2014 wurden im Kanton Graubünden 2335 Personen in 1458 Fällen mit Sozialhilfe unterstützt. Die Personen- und Fallzahl hat sich zum Vorjahr nur unmerklich verändert. Damit bleibt die Sozialhilfequote konstant bei 1,2 Prozent. Sie liegt deutlich unter der gesamt-schweizerischen Quote (2013: 3,2%). Graubünden gehört somit weiterhin zu den Kantonen mit den tiefsten Sozialhilfequoten. Die Bezugsdauer der Fälle beträgt im Durchschnitt 24 Monate. Das zeigen die Resultate der schweizerischen Sozialhilfestatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS).
Konstant tiefe Sozialhilfequote
Im Kanton Graubünden benötigen im Jahr 2014 1,2 Prozent der Bevölkerung Sozialhilfe. Innerhalb der letzten vier Jahre kam es lediglich zwischen 2012 und 2013 zu einem leichten Anstieg der Quote um 0,1 Prozentpunkte. Seither ist die Quote konstant. Pro Fall beziehen durchschnittlich gut 1,6 Personen Sozialhilfe. Die Sozialhilfequote variiert in den einzelnen Bezirken stark. Unverändert ist jedoch, dass die tiefste Quote (0,4%) im Bezirk Maloja und die höchste im Bezirk Plessur (2,4%) liegt. Diese Höchstquote im Kanton Graubünden befindet sich deutlich unter dem schweizerischen Durchschnitt von 3,2 Prozent (2013).
Sozialhilfequote nach Bezirken, Kanton Graubünden, 2014
Quelle BFS - Sozialhilfestatistik 2014
Zunahme der Erwerbslosen
Der Anteil der erwerbslosen Personen in der Sozialhilfe hat im Vergleich zum Vorjahr um 2,8 Prozentpunkte zugenommen und liegt bei 45,7 Prozent. Der Anteil der Sozialhilfebezüger/innen über 15 Jahren, die einer Erwerbstätigkeit nachgehen, liegt bei 24,2 Prozent. Dies entspricht einer Abnahme von 1,7 Prozentpunkten. Mit einem Anteil von 30,1 Prozent ebenfalls abgenommen haben die Nichterwerbspersonen, darunter fallen Personen in Ausbildung (ohne Lehrlinge), im Haushalt Tätige, Rentnerinnen und Rentner, vorübergehend Arbeitsunfähige, Dauerinvalide und Personen, die keine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben.
Sozialhilfeempfänger/innen nach Erwerbssituation, Kanton Graubünden, 2005-2014
Quelle BFS - Sozialhilfestatistik 2014
Weniger junge Erwachsene in der Sozialhilfe
Mit 9,6 Prozent liegt der Anteil der 18- bis 25 Jährigen Sozialhilfebezüger/innen so tief wie noch nie. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Abnahme von 3,0 Prozent. Nach wie vor die grösste Altersgruppe, welche in der Sozialhilfe vertreten ist, sind die 0-17-Jährigen mit einem Anteil von 29,1 Prozent. Die 26- bis 35-Jährigen bilden mit 18,9 Prozent die zweitgrösste Altersgruppe.
Weniger Ein-Personen-Fälle
65,2 Prozent der Sozialhilfebezüger/innen bilden im Kanton Graubünden einen Ein-Personen-Fall. Darunter werden sowohl Alleinlebende als auch Fälle von Nicht-Alleinlebenden zusammengefasst. Letztere sind Personen, die einen eigenen Sozialhilfefall bilden aber mit jemandem zusammenleben, beispielsweise in einer Wohngemeinschaft oder junge Erwachsene, die noch bei den Eltern leben. Im Vergleich zum Vorjahr hat der Anteil der Ein-Personen-Fälle um 0,6 Prozentpunkte abgenommen. Der Anteil der Alleinerziehenden hat im gleichen Zeitraum um 0,4 Prozentpunkte zugenommen und liegt bei 20,9 Prozent. Paare mit Kindern machen 9,3 Prozent aller Fälle aus, Paare ohne Kinder 4,4 Prozent.
Sozialhilfefälle nach Fallstruktur, Kanton Graubünden, 2005-2014
Quelle BFS - Sozialhilfestatistik 2014
Sinkende Bezugsdauer der laufenden Fälle
Die Bezugsdauer der laufenden Fälle sank im Vergleich zum Vorjahr von 25 auf 24 Monate (Median). 32,2 Prozent der laufenden Fälle beziehen bis zu einem Jahr Sozialhilfe. 5,1 Prozent beziehen seit 10 oder mehr Jahren Sozialhilfe.
Die mittlere Bezugsdauer der abgeschlossenen Fälle verweilt auf dem Vorjahreswert von 11 Monaten. Über die Hälfte der abgeschlossenen Fälle (51,2%) bezieht weniger als ein Jahr Sozialhilfe.
Auskunftspersonen:
- Andrea Mauro Ferroni, Leiter Kantonales Sozialamt Graubünden, Tel: 081 257 26 51, E-Mail:
Andrea.Ferroni@soa.gr.ch
- Regierungsrat Jon Domenic Parolini, Vorsteher Departement für Volkswirtschaft und Soziales, Tel: 081 257 23 01; E-Mail:
Jondomenic.Parolini@dvs.gr.ch
- Verena Gerber, Fachstelle Sozialhilfestatistik Zürich und Ostschweiz, Tel: 043 259 75 24; E-Mail:
Verena.Gerber@statistik.ji.zh.ch (allgemeine Fragen zur Sozialhilfestatistik)
Gremium: Bundesamt für Statistik, Kantonales Sozialamt Graubünden
Quelle: dt Bundesamt für Statistik, Kantonales Sozialamt Graubünden