Die Bekämpfung des Klimawandels gehört zu den grössten Herausforderungen der Politik der kommenden Jahre. Mit dem Pariser Klimaabkommen haben sich die unterzeichnenden Staaten darum verpflichtet, die Klimaerwärmung auf 1,5°C zu begrenzen. Im interkantonalen Vergleich zählt Graubünden mit dem «Green Deal» zu den Pionierkantonen. Das ist erfreulich. Denn der «Green Deal» verbindet Klimaschutz mit der Schaffung von neuen Arbeitsplätzen.
Die für den Klimaschutz notwendige Energiewende führt zu einer steigenden Nachfrage nach Strom aus erneuerbarer Energie. Auch in diesem Bereich hat der Kanton Graubünden mit der Wasserkraftstrategie vorwärts gemacht und will zukünftig, dass die Wertschöpfung der sauberen Wasserkraft in Graubünden anfällt. Dazu hat der Grosse Rat die Wasserkraftstrategie verabschiedet und die Heimfallstrategie der Bündner Regierung befürwortet.
Mit Blick auf die steigende Nachfrage nach sauberer Energie lässt sich festhalten, dass Graubünden neben der Wasserkraft auch im Bereich Solarenergie über viel Potential verfügt, das aktuell deutlich zu wenig genutzt wird. Als ein Beispiel dafür können grosse Infrastrukturbauten oder der Gebäudepark genannt werden. Wird dieses Potential rasch besser in Wert gesetzt, kann Graubünden von der steigenden Stromnachfrage profitieren und neue Arbeitsplätze in einer zukunftsweisenden Branche schaffen. Das gelingt insbesondere dann, wenn Graubünden zum Kompetenzzentrum im Solarbereich wird, um dem in diesem Bereich limitierenden Fachkräftemangel aktiv entgegenzuwirken, und Fragen rund um die Energiespeicherung adressiert.
Diese Chance sollte der Kanton Graubünden nutzen und eine Solaroffensive lancieren, die mit der Wasserkraftstrategie korrespondiert. Schliesslich leisten Wasserkraft wie Solarenergie einen Beitrag zur energiepolitischen Souveränität und mindern die Abhängigkeit von Importen von fossilen Energien. Die aktuelle Situation in der Ukraine hat uns auf tragische Weise vor Augen geführt, dass Energiepolitik auch einen sicherheitspolitischen Aspekt beinhaltet.
Vor diesem Hintergrund beauftragen die Unterzeichnenden die Bündner Regierung, in Kohärenz mit der Wasserkraftstrategie eine Strategie für eine Bündner Solaroffensive auszuarbeiten. Diese beinhaltet konkrete Massnahmen inklusive eines Zeit- und Finanzierungsplans sowie die notwendige Anpassung gesetzlicher Grundlagen.
Chur, 21. April 2022
Horrer, Maissen, Kasper, Atanes, Baselgia-Brunner, Berther, Berweger, Bettinaglio, Brunold, Buchli-Mannhart, Cahenzli-Philipp (Untervaz), Caluori, Cantieni, Caviezel (Chur), Censi, Danuser, Degiacomi, Della Vedova, Deplazes (Rabius), Dürler, Epp, Fasani, Felix, Föhn, Gartmann-Albin, Gort, Gugelmann, Hardegger, Hartmann-Conrad, Hofmann, Holzinger-Loretz, Kienz, Kunfermann, Lamprecht, Loepfe, Märchy-Caduff, Michael (Donat), Mittner, Müller (Felsberg), Niggli-Mathis (Grüsch), Noi-Togni, Perl, Pfäffli, Preisig, Rettich, Ruckstuhl, Rüegg, Rutishauser, Schmid, Tanner, Thür-Suter, Tomaschett-Berther (Trun), Ulber, Valär, von Ballmoos, Waidacher, Wellig, Widmer (Felsberg), Widmer-Spreiter (Chur), Wieland, Wilhelm, Zanetti (Landquart), Bürgi-Büchel, Costa, Gujan-Dönier, Tomaschett (Chur), van Kleef