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Session: 03.09.2022

Der Klimawandel und dessen Auswirkungen sind heute und für zukünftige Generationen eine grosse Herausforderung und werden weitreichende Folgen für Natur, Gesellschaft und Wirtschaft haben.

Umso wichtiger ist es, dass Lehrerinnen und Lehrer über dieses Thema aus- und weitergebildet werden. Im Lehrplan 2021 sind unter RZG1.2 Lernziele zu diesem Thema aufgeführt. So soll gewährleistet werden können, dass Schüler und Schülerinnen über den Klimawandel, über dessen Auswirkungen in den verschiedenen Regionen der Welt und besonders der Schweiz informiert werden. Die Bildung nimmt also gegenüber den Schülerinnen und Schüler eine entscheidende Rolle ein.

Zu dieser Rolle stellen die Unterzeichnenden folgende Fragen:

  1. Wie ist dieses Thema mit den oben genannten Inhalten in der Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer an der PHGR integriert?
  2. Werden diese Inhalte als obligatorische oder freiwillige Module umgesetzt und wie viele Lektionen umfassen die jeweiligen Module?
  3. Wie viel Prozent der Studenten der PHGR nehmen an diesen Modulen teil?
  4. Welche und wie viele unterschiedliche Weiterbildungskurse mit wie vielen Lektionen werden zu diesem Thema den bereits unterrichtenden Lehrern und Lehrerinnen angeboten?
  5. Wie viel Prozent und absolut der aktiven Lehrerinnen und Lehrer nutzen diese Weiterbildungskurse?

Chur, 3. September 2022

Said Bucher, Dietrich, Widmer, Bavier, Bergamin, Berther, Bettinaglio, Bischof, Gredig, Loepfe, Mani, Mazzetta, Righetti, Tanner, Ulber, Zanetti (Sent), Zanetti (Landquart)

Antwort der Regierung

Gestützt auf Art. 7 Abs. 3 und Art. 8 des Gesetzes über Hochschulen und Forschung (GHF; BR 427.200) ist die Pädagogische Hochschule Graubünden (PH Graubünden) eine Hochschule mit kantonaler Trägerschaft, welche als selbstständige öffentlich-rechtliche Anstalt geführt wird. Gemäss Art. 20 Abs. 1 GHF erteilt die Regierung der PH Graubünden einen Leistungsauftrag mit Globalbeitrag. Der Vollzug der Bestimmungen des GHF obliegt dem Amt (Art. 28 Abs. 1 der Verordnung über Hochschulen mit kantonaler Trägerschaft [VH; BR 427.210]), namentlich dem Amt für Höhere Bildung, das unter anderem die Zielerreichung des mit der PH Graubünden abgeschlossenen Leistungsauftrags überprüft.

Zu Frage 1: Die Umweltthematik im Allgemeinen und der Klimawandel im Speziellen sind im Lehrplan 21 zweifach verortet: zum einen im Fachbereich Natur, Mensch, Gesellschaft in der Perspektive Räume, Zeiten, Gesellschaften(mit Geografie und Geschichte), zum anderen bei den überfachlichen Kompetenzen im Rahmen der Bildung für Nachhaltige Entwicklung. In Analogie zum Lehrplan 21 ist das Thema Klimawandel an der PH Graubünden in der Perspektive Räume, Zeiten, Gesellschaften sowie in einem eigens der Bildung für Nachhaltige Entwicklung gewidmeten Modul integriert.

Zu Frage 2: Das im Rahmen der Bildung für Nachhaltige Entwicklung integrierte Modul mit der Vergabe von 2 Kreditpunkten umfasst 50 bis 60 Arbeitsstunden respektive 24 Lektionen. Die einzelnen Studierenden haben zwischen drei Varianten zu wählen, die ihren Fokus auf unterschiedliche Bereiche der Bildung für Nachhaltige Entwicklung richten, namentlich auf die Zieldimensionen Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft.

Zu Frage 3: Sowohl das der Bildung für Nachhaltige Entwicklung gewidmete Modul als auch die Module der Perspektive Räume, Zeiten, Gesellschaften sind für sämtliche Bachelor-Studierenden der neuen Studiengänge obligatorisch. Der Prozent-Anteil beträgt somit 100 %.

Zu Frage 4: Im Jahre 2021 und 2022 wurden und werden für die Lehrpersonen aller Schulteams in Graubünden die obligatorischen schulinternen Weiterbildungen zum Lehrmittel NaTech angeboten. Dieses orientiert sich an den Vorgaben des Lehrplans 21, welches das Thema Klimawandel im engeren sowie weiteren Sinne aus verschiedenen Perspektiven aufnimmt.

Weiter werden jährlich mehrere Kurse angeboten, welche sich dem Klimawandel im engeren und weiteren Sinne sowie den verschiedenen Aspekten in diesem Bereich widmen. Exemplarisch sei ein Kurs aus dem Jahr 2022 mit dem Titel «Food for future» genannt, welcher in Zusammenarbeit mit den Bündner Pärken durchgeführt wird.

Zu Frage 5: Die Frage kann nicht absolut und abschliessend beantwortet werden, da Lehrpersonen als Klassenlehrpersonen, Schulische Heilpädagoginnen und Heilpädagogen und Fachlehrpersonen auf unterschiedlichen Stufen unterrichten und daher die Grundgesamtheit nicht bestimmt werden kann.

Um mehr Lehrpersonen für das Thema Klimawandel zu sensibilisieren und sie dabei zu unterstützen, ist in Zusammenarbeit mit dem Amt für Natur und Umwelt die Entwicklung einer Fachstelle Umweltbildung mit folgender Leitidee geplant: Die kantonale Fachstelle Umweltbildung soll die Umweltbildung im Kanton Graubünden als einen grundlegenden Bestandteil der Bildung für eine Nachhaltige Entwicklung gemäss Lehrplan 21 fördern.

14. Oktober 2022