen des natürlichen Brunstzyklus bedeutet. Es macht Sinn, Milch dann zu produzieren, wenn sie auf dem Markt gefragt ist. Zudem ist es ein arbeitswirtschaftlicher Vorteil, wenn die Tiere auf der Alp nicht gemolken werden müssen. Bei den Ziegen hat der erste Versuch funktioniert, bei den Milchschafen hingegen weniger gut.
Weitere Versuchsfragen drehen sich um die geeignete Haltung der männlichen Tiere, die Erhaltung der Tiergesundheit, die Aufzucht der Jungtiere und die Gewinnung der Milch in den neuen Melkständen.
Zudem werden die Kleinwiederkäuer-Herden im praktischen Unterricht der landwirtschaftlichen Grund- und Weiterbildung eingesetzt. Verschiedene Forschungsanstalten zeigen grosses Interesse an einer Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum. Im Vordergrund stehen Fragen der Tiergesundheit, der artgerechten Tierhaltung, der Umsetzung des Tierkomforts und arbeitswirtschaftlicher Verbesserungen.
Das Kompetenzzentrum Kleinvieh hat die vordergründige Aufgabe, die Milch- und Fleischprodukte aus der Kleinviehhaltung populär zu machen. Zurzeit wird die gewonnene Milch in der Spezialitäten-Molkerei in Jenaz und in der Sennerei Maran in Arosa verarbeitet. Zudem stellt der Plantahof für seine Hofläden in Landquart und im Waldhaus eigene Produktinnovationen her. 
 

Auskunftsperson:
Peter Küchler, Direktor Plantahof, Tel. 081 257 60 01, E-Mail: Peter.Kuechler@plantahof.gr.ch 
 

Gremium: Plantahof
Quelle: dt Plantahof
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