Die Regierung genehmigt umfangreiche Korrektionen der Bernina-, der Valser- und der Seraplanastrasse. Zudem schliesst sie eine Leistungsvereinbarung mit dem Verein Schadensorganisation Erdbeben.
Umfangreiche Instandsetzung der Berninastrasse
Die Regierung genehmigt das
Auflageprojekt für die Instandsetzung der Berninastrasse in Poschiavo südlich
von Sfazù bis zum Eingangstor zur Val di Campo. Die Strecke zwischen Morteratsch und Poschiavo
wurde Anfang der 1970er-Jahre auf eine Fahrbahnbreite von sechs Metern realisiert.
Seither wurden lediglich Unterhaltsarbeiten ausgeführt. Der schlechte
Strassenzustand im Projektabschnitt zwischen dem Restaurant Pozzolascio und dem
Ende des Holzlagerplatzes Abrüsù ist primär auf die zunehmende
Verkehrsbelastung in Kombination mit den zu schwach fundierten Stützbauwerken
zurückzuführen.
Im Rahmen des Projekts sollen daher der Strassenoberbau und die
Strassenoberfläche des rund 1,7 Kilometer langen Strassenabschnitts erneuert
werden. Ausserdem ist eine Verbreiterung der bestehenden Strasse inklusive
bergseitigem Radstreifen zur Entflechtung der Verkehrsflüsse geplant. Zudem
haben mehrere kommunale Projekte Auswirkungen auf die Instandsetzungsarbeiten,
beispielsweise die Realisierung der öffentlichen Parkierungsanlage
«Pozzolascio». Der Bau dieser Anlage bedingt einen zusätzlichen Ausbau der
Kantonsstrasse bei Projektbeginn auf einer Länge von rund 145 Metern sowie
einen neuen Linksabbiegestreifen, eine Fussgängerschutzinsel und eine sogenannte
Sichtberme. Die Gesamtkosten für das Instandsetzungsprojekt betragen rund 31,3 Millionen Franken. Davon fallen circa 0,2 Millionen Franken auf den Projektteil
der Gemeinde Poschiavo (Anteile Linksabbiegespur und Fussgängerschutzinsel).
Die Regierung genehmigt das Auflageprojekt für die Instandsetzung der Berninastrasse in Poschiavo südlich von Sfazù bis zum Eingangstor zur Val di Campo.
Kantonsstrasse vor Vals wird erneuert
Das Auflageprojekt für die
Korrektion der Valserstrasse im Abschnitt «Galerie Camp bis Vals» wird von der Regierung
genehmigt. Hauptaugenmerk der geplanten Arbeiten gilt der Fahrbahnbreite,
welche nicht mehr den heutigen Anforderungen an eine Kantonsstrasse entspricht.
Zudem weist
die Fahrbahn aufgrund des nicht frostsicheren Oberbaus Schäden und damit
verbunden Deformationen auf.
Im Rahmen des Projekts soll die Strasse daher zwischen dem Südportal der
Galerie Camp und dem Betriebsgebäude der Valser Mineralquellen GmbH auf sechs Meter
verbreitert werden. Zudem sind die Erneuerungen des Strassenoberbaus, der
Entwässerung und der Kunstbauten vorgesehen. Ebenfalls wird im Rahmen des Projekts
bergseitig ein neuer Gehweg erstellt. Gehweganlagen sind Anlagen, welche nach
den gesetzlichen Grundlagen in den Zuständigkeitsbereich der Gemeinden fallen. Bei
diesem Auflageprojekt hat jedoch der Kanton im Auftrag der Gemeinde Vals die
Projektierung übernommen. Der Kanton übernimmt ebenfalls die Bauherrschaft und den Landerwerb, die
Kosten dafür gehen aber zu Lasten der Gemeinde. Insgesamt kostet das Projekt rund
3,5 Millionen Franken. Die auf den Gehweg fallenden Kosten betragen
voraussichtlich rund 400 000 Franken.
Das Auflageprojekt für die Korrektion der Valserstrasse im Abschnitt «Galerie Camp» wird von der Regierung genehmigt.
Strasse nach Seraplana wird gesamterneuert
Die Seraplanastrasse, eine kantonale Verbindungsstrasse, zweigt im
Unterengadin, zwischen Ramosch und Tschlin, von der Engadinerstrasse ab und
erschliesst die Ortschaft Seraplana. Die heutige, mit einer einfachen Belagsschicht
versehene Naturstrasse entspricht nicht mehr den geltenden Ausbaustandards.
Daher gibt die Regierung nun grünes Licht für die Strassenkorrektion des
Abschnitts zwischen dem Abzweiger Engadinerstrasse und
dem Dorfeingang Seraplana.
