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Der Kanton Graubünden fördert den Aufbau regionaler Beratungsstellen, um die Gesundheitsversorgung in den Regionen zu verbessern. Diese Stellen dienen als zentrale Anlaufpunkte für Fragen im gesundheitlichen Bereich sowohl für die Bevölkerung als auch für Akteurinnen und Akteure im Gesundheitswesen. Ziel ist es, Gesundheitsakteurinnen und -akteure zu entlasten und durch passende Beratung oder Triage – einem sogenannten Case Management – langfristig Kosten und Ressourcen zu sparen.

Nach einer schweren Erkrankung und / oder Spitalentlassung stehen Betroffene vor vielfältigen Fragen, die von gesundheitlichen bis zu sozialen und finanziellen Themen reichen. Ein umfassendes Case Management hilft, Bedürfnisse zu erkennen und die Betroffenen an die richtigen Stellen zu lenken. Das vom Kanton verabschiedete Rahmenkonzept dient den Gesundheitsversorgungsregionen als Grundlage für den Aufbau regionaler Beratungsstellen und für die Einführung eines umfassenden Case Managements.

«Ein gut funktionierendes Case Management stärkt die Gesundheitsversorgung in den Regionen und die optimale Versorgung der Betroffenen», sagt Regierungsrat Peter Peyer, Vorsteher des Departements für Justiz, Sicherheit und Gesundheit. Eine Analyse der Firma KPMG des Case Managements im Kanton Glarus hat aufgezeigt, dass ein wirksames Case Management dazu beitragen kann, Kosten zu sparen. Zwar hat die Gesundheitsversorgungsregion den Aufbau des Case Managements zu finanzieren. Die damit zu erzielenden langfristigen Einsparungen überwiegen aber die Aufbaukosten.

Prävention und Früherkennung von Erkrankungen
Die Einführung des Case Managements folgt dem Grundsatz «ambulant vor stationär». Die Bevölkerung erhält von neutralen, unabhängigen Beratungsstellen kostenfrei Informationen und Beratung zu Gesundheitsangeboten sowie zu den Bereichen Soziales/Finanzen. Bei komplexen Lebenssituationen, wie schweren Krankheiten und finanziellen Schwierigkeiten, führen die Beratungsstellen gemeinsam mit den betroffenen Personen ein Case Management durch. Die Beratungsstelle koordiniert die passenden Angebote im Gesundheitswesen und lenkt die Betroffenen an die zuständigen Stellen.

Die regionalen Beratungsstellen leisten auch einen Beitrag zur Prävention und Früherkennung von Erkrankungen bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Mit der Beratungsstelle Alter und Gesundheit besteht beispielsweise im Oberengadin bereits eine solche regionale Beratungsstelle.

Spitäler führen bereits heute ein internes Case Management, das vorwiegend stationären Patientinnen und Patienten zugänglich ist. Die regionalen Beratungsstellen ermöglichen eine Fortsetzung dieses Angebots, indem sie auch nach dem Spitalaustritt Informationen zu Gesundheitsangeboten verfügbar machen und die Leistungen koordiniert werden. Das Angebot richtet sich auch an Personen ausserhalb der Spitäler ohne Spitalbehandlung sowie an Akteurinnen und Akteure im Sozial- und Gesundheitswesen.

Entlastung der Angehörigen und Förderung von Rekonvaleszenz
Insgesamt bezweckt das Case Management – als Querschnittsleistung der regionalen Beratungsstellen – die Entlastung von Angehörigen, die Sicherung ambulanter Versorgung, die Verzögerung oder Verhinderung von Heimeintritten, die Förderung von Rekonvaleszenz und sozialer Integration sowie die Stabilisierung des familiären Systems, und dadurch die Senkung von Gesundheitskosten.

Für den Betrieb der regionalen Beratungsstellen und die Umsetzung des Case Managements ist die Vernetzung mit lokalen Akteurinnen und Akteure zentral. Die Einrichtung und der Betrieb des Case Managements obliegt den Gesundheitsversorgungsregionen.

Auskunftspersonen:

  • Regierungsrat Peter Peyer, Vorsteher Departement für Justiz, Sicherheit und Gesundheit, E‑Mail Peter.Peyer@djsg.gr.ch
  • Rudolf Leuthold, Leiter Gesundheitsamt Graubünden, Tel. +41 81 257 26 41 (erreichbar von 10.30 bis 11.30 Uhr), E‑Mail Rudolf.Leuthold@san.gr.ch

zuständig: Regierung
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