Am Samstag, den 12. August, ereignete sich der x-te Verkehrsunfall auf der A13. Dabei handelte es sich um den dritten Unfall in den letzten 5 Wochen auf demselben Abschnitt zwischen Pian San Giacomo und San Bernardino. Dieser zeigte erneut das Problem des enormen und stetig zunehmenden Verkehrsaufkommens auf der Nord-Süd-Achse des San Bernardino auf. Insbesondere während der Sommermonate stösst die Autobahn im oberen Misox und im Hinterrheintal aufgrund des intensiven Verkehrs an ihre Grenzen. Fehlende Mittelleitplanken zwischen den beiden Fahrbahnen verleiten ungeduldige Autofahrer bei starkem Verkehrsaufkommen und bei Stau dazu, an etwas breiteren Stellen oft gefährliche Überholmanöver vorzunehmen.
Nach dem vorstehend erwähnten schweren Unfall vom 12. August wurde die A13 für mehrere Stunden gesperrt, um den Rettungskräften und der Polizei einen angemessenen Einsatz zu ermöglichen. Folglich musste der Verkehr vollumfänglich von der A13 auf die Kantonsstrasse durch die Ortschaft San Bernardino umgeleitet werden. Und dies während der Hochsaison, in einem Zeitraum also, in dem zahlreiche Touristen ihren Urlaub dort verbringen. Im Tessin blockiert die Polizei in ähnlichen Fällen den Verkehr, ohne diesen auf die Kantonsstrassen umzuleiten und schliesst dabei sogar die Ausfahrten auf die Kantonsstrasse. Dies führt dazu, dass die Autofahrer mitunter stundenlang auf der Autobahn ausharren müssen!
Bei Verkehrsüberlastung auf der A2 auf der Gotthardroute werden die Autofahrer von Infostrada aufgefordert, die A13 als Alternative zur Verkehrsachse am Gotthard zu nutzen. Dies geschieht mittlerweile täglich, jedoch nur einseitig. Am vergangenen 12. August wurde den Autofahrern empfohlen, anstelle der A2 die A13 im Misox zu nutzen, weil sich der Verkehr am Gotthard-Südportal auf einer Länge von 10 km staute. Dies obwohl der Einsatz der Rettungskräfte in San Bernardino im Gange war und der Verkehr durch die Ortschaft umgeleitet werden musste.
In Anbetracht der vorstehenden Ausführungen ersuche ich die geschätzte Regierung:
1. Beim Bundesamt für Strassen (ASTRA) zu intervenieren und Massnahmen einzufordern, durch welche die Anzahl der Unfälle zwischen Mesocco und San Bernardino reduziert werden soll. Dazu gehört die Errichtung (sofern möglich) von Doppelspuren in beide Richtungen mit Mittelleitplanken und Einführung von Überholverboten auf besonders gefährlichen Abschnitten.
2. Beim zuständigen Bundesamt zu intervenieren, damit die Verkehrsinformationen «bilateral» ausgestrahlt werden, d. h. unter Berücksichtigung der Verhältnisse und der beschränkten Kapazität der A13 und nicht nur zu Gunsten der Gotthardroute und auf Kosten der San-Bernardino-Route.
3. Auf Bundesebene sollen Richtlinien erlassen werden, welche die Modalitäten für Autobahnsperrungen regeln, um eine von Kanton zu Kanton unterschiedliche Handhabung zu vermeiden.
4. Ist die Zahl der Verkehrspolizisten in San Bernardino während der Sommermonate noch ausreichend?
5. Ist die Regierung der Ansicht, dass die teilweise Schliessung der Verkehrszentrale in San Bernardino während der Nacht und zum Teil an den Wochenenden noch tragbar ist, insbesondere während der stark frequentierten Sommermonate?
Chur, 1. September 2017
Wellig, Fasani, Lorez-Meuli, Alig, Atanes, Bleiker, Blumenthal, Bondolfi, Buchli-Mannhart, Caluori, Casanova-Maron (Domat/Ems), Casty, Casutt-Derungs, Cavegn, Engler, Felix (Scuol), Florin-Caluori, Giacomelli, Hartmann, Hitz-Rusch, Holzinger-Loretz, Hug, Jenny, Kasper, Koch (Tamins), Kunz (Chur), Kuoni, Lamprecht, Michael (Castasegna), Monigatti, Müller, Niggli-Mathis (Grüsch), Noi-Togni, Papa, Pedrini, Schutz, Stiffler (Davos Platz), Tenchio, Thomann-Frank, Troncana-Sauer, Valär, Weidmann, Widmer-Spreiter, Wieland, Costa, Natter, Schmid