Das Projekt auf dem rund 720 Meter
langen Strassenabschnitts sieht unter anderem eine Gesamterneuerung des
Trassees und eine neue Entwässerung vor. Zudem wird die Geometrie des
Einmündungsbereichs in die Engadinerstrasse verändert, was einen grösseren
bergseitigen Einschnitt und den Bau einer neuen Stützmauer erfordert. Ebenfalls
wird auf Wunsch der Gemeinde Valsot ein Fussweg ab der Seraplanastrasse hin zur
Bushaltebucht an der Engadinerstrasse errichtet. Fussgängerinnen und Fussgänger
können somit direkt zur Haltebucht gelangen, ohne dass sie die Engadinerstrasse
benutzen müssen. Die Gesamtkosten des Projekts betragen rund 2,27 Millionen Franken.
Die Seraplanastrasse, eine kantonale Verbindungsstrasse, zweigt im Unterengadin, zwischen Ramosch und Tschlin, von der Engadinerstrasse ab und erschliesst die Ortschaft Seraplana. Die heutige, mit einer einfachen Belagsschicht versehene Naturstrasse entspricht nicht mehr den geltenden Ausbaustandards.
Hochwasserschutz für Siedlungsgebiet in Fidaz
In der Val Cahermen bei Fidaz
ereignete sich im April 2018 ein Murgang. Dabei wurden eine Gartenanlage eines
Hauses sowie Kulturland beschädigt. Bereits im August 2017 musste infolge eines
Murgangs bei der Val Pintga interveniert werden. Aus diesem Grund wurde der
Gefahrenbereich anschliessend gründlich untersucht. Das Amt für Wald und
Naturgefahren hat daraufhin im Auftrag der Gemeinde Flims das Projekt «Hochwasserschutz Fidazerbäche» erarbeitet, um Massnahmen zur Reduktion der Gefahrensituation
umzusetzen. Die Zielsetzung des Projekts besteht darin, den Schutz des
Siedlungsgebietes sicherzustellen. Hierfür sollen im Gefahrengebiet unter
anderem Strassen angepasst, Mauern erhöht und ein Erddamm erstellt werden.
Die Regierung genehmigt dieses
Projekt und sichert der Gemeinde für die Realisierung des Projekts einen
Kantonsbeitrag in der Höhe von maximal 185 000 Franken zu. Die Ausführung des Projekts
erfolgt in zwei Bauetappen. Als Projektabschluss ist das Jahr 2022 vorgesehen.
Die Regierung genehmigt dieses Projekt und sichert der Gemeinde für die Realisierung des Projekts einen Kantonsbeitrag in der Höhe von 185 000 Franken zu.
Schadenorganisation nach einem Erdbeben neu geregelt
Der Kanton Graubünden schliesst mit dem Verein Schadenorganisation Erdbeben (SOE) eine Leistungsvereinbarung ab. Die von der Regierung genehmigte Vereinbarung beinhaltet den Betrieb einer Organisation, welche nach einem Erdbeben die beschädigten Gebäude erfasst, untersucht und eine schriftliche Schätzung der Wiederaufbau- und Reparaturkosten erstellt. Der Verein SOE schliesst damit eine Lücke in den Vorbereitungsmassnahmen auf ein Erdbeben und trägt dazu bei, dass sich Wirtschaft und Gesellschaft nach einem Erdbeben in absehbarer Zeit wieder erholen können. Die dafür anfallenden Kosten für den Kanton setzen sich aus einen einmaligen Betrag für die Aufbauphase von rund 65 500 Franken und jährliche Kosten von rund 18 500 Franken zusammen.
Der Kanton Graubünden schliesst mit dem Verein Schadenorganisation Erdbeben (SOE) eine Leistungsvereinbarung.
Entsorgungssicherheit für Schlacke weiterhin gesichert
Die Regierung genehmigt die von der
Gemeinde Cazis am 13. Dezember 2020 beschlossene Teilrevision der Ortsplanung.
Damit werden die nutzungsplanerischen Voraussetzungen für die Erweiterung der
Schlackendeponie Unterrealta geschaffen.
Schlacke entsteht bei der
Verbrennung von Kehricht. Nicht alles, was verbrennt wird, geht restlos in
Rauch und Flammen auf. Die verbleibende Schlacke wird in einer gesicherten
Deponie aufbereitet und eingelagert. Die Deponie in Unterrealta wird seit 1997
betrieben. Die darin deponierte Schlacke stammt vorwiegend von der
Kehrrichtverbrennungsanlage GEVAG in Trimmis. Dieser Ausbau wird für die
nächsten 30 bis 40 Jahre Entsorgungssicherheit für Schlacke im Kanton
Graubünden gewährleisten.
©Comet
Photoshopping GmbH, Dieter Enz
Die Regierung genehmigt die von der Gemeinde Cazis am 13. Dezember 2020 beschlossene Teilrevision der Ortsplanung. Damit werden die nutzungsplanerischen Voraussetzungen für die Erweiterung der Schlackendeponie Unterrealta geschaffen.