Der Vereina-Tunnel und die Wintersperre des Flüelapasses haben bereits mehrmals zu Diskussionen veranlasst. Obwohl der Vereina-Tunnel für die Region viele Vorteile gebracht hat und auch die Flüelapass-Wintersperre inzwischen fast unbestritten ist, ist die Situation noch lange nicht befriedigend. So bleibt die Flüela-Passtrasse in schneereichen Wintern, mangels Lawinenmanagement im Winter, viel zu lange gesperrt (2019 bis anfangs Juni). Dies führt zu verschiedenen Nachteilen für die Region: die Verlade-Kosten der Unternehmungen und Privatpersonen werden höher, die Flexibilität wird kleiner (Sommerfahrplan am Vereina aber keine offene Passtrasse) und die Gäste des Engadin müssen lange Staus am Vereina akzeptieren und werden früher oder später eine andere Feriendestination aussuchen.
Ebenfalls wurden die Kosten am Vereina in den letzten Jahren nur nach oben angepasst und der Vergleich zu anderen Verladestationen wurde noch krasser. Die Verladegebühren sind mit bis zu 44 Franken für Personenwagen und 288 Franken für Autobusse eindeutig zu hoch. Dies zeigt auch der Vergleich zu Furka (33 Franken und 225 Franken), Lötschberg (29.50 Franken / 220 Franken) und Arlberg (10 Euro). Die Kosten entsprechen auch in keiner Weise der damals bei der Abstimmung über den Vereina-Kredit veröffentlichten Zahl (sog. Betriebskostengrösse) von 11.50 Franken.
Die Regierung wird darum beauftragt:
1. Bei den Verantwortlichen der RhB und des Bundes zu intervenieren und eine Reduktion der Verladepreise auf die Höhe des Furka- und Lötschberges zu verlangen.
2. Die Einführung eines Einheimischen-Tarifes (ähnlich Bergbahnen) für alle Bündnerinnen und Bündner.
3. Die Vereinigung Pro Flüela in schneereichen Wintern besser zu unterstützen (Lawinensprengungen, Schneeräumung etc.) so dass eine Passöffnung anfangs Mai möglich wird.
Pontresina, 14. Juni 2019
Salis, Weber, Brandenburger, Della Cà, Dürler, Favre Accola, Gort, Hug, Koch, Renkel