Die Bündner Regierung gratuliert Nationalrat Martin Candinas herzlich zur heutigen Wahl zum Präsidenten des Nationalrats für die Amtsdauer 2022/2023. Nach 37 Jahren wird somit wieder ein Bündner zum «höchsten Schweizer». Am Mittwoch, 30. November 2022 findet in Disentis/Mustér die offizielle Feier statt. Um 14.00 Uhr ist die Bevölkerung eingeladen, am Empfang teilzunehmen und mitzufeiern.
Als Martin Bundi im Jahr 1985 zum Nationalratspräsidenten gewählt wurde, war sein Namensvetter Martin Candinas fünf Jahre alt. Nun tritt der 42-Jährige nach 37 Jahren dessen Nachfolge im Bundeshaus an. Der Mitte-Politiker Candinas erhielt heute zu Beginn der Wintersession 181 von 188 gültigen Stimmen und wurde zum Präsidenten des Nationalrats für die Amtsdauer 2022/2023 gewählt.
Damit steht seit 1848 zum 6. Mal ein Ratsmitglied aus dem Kanton Graubünden an der Spitze des Nationalrates. Die Vorgänger von Candinas hiessen Andreas Rudolf von Planta (1865/66), Andreas Bezzola (1885/86), Alfred von Planta (1913/14), Joseph Condrau (1956/57) sowie der anfangs erwähnte Martin Bundi (1985/86). Mit Martin Candinas bekleidet bereits der dritte Bündner aus der Surselva dieses ehrenvolle Amt.
Botschafter der rätoromanischen Sprache
Candinas versteht sich als Botschafter und Vertreter Graubündens und insbesondere der rätoromanischen Sprache im Bundeshaus. Das Präsidialjahr will der gelernte Sozialversicherungsfachmann demnach auch nutzen, um die Sprachendiskussion voranzutreiben, wie er mitteilt: «Die Vielfalt der Schweiz mit ihren vier Landessprachen liegt mir sehr am Herzen.» Weiter sind dem dreifachen Familienvater die Anliegen der Berggebiete sowie des Tourismus besonders wichtig.
Seit 2011 zählt der Bündner zum Nationalrat. Zuvor war er während fünf Jahren als Grossrat in Graubünden aktiv. Als Vorstandsmitglied der damaligen Jungen CVP Graubünden begann der Sursilvaner bereits 1999 mit dem Politisieren. Zu den Jüngeren gehört er auch im Amt als Nationalratspräsident: Das Durchschnittsalter aller bisherigen 201 Nationalratspräsidentinnen und Nationalratspräsidenten liegt bei 52,5 Jahren.
Feierlichkeiten mit der Bevölkerung
Der Kanton Graubünden bereitet dem neuen Nationalratspräsidenten einen offiziellen Empfang in dessen Heimatregion Surselva. Um 14.00 Uhr trifft der «höchste Schweizer» in Begleitung von Bundesrätin Viola Amherd am Bahnhof in Disentis/Mustér ein. Anschliessend führt ein Umzug zur Klosterkirche Disentis, wo die Feierlichkeiten stattfinden. Nach dem offiziellen Teil steht ein Apéro auf dem Programm. Die Bevölkerung ist herzlich eingeladen, an den Feierlichkeiten in der Klosterkirche und am anschliessenden Apéro teilzunehmen und mitzufeiern. Interessierte, die nicht vor Ort teilnehmen, können den Empfang auch via Livestream direkt aus Disentis miterleben.
Im Anschluss an die Feierlichkeiten in Disentis/Mustér findet für die geladenen Gäste in der Stadthalle Chur ein Abendanlass statt.
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Auskunftsperson:
Regierungspräsident Marcus Caduff, Vorsteher Departement für Volkswirtschaft und Soziales, E‑Mail Marcus.Caduff@dvs.gr.ch
zuständig: Regierung