An ihrer 52. Generalversammlung erklärten die Vereinten Nationen das Jahr 2001 zum Internationalen Jahr der Freiwilligen. Die UNO trägt damit dem Umstand Rechnung, dass Freiwillige weltweit wesentliche Beiträge zur Sicherung der sozialen Versorgung sowie zur Verbesserung der ökonomischen und sozialen Befindlichkeit der Bevölkerung leisten.
Die Ziele dieses UNO-Jahres sind:
- Anerkennung der Leistungen von Freiwilligen
- Vernetzung unter Organisationen die Freiwillige einsetzen
- Promotion der Freiwilligenarbeit
- Mobilisierung von neuen Freiwilligen.
Gemäss Befund der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung 2000 (SAKE) übte eine von vier Personen mindestens eine ehrenamtliche oder freiwillige Tätigkeit aus. Ohne diesen unentgeltlich geleisteten Einsatz in kirchlichen, sozialen, karitativen Institutionen, Interessenvereinigungen, politischen Ämtern, in Sport und Kultur wäre unsere Gesellschaft ernsthaft gefährdet. Das vom Bundesamt für Statistik geschätzte Ausmass der geleisteten Arbeit ist enorm: 44 Millionen Stunden pro Monat, was 248'000 Vollzeitstellen entspricht.
Die Freiwilligenarbeit ist für das Wohl unserer Gesellschaft notwendig, oft gar notwendend. Sie hat deshalb Anspruch auf Wertschätzung und gleichwertige Anerkennung wie die Erwerbsarbeit.
In diesem Zusammenhang richten die Interpellanten folgende Fragen an die Regierung:
1. Welche Bedeutung misst die Regierung der Freiwilligenarbeit in allen Talschaften unseres Kantons bei, die im sozialen, kulturellen, sportlichen und politischen Bereich geleistet wird?
2. Werden Erfahrungen aus Familien- und Freiwilligenarbeit beim Wiedereinstieg in die Erwerbsarbeit beim Kanton heute als Schlüsselqualifikationen gewertet?
3. Das iyv-forum.ch (International Year of Volunteers Forum Schweiz) setzt sich ein für die öffentliche Anerkennung der freiwilligen Arbeit und fördert gesamtschweizerisch die Idee des Sozialzeit-Ausweises. Anerkennt der Kanton Graubünden Ausweise über geleistete Freiwilligenarbeit an und setzt er solche bei freiwillig Mitarbeitenden des Kantons auch ein?
4. Welche gezielten Massnahmen sieht die Regierung vor, damit auch in Zukunft der Stellenwert der freiwilligen Arbeit in unserer Gesellschaft hoch gehalten werden kann und der Kanton mit positiven Beispielen dazu beitragen kann?
Chur, 1. Juni 2001
Namen: Cavegn, Casanova (Vignogn), Trachsel, Arqiunt, Bär, Battaglia, Berther (Disentis/Mustér), Berther (Sedrun), Biancotti, Brüesch, Bucher, Bühler, Cahannes, Cathomas, Catrina, Caviezel, Cavigelli, Christoffel, Conrad, Crapp, Demarmels, Dermont, Farrér, Federspiel, Feltscher, Frigg, Geisseler, Giovannini, Giuliani, Gross, Hanimann, Hardegger, Hartmann, Jäger, Jenny, Joos, Juon, Keller, Koch, Kollegger, Lardi, Lemm, Locher, Loepfe, Looser, Luzi, Luzio, Maissen, Märchy, Meyer, Möhr, Montalta, Noi, Parolini, Parpan, Peretti, Pfenninger, Pfiffner, Portner, Quinter, Robustelli, Sax, Schmid (Sedrun), Schmid (Splügen), Schmid (Vals), Schütz, Stiffler, Suenderhauf, Suter, Thomann, Tremp, Trepp, Tuor (Disentis/Mustér), Tuor (Trun), Valsecchi, Zanolari, Zegg, Zindel
Session: 01.06.2001
Vorstoss: dt Interpellation