Die Regierung bewilligt drei Solarexpress-Projekte in der Surselva und eine Anpassung des kantonalen Richtplans für die Festsetzung des Windenergiegebiets in Chur. Zudem genehmigt sie ein Sammelprojekt zur Waldbrandprävention.
Bewilligung für Solarexpress-Projekte «Vorab», «Scharinas» und «Nalps»
Die Regierung
erteilt die Bewilligung für den Bau von drei Photovoltaik-Grossanlagen in der
Surselva. Es handelt sich um das Projekt «Vorab» in der Gemeinde Laax sowie die
Projekte «Nalps» und «Scharinas» in der Gemeinde Tujetsch. Alle drei Vorhaben
basieren auf Art. 71a des Energiegesetzes, dem
sogenannten «Solarexpress». Diese bis Ende 2025 befristete Grundlage hat das
Bundesparlament im Herbst 2022 geschaffen, damit möglichst rasch und
unkompliziert hochalpine Photovoltaik-Grossanlagen realisiert werden können.
Dem Vorhaben der
Repower AG und der Weissen Arena AG in der Nähe der Bergstation «Vorab» auf
2600 m ü.M. haben die Stimmberechtigen der Gemeinde Laax anlässlich
der Gemeindeversammlung vom 13. Juli 2023 zugestimmt. Auf einer
Fläche von knapp 50 Hektaren soll mit 21 000 Solarmodulen Strom für rund
2400 Haushalte oder rund 12 Gigawattstunden pro Jahr (GWh/a) – bei einem
Winterstromanteil von knapp 5 GWh/a – produziert werden.
Den Projekten
«Scharinas» und «Nalps» haben die Stimmberechtigen der Gemeinde Tujetsch
anlässlich der Gemeindeversammlung vom 18. August 2023 zugestimmt.
Energia alpina beabsichtigt die Realisierung einer alpinen Photovoltaik-Grossanlage
im Gebiet Scharinas/Cuolm Val. Auf einer Fläche von gut 30 Hektaren sollen
45 000 Module Strom für rund 5800 Haushalte oder etwa 29 GWh/a bei einem Winterstromanteil von etwa 13 GWh/a
liefern. Die Nalp Solar AG plant
in der Nähe des Stausees Lai da Nalps eine Photovoltaik-Grossanlage mit rund 19 000 Solarmodulen auf einer
Fläche von circa 10 Hektaren. Geplant ist eine Gesamtproduktion für 2200 Haushalte. Dies entspricht knapp 11 GWh/a und einer Stromproduktion im
Winterhalbjahr (1. Oktober bis 31. März) von rund 4 GWh/a.
Foto Vorab: ©Bartholet
Foto Scharinas: ©Energia Alpina
Foto Nalps: ©Axpo
Die Regierung erteilt die Bewilligung für den Bau von drei Photovoltaik-Grossanlagen in der Surselva. Es handelt sich um das Projekt «Vorab» in der Gemeinde Laax sowie die Projekte «Nalps» und «Scharinas» in der Gemeinde Tujetsch.
Gebiet «Oldis» in Chur als Windenergiegebiet festgesetzt
Die Regierung genehmigt eine Anpassung des kantonalen
Richtplans für die Festsetzung des Windenergiegebiets «Oldis» (Teil B) in
Chur. Der Richtplan Energie ist aktuell in Überarbeitung. Das Gebiet «Oldis»
ist darin als Eignungsgebiet für Windenergie evaluiert und war Bestandteil der
öffentlichen Auflage im Jahr 2023. Aufgrund des bereits weit fortgeschrittenen
Projekt- und Planungsstands wird die Festsetzung dieses Windenergiegebiets vorgezogen.
Im Richtplanentwurf wurde auf die projektbezogene Umsetzung hingewiesen.
Die Calandawind AG, die seit 2013 «Oldis I» in Haldenstein betreibt, plant
eine zweite Windenergieanlage circa 750 Meter südlich von der bestehenden
Anlage. Die beiden Anlagen sollen jährlich gemeinsam bis zu 12 Gigawattstunden
Strom aus Windkraft produzieren.
Die Regierung genehmigt eine Anpassung des kantonalen Richtplans für die Festsetzung des Windenergiegebiets «Oldis» (Teil B) in Chur.
Sammelprojekt zur Instandstellung von Waldstrassen und zur Waldbrandprävention genehmigt
Die Regierung genehmigt das Sammelprojekt «Instandstellung
Erschliessungen und Waldbrandprävention 2024» verschiedener Gemeinden. Dazu
spricht sie einen Kantonsbeitrag von höchstens 14 Millionen Franken.
Das Projekt beinhaltet die Instandstellung von insgesamt 51,4 Kilometer Waldstrassen, Maschinenwegen und Jeepwegen, verteilt auf 84 Einzelobjekte. Damit wird die Erschliessung von rund 10 350 Hektaren Schutzwald
und von rund 3350 Hektaren weiteren Waldes verbessert. Weiter beinhaltet dieses
Sammelprojekt den Bau eines Löschwasserbeckens in Fläsch, die Instandsetzung
einer Löschwassersperre in Bever sowie die Beschaffung von Ausrüstungsmaterial
spezifisch für die Waldbrandbekämpfung für die Feuerwehren.
Die Regierung genehmigt das Sammelprojekt «Instandstellung Erschliessungen und Waldbrandprävention 2024» verschiedener Gemeinden. Dazu spricht sie einen Kantonsbeitrag von höchstens 14 Millionen Franken.
Beitrag aus den Alkoholpatentgebühren und dem Alkoholzehntel
Diverse gemeinnützige Organisationen, Einrichtungen, Vereine, Verbände
und Stiftungen erhalten dieses Jahr einen Beitrag von insgesamt 401 500 Franken
aus dem Ertrag der Alkoholpatentgebühren. Laut dem Gastwirtschaftsgesetz
wird der Reinertrag des Kantons aus der Besteuerung des Kleinhandels mit
gebrannten Wassern zu einem Drittel für gemeinnützige Zwecke und zu zwei
Dritteln für die Förderung des Tourismus verwendet.
Zudem werden im Kanton Graubünden insgesamt 714 259 Franken aus dem
Alkoholzehntel des Bundes ausbezahlt. Die Mittel werden für
Informationsmassnahmen zur Verhütung von Alkoholproblemen sowie des
Suchtmittel-, Betäubungsmittel- und Medikamentenmissbrauchs verwendet. Weiter
werden die Mittel für Massnahmen zur Betreuung von Kindern und Jugendlichen aus
Familien mit Abhängigkeitsproblemen eingesetzt sowie für Programme, die sich an
Risikogruppen richten. Zudem werden spezialisierte Beratungsstellen sowie
ambulante Betreuungs- und Behandlungseinrichtungen für Alkohol-, Suchtmittel-,
Medikamenten- und Drogenabhängige mitfinanziert. Gemäss Alkoholgesetz stehen
den Kantonen zehn Prozent vom Reinertrag der Eidgenössischen Alkoholverwaltung
zu (Alkoholzehntel).
Diverse gemeinnützige Organisationen, Einrichtungen, Vereine, Verbände und Stiftungen erhalten dieses Jahr einen Beitrag von insgesamt 401 500 Franken aus dem Ertrag der Alkoholpatentgebühren. Zudem werden im Kanton Graubünden insgesamt 714 259 Franken aus dem Alkoholzehntel des Bundes ausbezahlt.