Mehrere tausend Bündnerinnen und Bündner pflegen ihre erkrankten Angehörigen. Sie sind nicht nur emotional wichtige Stützen für die Betroffenen, sondern bilden auch eine wichtige finanzielle und personelle Entlastung des Gesundheitswesens. Jeweils am 30. Oktober wird in der Schweiz der "Tag der pflegenden Angehörigen" gefeiert.
Wie in der ganzen Schweiz, finden auch im Kanton Graubünden verschiedene Veranstaltungen zur Würdigung der wertvollen Arbeit der Angehörigen statt. Zudem hat das das Departement für Justiz, Sicherheit und Gesundheit entschieden, einen Aktionsplan zur Entlastung von betreuenden und pflegenden Angehörigen zu erarbeiten.
Wichtiger Bestandteil der Gesundheitsversorgung
Angehörige erbringen unzählige Stunden Betreuungs- und Pflegearbeiten. Sie unterstützen die erkrankten Familienmitglieder psychisch und sozial, helfen im Haushalt, kaufen ein und organisieren Transporte. Diese Unterstützungen sind wesentlich, damit eine erkrankte Person möglichst lange zuhause bleiben kann. Da immer mehr Menschen ein hohes Alter erreichen, ist es wichtig, die Betreuung pflegebedürftiger Menschen sicherzustellen - eine grosse Herausforderung für die Gesundheitsversorgung.
Grosse Belastung für Angehörige
Doch die Last ist gross: Betreuende und pflegende Angehörige sind oft berufstätig. Gleichzeitig Familienmitglieder zu pflegen und berufstätig zu sein, ist eine immense Herausforderung. Es ist ein Spagat zwischen Familie, Beruf und Pflege. Das Arbeitspensum geht oft weit über 42 Stunden pro Woche hinaus. Neben der zeitlichen Präsenz sind die pflegenden Familienmitglieder auch einem sozialen Druck beziehungsweise Erwartungen ausgesetzt. Zudem entstehen oft finanzielle Schwierigkeiten und der Verlust des Arbeitsplatzes könnte sogar drohen. Die körperlichen, finanziellen und emotionalen Belastungen bei betreuenden und pflegenden Angehörigen können sich negativ auf die Gesundheit auswirken.
Auf der politischen Agenda
Das Thema rückt beim Bund und auch im Kanton Graubünden in den Fokus und steht auf der politischen Agenda. Nun hat das Departement für Justiz, Sicherheit und Gesundheit dem Gesundheitsamt den Auftrag erteilt, die Tätigkeiten für die Erarbeitung eines Aktionsplans zu Unterstützung und Entlastung von pflegenden Angehörigen aufzunehmen.
Podiumsdiskussion in Chur
Intensiv beschäftigen sich auch Fachorganisationen mit dem "Tag der pflegenden Angehörigen". Diese laden heute Nachmittag ab 15 Uhr zu einer Podiumsdiskussion im Hotel Chur ein. Die Gesprächsrunde aus Betroffenen, Politik und Wirtschaft spricht dort über die täglichen Herausforderungen der Betreuung und Pflege zuhause.
Auskunftsperson:
Rudolf Leuthold, Leiter Gesundheitsamt, Tel. 081 257 26 41, E-Mail
Rudolf.Leuthold@san.gr.ch
Gremium: Gesundheitsamt
Quelle: dt Gesundheitsamt