Die Regierung lehnt den vom Bund angestrebten Systemwechsel bei der Finanzierung des Autoverlade-Rollmaterials ab. Zudem nimmt sie die Ergebnisse der Lohngleichheitsanalyse der kantonalen Verwaltung zur Kenntnis und beauftragt die Pädagogische Hochschule Graubünden mit dem Aufbau und der Durchführung eines neuen Studiengangs.
Systemwechsel bei der Finanzierung der Autoverlade hätte hohe Mehrkosten zur Folge
Die Regierung nimmt Stellung zu einer Vernehmlassungsvorlage
des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) betreffend Finanzierung von Vorhaben zur Erneuerung der strassenseitigen
Autoverlade-Infrastruktur. Im Kern geht es darin um einen Zusatzkredit für grössere
Erneuerungsinvestitionen, die in den nächsten Jahren bei den Autoverladen
anstehen.
Grundsätzlich begrüsst die Regierung die Absicht des Bundesrats, einen
Zusatzkredit von 40 Millionen Franken zum laufenden Verpflichtungskredit von 60 Millionen «Investitionsbeiträge Autoverlad 2019» zu beantragen. Nicht
einverstanden ist der Kanton Graubünden allerdings mit dem angedachten Systemwechsel
bei der Finanzierung des Autoverlade-Rollmaterials. Eine Fremdfinanzierung
würde zu höheren Kosten der Autoverlade führen. Der Kanton Graubünden wäre
dadurch stark betroffen, muss doch am Verladestandort Vereina in den nächsten
Jahren beinahe das gesamte Rollmaterial ersetzt werden.
Link: Vernehmlassungen
des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation
Die Regierung nimmt Stellung zu einer Vernehmlassungsvorlage des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) betreffend Finanzierung von Vorhaben zur Erneuerung der strassenseitigen Autoverlade-Infrastruktur.
Geringer Lohnunterschied zwischen Frau und Mann in der kantonalen Verwaltung wird mittels Detailanalyse weiter untersucht
Die Regierung nimmt das Ergebnis der Lohngleichheitsanalyse für die kantonale
Verwaltung Graubünden zur Kenntnis. Darin stellt sie einen Lohnunterschied von
3,9 Prozent zuungunsten der Frauen fest.
Durchgeführt hat die Analyse das Personalamt des Kantons Graubünden
mittels Standard-Analysetool des Bundes. Basierend auf dem Referenzmonat April 2021 wurden dabei 3597 Datensätze berücksichtigt, wovon 1427 (39,7 %) Frauen
sind. Nach Berücksichtigung der personen- und arbeitsplatzbezogenen Merkmale verdienen
Frauen gemäss der durchgeführten Lohngleichheitsanalyse 3,9 Prozent weniger als
Männer. Da sich das Resultat innerhalb der Toleranzschwelle von 5 Prozent befindet,
muss gestützt auf das Gleichstellungsgesetz
keine weitere Lohngleichheitsanalyse mehr durchgeführt werden. Mit dem Ziel,
den Lohnunterschied zuungunsten der Frauen dennoch zu senken, wird nun eine
Detailanalyse durchgeführt, um den konkreten Handlungsbedarf zu eruieren.
Die Regierung nimmt das Ergebnis der Lohngleichheitsanalyse für die kantonale Verwaltung Graubünden zur Kenntnis.
Neuer Studiengang an der Pädagogischen Hochschule Graubünden
Die Regierung beauftragt die Pädagogische Hochschule Graubünden (PHGR) den
Masterstudiengang Sekundarstufe I auf Basis eines Fachbachelors mit dem Masterstudiengang
Sekundarstufe I und Maturitätsschulen auf der Basis eines Fachbachelors/Fachmasters
zu kombinieren und als weiteren Studiengang berufsbegleitend anzubieten. Durch das
koordinierte Angebot können insbesondere im Bereich der Fachdidaktik-Ausbildung,
aber auch im Bereich der fachlichen Expertise, wertvolle Synergien geschaffen
werden. Die Entwicklung und Durchführung erfolgt für beide Studiengänge
gemeinsam mit der Pädagogischen Hochschule St.Gallen. Beide Hochschulen führen
die Studiengänge in ihrem Portfolio und bieten sie als sechssemestrigen Teilzeitstudiengang
eigenständig an.
Die Regierung beauftragt die Pädagogische Hochschule Graubünden (PHGR) den Masterstudiengang Sekundarstufe I auf Basis eines Fachbachelors mit dem Masterstudiengang Sekundarstufe I und Maturitätsschulen auf der Basis eines Fachbachelors/Fachmasters zu kombinieren und als weiteren Studiengang berufsbegleitend anzubieten.
