Viele Gemeinden in Graubünden haben bereits oder sind dabei, ihre Gemeinde mit Defibrillatoren (kurz AED) auszurüsten. Auch die Gemeinde Küblis hat bereits seit Jahren einen Defibrillator, welcher sich beim Schulhaus befindet. Ausserdem ist unsere Gemeinde in der glücklichen Lage, zentral in unserem Dorf eine Gruppenpraxis zu haben. Diesen Vorteil geniessen natürlich längst nicht alle Gemeinden. Nehmen wir als Beispiel die Ortschaft St. Antönien. So ist auch für St. Antönien die nächste Arztpraxis in Küblis, und selbst wenn die Strassen nicht wegen Schnee gesperrt sind und gut befahrbar wären, dauert es seine Zeit, bis man nur im Dorfkern wäre. In einer Notsituation zählt aber oft jede Minute, und so nützt es nichts, wenn Gemeinden Defibrillatoren anschaffen, dann aber niemand weiss, wo sich diese befinden, und selbst wenn man dies weiss, ist vermutlich der Hinweis, dass sich dieser wie im Fall Küblis beim Schulhaus befindet, für Ortsunkundige nicht gerade hilfreich.
Ich bin im Vorstand der Feuerwehr Mittel-Prättigau. Hier wurde dies thematisiert und es stellte sich heraus, dass es Kantone gibt, welche weit fortschrittlicher sind. Sei dies im Erfassen der Standorte oder in der Beschilderung etc. Im Kanton Graubünden herrscht hierzu ein beträchtlicher Nachholbedarf. Es wäre sehr begrüssenswert, wenn man bei einer Notdienstzentrale telefonisch landet, diese einem umgehend mitteilen könnte, wo sich der nächste AED befindet. Hier scheint wirklich ein Bedürfnis vorhanden zu sein.
Frau Grossrätin Holzinger hat dieses Thema bereits in der Fragestunde der Februarsession 2020 angeschnitten. Hier hatte die Regierung unter anderem mitgeteilt, dass ein automatischer Datenaustausch mit der App Momentum derzeit noch nicht möglich ist. Gleichzeitig wurde aber in Aussicht gestellt, dass im Entwicklungsschwerpunkt 6.1 des Regierungsprogrammes die Überprüfung der bestehenden Konzepte im sanitätsdienstlichen Rettungswesen vorgesehen wird. Im Rahmen dieser Überprüfung werde auch die Einführung einer Herz-Kreislauf-Notfall-App geprüft.
Deshalb gelange ich an die Regierung mit folgender Anfrage.
- Wie ist der Stand in Bezug auf eine mögliche Implementierung einer Herz-Kreislauf-App?
- Kann sich der Kanton vorstellen, die nötigen Daten wie z. B. Standort, Marke und Typ der Defibrillatoren zentral zu erfassen und diese Angaben den Blaulicht-Organisationen zur Verfügung zu stellen?
- Ist die Regierung auch der Meinung, dass eine kantonal einheitliche Signalisation betreffend Defibrillator-Standorte sinnvoll wäre?
- Hat die Regierung eine Strategie, wie sie bei ihren Liegenschaften mit dieser Thematik umgeht?
Davos, 21. April 2021
Gort, Rutishauser, Holzinger-Loretz, Berweger, Brandenburger, Brunold, Cahenzli-Philipp Cantieni, Degiacomi, Della Cà, Dürler, Favre Accola, Felix, Flütsch (Splügen), Föhn, Gartmann-Albin, Gugelmann, Hartmann-Conrad, Hefti, Horrer, Hug, Jochum, Koch, Loepfe, Pfäffli, Preisig, Rettich, Salis, Schwärzel, Thomann-Frank, Ulber, von Ballmoos, Weber, Wellig, Costa, Flütsch (St. Antönien), Pajic, Renkel, Tomaschett (Chur), van Kleef