Der Klimawandel ist eine derart entscheidende Herausforderung, dass ihm auf allen politischen Ebenen aktiv begegnet werden muss. Die Regierung hat für den Kanton Graubünden eine Klimastrategie mit prioritären Handlungsfeldern verabschiedet und mit zwei Entwicklungsschwerpunkten in der Botschaft zum Regierungsprogramm 2017-2020 verankert. Ein neues Video der Standeskanzlei beantwortet die wichtigsten Fragen zu den Klimaveränderungen im Kanton Graubünden und zu den strategischen Vorgaben der Regierung.
Die kantonale Klimastrategie basiert auf Grundlagen zur Klimaanpassung, zum Klimaschutz und zu Risiken und Chancen des Klimawandels. Die Klimastrategie wurde von denjenigen Dienststellen und öffentlich-rechtlichen Anstalten, welche vom Klimawandel betroffen sind, gemeinsam erarbeitet. Bei der Umsetzung der Klimastrategie werden diese künftig verstärkt zusammenarbeiten und regelmässig über den Stand der Umsetzung der Massnahmen informieren. Dazu wurden ein Klimasekretariat, welches vom Amt für Natur und Umwelt betrieben wird, und ein Klimaforum eingerichtet, welches einmal jährlich unter Beisein zweier Regierungsräte tagt und primär als Informationsaustauschplattform dient.
Risiken und Chancen des Klimawandels
Die erarbeiteten Dokumente zeigen, dass der Klimawandel zum Teil auch für den Kanton Graubünden weitreichende Folgen haben wird: So wird der Wintertourismus weitere Umsatzeinbussen hinnehmen müssen und die Biodiversität wird sich insbesondere in Feuchtgebieten stark verändern. Die Veränderung von Naturgefahren wird zudem zu höheren Schäden an Gebäuden und Infrastrukturanlagen führen. Hitzebedingte Herzkreislaufprobleme in der alternden Bevölkerung werden zunehmen. Gleichzeitig steigern wärmere Temperaturen den Ertrag von Pflanzenkulturen. Trockenwarme Sommer können die Attraktivität vieler Regionen für den Sommertourismus erhöhen. Die Stromproduktion aus Wasserkraft könnte im Sommerhalbjahr abnehmen und sich teilweise in den Winter verlagern.
Prioritäre Handlungsfelder
Den mit dem Klimawandel verbundenen Veränderungen bei Naturgefahren muss beim Risikomanagement Rechnung getragen werden. In der Land- und Waldwirtschaft können Chancen in Form von höheren Erträgen genutzt werden. Mit der Verminderung der touristischen Abhängigkeit vom Wintersport kann die Tourismuswirtschaft Risiken reduzieren und mit neuen Angeboten ausserhalb der Wintersaison die Erträge erhöhen. Die Koordination der Ansprüche an Menge, Verfügbarkeit und Qualität des Wassers kann Engpässe und Nutzungskonflikte verhindern. Zudem sind präventive Massnahmen gegen gesundheitliche Risiken wegen zunehmender Hitze oder zum Schutz von Mensch, Tier und Pflanzen vor neuen Schadorganismen wichtig. Die Biodiversität schliesslich muss ausreichend Platz haben, um sich dem Wandel anzupassen. Zum Schutz des Klimas gilt es jedoch primär, den CO2-Ausstoss zu reduzieren. Dazu braucht es Massnahmen zur Drosselung des Energieverbrauchs, zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Substitution fossiler durch erneuerbare Energieträger.
Weitere Informationen: Amt für Natur und Umwelt
Auskunftspersonen:
- Remo Fehr, Leiter Amt für Natur und Umwelt, Tel: 081 257 29 41, E-Mail:
Remo.Fehr@anu.gr.ch
Gremium: Amt für Natur und Umwelt
Quelle: Amt für Natur und Umwelt