Grünes Licht für Weiterbildungsangebot für Lehrpersonen für die Sekundarstufe I
Die Regierung beauftragt die Pädagogische Hochschule Graubünden (PHGR) unter
Vorbehalt der Kreditgenehmigung durch den Grossen Rat, in Kooperation mit der
Pädagogischen Hochschule St.Gallen ab Herbst 2023 bis August 2026 die
berufsbegleitende Ausbildung zur Lehrperson für die Sekundarstufe I durchzuführen.
Das Weiterbildungsangebot besteht für Lehrpersonen, welche derzeit auf der Sekundarstufe
I mit einem stufenfremden Diplom unterrichten oder einen Stufenwechsel von der
Primarstufe auf die Sekundarstufe I anstreben.
Das berufsbegleitende Weiterbildungsangebot der PHGR ist im Interesse
der stufengemässen Ausbildung der Lehrpersonen für die Sekundarstufe I und
ermöglicht, dem derzeitigen Lehrpersonenmangel entgegenwirken zu können.
Die Regierung beauftragt die Pädagogische Hochschule Graubünden (PHGR) unter Vorbehalt der Kreditgenehmigung durch den Grossen Rat, in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule St.Gallen ab Herbst 2023 bis August 2026 die berufsbegleitende Ausbildung zur Lehrperson für die Sekundarstufe I durchzuführen.
Kantonsbeitrag für Oberengadiner Lehrlingshaus in Samedan
Die Regierung sichert der Genossenschaft Oberengadiner Lehrlingshaus in
Samedan für die geplante Instandsetzung der Zimmer im Knabentrakt des
Lehrlingshauses einen Kantonsbeitrag in der Höhe von maximal 759 200 Franken
zu.
Im November 2021 genehmigte die Regierung das
Gesuch für die Instandsetzung der Zimmer des Mädchentrakts (Regierungsmitteilung
vom 2. Dezember 2021). Das im Jahr 1968 erbaute Oberengadiner Lehrlingshaus
bietet rund 70 Jugendlichen, welche eine Berufsbildung absolvieren, eine
Wohngelegenheit mit Verpflegung. In den Wohngeschossen sind die Oberflächen und
Innenausbauten in den Zimmern teils über 50 Jahre alt und sanierungsbedürftig.
Vorgesehen ist, dass im Knabentrakt drei Doppelzimmer in sechs Einzelzimmer
umgebaut sowie alle Doppel- und Einzelzimmer mit eigenen Nasszellen
ausgestattet werden. Ausserdem werden im Vorraum der Zimmer pro Lernender je
zwei abschliessbare Schrankelemente eingebaut. Durch die Erneuerung sämtlicher
Oberflächen sowie die zweckmässigen Möbeleinbauten in den Zimmern werden
künftig moderne und freundliche Räumlichkeiten angeboten. Total entstehen in
dieser zweiten Etappe 28 neuwertige Zimmer, davon sind 24 hindernisfreie
Einzel- und vier Doppelzimmer.
Die Regierung sichert der Genossenschaft Oberengadiner Lehrlingshaus in Samedan für die geplante Instandsetzung der Zimmer im Knabentrakt des Lehrlingshauses einen Kantonsbeitrag in der Höhe von maximal 759 200 Franken zu.
Neues Löschwasserbecken zum Schutz der Schutzwälder in Cazis
Die Regierung genehmigt ein Projekt «Löschwasserbecken Fontaunas» der
Gemeinde Cazis und sichert ihr dafür einen Kantonsbeitrag von höchstens 352 000 Franken zu. Das Projekt beinhaltet als Hauptmassnahme den Bau eines Löschwasserbeckens
im Gebiet Fontaunas oberhalb der Industriezone Realta. Die vorgesehenen
Massnahmen entsprechen dem kantonalen Konzept
Waldbrandprävention 2030.
Im Projektgebiet gibt es keine natürlich vorkommenden Wasserentnahmestellen,
wie Seen oder Bäche, welche den Löschwasserbezug mittels Helikopter,
Tanklöschfahrzeugen oder Pumpen ermöglichen würden. Das vorliegende Projekt
dient der Verbesserung der Infrastruktur zur Waldbrandbekämpfung und somit zur
Sicherung der Schutzfunktion des Waldes.
Die Regierung genehmigt ein Projekt «Löschwasserbecken Fontaunas» der Gemeinde Cazis und sichert ihr dafür einen Kantonsbeitrag von höchstens 352 000 Franken zu.