Derzeit ist das Zusammenleben mit den in unserem Kanton lebenden Einzelwölfen und Wolfsrudeln nicht mehr tragbar. Die Situation ist nicht mehr tolerierbar, denn nicht nur das Leben der Schafe, der Ziegen und der Rinder wird gefährdet, sondern auch ein ganzer Bereich, welcher unseren Kanton auszeichnet, aufwertet und veredelt.
Die Zukunftsprognosen zeichnen ein Szenario, welches alles andere als in Richtung einer Verbesserung geht, sollten die gesetzlichen Voraussetzungen auf Bundesebene unverändert bleiben, denn der Wolf hat keinen natürlichen Feind als Regulator und hat jährlich durchschnittlich sechs Jungtiere. Der Abschuss von Wölfen erweist sich kurz- und langfristig als einzig mögliche Lösung.
Es ist unerlässlich, dass die Kantonsvertreter in den eidgenössischen Räten und die Organe der kantonalen Verwaltung bei dem für die Thematik verantwortlichen Bundesamt vorstellig werden. Dies mit Hilfe von Daten über Wolfsrisse, welche in den letzten Jahren auf unserem Kantonsgebiet registriert wurden, von Fotodokumentationen und von Zeugenaussagen. Die Medien müssen miteinbezogen werden, um die Bevölkerung, die Politiker, den Schweizer Bauernverband (welcher geschlossen auftreten muss, auch wenn nicht alle von der Problematik betroffen sind) und die schweizerischen Umweltverbände über die Ernsthaftigkeit, Schädlichkeit und Gefährlichkeit der ständig wachsenden, so starken und grossflächigen Präsenz des Grossraubtieres in einem Gebiet wie dem unseren, welches stark mit der Tierhaltung und -zucht verbunden ist, zu informieren und zu sensibilisieren.
Die Regierung wird deshalb beauftragt, alle möglichen Schritte zu unternehmen, damit die Bundesgesetze, welche den Schutz des Wolfes regeln, so abgeändert werden können, dass Prozesse auf jeder Stufe verschlankt werden und dass der Kanton Graubünden den Abschuss von Tieren, welche unserem Gebiet und unserer Bevölkerung schaden, selbständig beschliessen darf.
Chur, 3. September 2022
Righetti, Furger, Spagnolatti, Beeli, Bergamin, Berther, Bettinaglio, Binkert, Brandenburger, Brunold, Butzerin, Candrian, Censi, Collenberg, Cortesi, Crameri (Surava), Danuser (Cazis), Della Cà, Derungs, Epp, Gansner, Hohl, Jochum, Kohler, Lamprecht, Lehner, Loepfe, Luzio, Mani, Menghini-Inauen, Messmer-Blumer, Metzger, Michael (Donat), Michael (Castasegna), Morf, Rauch, Roffler, Salis, Sax, Schneider, Sgier, Tanner, Tomaschett, Ulber, Widmer, Zanetti (Sent), Zanetti (Landquart)