Die kritische Situation der Energieversorgung für den Winter 2022/23 zeigt, dass wir jede Kilowattstunde, die wir einsparen können, einsparen müssen. Es ist zwar genügend Potenzial vorhanden, um die Schweiz langfristig mit erneuerbaren Energien zu versorgen. Die Energie muss aber in allen Bereichen effizient verwendet und jede Technologie entlang ihrer Stärken eingesetzt werden.
Im Bereich Elektrizität besteht ein sehr grosses Effizienzpotenzial im Bereich der Elektroheizungen. Das Amt für Wirtschaft und Tourismus Graubünden teilte im Oktober mit, dass ein Grossteil der Bündner Gebäude mit Heizöl, Holz und Elektrizität beheizt wird. Die Daten gehen aus dem Eidgenössischen Gebäude- und Wohnungsregister hervor. Diejenigen Gebäude, welche mit Elektroheizungen beheizt werden, sind für einen nicht zu unterschätzenden Anteil an den 1215 GWh Stromverbrauch pro Jahr im Bereich Haushalte, Gewerbe & Industrie und Dienstleistungen verantwortlich (Energiestatistik Kanton Graubünden 2018).
Die Elektroheizungen sind sehr ineffizient im Vergleich zu Wärmepumpen. Alleine die Umstellung einer zentralen Elektroheizung auf eine Luft-/Wasserwärmepumpe kann bereits Einsparungen von 60 Prozent und höher mit sich bringen. Andere Technologien wie Holz, Fernwärme oder solare Wärme können den Einsatz der wertvollen elektrischen Energie ganz substituieren. Die Elektroheizungen müssen darum ersetzt werden durch effizientere und klimaschonende Technologien.
Der Bund sieht im Rahmen des Energiegesetzes und des «Bundesgesetzes über die Ziele im Klimaschutz, die Innovation und die Stärkung der Energiesicherheit» (indirekter Gegenvorschlag zur Gletscher-Initiative) ein Impulsprogramm von CHF 200 Mio./a für den Ersatz von Wärmeerzeugungsanlagen vor. Das auf zehn Jahre befristete Impulsprogramm ist sowohl für den Ersatz fossiler Heizungen, wie auch für ortsfeste elektrische Widerstandsheizungen und Effizienzmassnahmen vorgesehen.
Die Unterzeichneten beauftragen darum die Regierung, die nötigen Massnahmen zu treffen, damit die Sanierungsrate der Elektroheizungen erhöht werden kann, so dass der Anteil Elektroheizungen in Graubünden bis im Jahr 2030 gegen Null sinken wird. Für die Beschleunigung sollen weitere Anreize für den freiwilligen Ersatz der Elektroheizungen durch die Bauherrschaft geschaffen werden. Die Anreize sollen bis 2030 begrenzt werden und die betroffenen Liegenschaftsbesitzenden sollen aktiv informiert werden.
Chur, 7. Dezember 2022
Mazzetta, Danuser (Chur), Hartmann, Altmann, Atanes, Bardill, Baselgia, Berther, Biert, Bischof, Bisculm Jörg, Bleuler-Jenny, Cahenzli-Philipp (Untervaz), Degiacomi, Della Cà, Gansner, Gartmann-Albin, Gredig, Hofmann, Hohl, Kappeler, Kohler, Kreiliger, Müller, Nicolay, Pajic, Perl, Preisig, Rageth, Rettich, Rusch Nigg, Rutishauser, Saratz Cazin, von Ballmoos, Walser, Wilhelm, Zindel