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Session: 22.10.2013
Gemäss einem Bericht in der Südostschweizer Zeitung vom Mai 2013 unterstützt der Kanton die Firma Mark, Lunden, für die Vermarktung des Power-Beef-Riegels. In den Jahren 2013 bis 2017 wird ein Beitrag an die Vermarktungskosten von maximal 450'000 Franken bezahlt. Für das laufende Jahr wurden 90'000 Franken zugesichert.

Wir stellen deshalb der Regierung folgende Fragen:

1. Welches Amt hat diesen Beitrag gesprochen?

2. Was für Auflagen wurden dem Empfänger gemacht?

3. Wer hat dieses Produkt geprüft?

Chur, 22. Oktober 2013

Stiffler (Davos Platz), Fallet, Aebli, Albertin, Barandun, Bezzola (Zernez), Bleiker, Blumenthal, Bondolfi, Bucher-Brini, Buchli-Mannhart, Burkhardt, Casty, Casutt-Derungs Silvia, Cavegn, Clalüna, Claus, Conrad, Della Vedova, Dosch, Dudli, Engler, Fasani, Foffa, Fontana, Furrer-Cabalzar, Giacomelli, Grass, Hartmann (Champfèr), Heinz, Holzinger-Loretz, Jeker, Jenny (Arosa), Joos, Kasper, Koch (Tamins), Kollegger (Malix), Krättli-Lori, Kunz (Chur), Lorez-Meuli, Mani-Heldstab, Michael (Donat), Niederer, Niggli-Mathis (Grüsch), Papa, Parolini, Pedrini, Pfäffli, Righetti, Sax, Stiffler (Chur), Tenchio, Tomaschett-Berther (Trun), Troncana-Sauer, Valär, Vetsch (Pragg-Jenaz), Wieland, Jenny (Klosters), Kuoni

Antwort der Regierung

Milch- und Fleischprodukte sind die wichtigsten Standbeine der Bündner Land- und Ernährungswirtschaft. Vor dem Hintergrund der sich in den nächsten Jahren stellenden Herausforderungen hat die Regierung im Dezember 2008 eine Studie in Auftrag gegeben, welche die Evaluation der Marktpotenziale zum Ziel hatte und aufzeigen sollte, wie der Kanton seine künftige Förderpolitik ausrichten könnte.

Die erarbeiteten Berichte schaffen einerseits Klarheit über die wichtigsten Zusammenhänge in der Bündner Land- und Ernährungswirtschaft und stellen eine wesentliche Grundlage für die künftigen Entscheide in der kantonalen Agrarpolitik dar. Wesentliche Erkenntnis ist, dass der Kanton nicht mit ein paar wenigen Massnahmen die Bündner Land- und Ernährungswirtschaft verändern kann. Der Weg zum Erfolg führt über eine auf breiter Front dynamisch und innovativ agierende Branche, welche den Marketing-Prozess beachtet sowie laufend nach Marktnischen Ausschau hält und diese konsequent besetzt. Als Entscheidungsrundlage für eine kantonale Förderpolitik wird ein Impulsprogramm „Spezialitäten aus Graubünden“ zur Unterstützung der Bündner Land- und Ernährungswirtschaft empfohlen. Ziel des Impulsprogramms soll die Dynamisierung der Landwirtschaft auf breiter Front sein, damit die Abhängigkeit von staatlichen Einnahmen reduziert werden kann. Das Impulsprogramm sieht vor, marktorientierte Einzelprojekte sowie gemeinschaftliche marktorientierte Bestrebungen auf Initiative der Akteure sowohl mit finanziellen Mitteln als auch mit Wissensvermittlung und personellen Mitteln zu unterstützen. In diesem Sinn wurde im Regierungsprogramm 2013–2016 der Entwicklungsschwerpunkt ES 22/9 formuliert, welcher unter anderem Strategien und Mittel für die Umsetzung von Massnahmen zur Förderung der Potenziale in der Land- und Ernährungswirtschaft beinhaltet. Entsprechend wurden auch die finanziellen Mittel im Konto der eigenständigen Massnahmen erhöht.

Über die Absichten und Resultate der Studie sowie die geplanten Massnahmen wurde anlässlich von zwei öffentlichen Veranstaltungen im März 2010 und im März 2012 am Plantahof ausführlich informiert. Gestützt auf diese Informationen hat die Metzgerei Mark im April 2012 die Projektidee Power Beef beim Amt für Landwirtschaft und Geoinformation zur Prüfung eingereicht und bis zum Frühjahr 2013 zur Umsetzung ausgearbeitet.

Frage 1: Der auf 450 000 Franken limitierte Gesamtbeitrag von 25 % der Vermarktungskosten in den Jahren 2013–2017 wurde von der Regierung auf Antrag des Amts für Landwirtschaft und Geoinformation und der Departemente in Aussicht gestellt. Fürs 2013 wurde eine erste Beitragstranche von 90 000 Franken zugesichert.

Frage 2: Basis für die Ausrichtung der Beiträge ist die Einreichung der detaillierten Vermarktungsaktivitäten sowie eines Businessplanes pro Beitragsetappe. Die Unterlagen werden vom Amt für Landwirtschaft und Geoinformation geprüft. Bei einer positiven Beurteilung wird jeweils pro Etappe eine nächste Beitragstranche mit einer Verfügung des Departements zugesichert. Der Kanton behält sich vor, die Beitragsleistungen zu sistieren oder zu widerrufen, falls die durchgeführten Vermarktungsmassnahmen nicht zielführend sind. Auf den Power Beef Produkten und bei deren Vermarktung ist die Marke „graubünden“ zu verwenden, wobei der Markenauftritt vom Departement zu genehmigen ist.
Als wichtigste Grundvoraussetzung für die Förderung gilt die regionale Einbindung des Projekts. So erfolgt die gesamte Wertschöpfung in Graubünden, namentlich die Beschaffung der Rohstoffe, die Schlachtung, die Verarbeitung und die Vermarktung.

Frage 3: Die Markteinführung und Vermarktungsaktivitäten werden von einer externen Beratungsfirma begleitet. Zur Berechtigung der Verwendung der Marke graubünden wurde das Produkt von alpinavera gemäss den Richtlinien zertifiziert. Die Förderwürdigkeit des Projekts wurde vom Amt für Landwirtschaft und Geoinformation sowie vom Departement für Volkswirtschaft und Soziales geprüft.

22. November 2013