Im Schnitt geht jedes dritte Lebensmittel zwischen Feld und Teller verloren oder wird verschwendet, was jährlich pro Person 330 kg ausmacht. Dabei hat unsere Ernährung und insbesondere auch unsere Lebensmittelverschwendung weitreichende Auswirkungen auf Klima und Umwelt. Die Verschwendung von Essen erzeugt so viele Umweltschäden wie die Hälfte aller Autos – und genauso viel Kohlendioxid wie der Flugverkehr.
So wissen wir heute, dass wer 1 kg Äpfel wegwirft, rund 820 L Wasser vergeudet.
Food Waste entsteht auf allen Stufen der Lebensmittelherstellung. Zum Beispiel in der Landwirtschaft, weil sich die Lebensmittel aufgrund von Normanforderungen nicht für den Verkauf eignen. Im Restaurant und Kantinen, wenn Tellerreste oder Buffetüberschüsse entsorgt werden, oder in den Haushalten, wenn wir zum Beispiel den letzten Schluck in der Flasche nicht mehr trinken.
Weil Food Waste einen hohen Einfluss auf unsere Umwelt hat, ist es im Interesse der Politik, einen Aktionsplan auszuarbeiten, um den Food Waste in der Schweiz bis 2030 zu halbieren. Bereits heute gibt es viele Initiativen und Projekte, welche sich genau für dieses Ziel einsetzen. Zum Beispiel das 4reasons Restaurant während dem WEF oder die Initiative Save Our Food Davos, welche regelmässig überschüssige Lebensmittel bei Detaillisten abholt und an Bedürftige verteilt.
Die Unterzeichnenden fragen die Regierung an:
- Ist die Food Waste Problematik im Tourismuskanton Graubünden mit einer starken Gastronomie und Hotellerie ausgeprägter als in anderen Kantonen?
- Wie viele Tonnen Food Waste entstehen in der Bündner Landwirtschaft aufgrund von unsinnigen Normanforderungen?
- Wie beabsichtigt der Kanton Graubünden Food Waste zu bekämpfen und damit die CO2 Reduktion direkt zu fördern sowie die regionale Landwirtschaft zu stärken?
- Wo konkret sieht der Kanton Möglichkeiten, lokale Initiativen zu unterstützen und weiter zu entwickeln (Fördermassnahmen)?
Chur, 19. Juni 2020
Favre Accola, Koch, Hug, Brandenburger, Della Cà, Dürler, Gort, Salis, Weber, Renkel