Die Kantonalen Legislativen der Schweiz kommen im Durchschnitt um einiges häufiger als bei uns zusammen; die meisten, abgesehen von den Sommerferien, gleichmässig über das Jahr hinaus verteilt. Seit der Novembersession 1998 tagte der Bündner Grosse Rat 2x während je 4 Monaten überhaupt nicht! Die Folgen des entsprechenden Überhangs an Pendenzen erleben wir gegenwärtig hautnah.
In der heutigen schnelllebigen Zeit, entspricht unser Tagesrhythmus nicht mehr moderner Erfordernissen. Das kantonale Parlament muss ohne spezielle Einberufung öfters, dafür kürzer zusammenkommen können. Damit kann es auch effizienter auf aktuelle Ereignisse reagieren und Bundesgesetze zeitgerecht auf kantonaler Ebene umsetzen. Dies liegt sowohl im Interesse der Bevölkerung, der Regierung als auch im Interesse des Grossen Rates selbst.
Die Regierung hat beispielsweise davon gesprochen, um im Rahmen von NPM-Projekten rasch und effizient handeln zu können, Turbopostulate entgegenzunehmen. Wenn unser Rat aber während Monaten nicht tagt, bleibt der Turbo im Schneckenhause stecken.
Es gibt viele Möglichkeiten des Zusammenkommens (siehe auch beiliegende unvollständige Liste); vorstellbar wäre zum Beispiel Sessionen von 1-2 Tage im Monat. Vorteile solcher Varianten wären auch, dass die ParlamentarierInnen nicht während einer ganzen oder halben Woche ihre normalen Tätigkeiten liegen lassen müssten.
Die UnterzeichnerInnen dieses Postulates bitten die Regierung, zusammen mit den Beteiligten, einen zeitgemässen Sitzungsmodus auszuarbeiten und dem Rate vorzulegen.
Chur, 6. Oktober 1999
Namen: Trepp, Suter, Suenderhauf, Aebli, Arquint, Augustin, Bucher, Bühler, Burtscher, Capaul (Lumbrein), Casanova, Casparis, Cavegn, Giacometti, Jäger, Juon, Koch, Locher, Looser, Meisser, Meyer, Monsch, Morgenegg, Noi, Pfenninger, Picenoni, Roffler, Scharegg, Scharplatz, Schlatter, Schmid (Splügen), Steier, Tanner, Walther, Zarro, Zinsli, Schütz, Frigg, Albrecht, Christ
Session: 6.10.1999
Vorstoss: dt Postulat