Die Abschlussausweise der Theologischen Hochschule Chur (THC) werden seit 25 Jahren vom Kanton Graubünden staatlich anerkannt. Im Bericht der Geschäftsprüfungskommission des Grossen Rates 1999/2000 wird festgestellt (S. 26), dass die Regierung ihre Aufsichtspflicht gegenüber der THC sorgfältig wahrnimmt und dass die THC-Ausweise weiterhin staatlich anerkannt werden können. Hingegen sieht die GPK in den rückläufigen Studentenzahlen eine Gefährdung des Standortes Chur als theologische Ausbildungsstätte.
Im Juli 2000 orientierte der Bischofsrat, dass die theologische Ausbildung an der THC nach einem neuen Konzept erfolgen soll, dessen Schwerpunkt die pastorale Ausrichtung bei Wahrung der akademischen Qualität bildet, womit das Studium an der THC für künftige Mitarbeitende in der Seelsorge besonders attraktiv werden wird. Gleichzeitig wies der Bischofsrat auf den Umstand hin, dass die Voraussetzung für die Weiterführung des Lehrbetriebs an der THC eine gesunde finanzielle Situation ist, und dass die Deckung des jährlichen Defizits sichergestellt sein muss. Zur Gewährleistung einer breiten und konstanten Bereitschaft zur Unterstützung der THC ergingen zahlreiche Spenden Privater sowie Beiträge von Pfarreien, Kirchgemeinden, von der Kantonalkirche sowie seitens der zu diesem Zweck gegründeten Stiftung ”Freunde der THC”. Während der Kanton Graubünden über die Interkantonale Universitätsvereinbarung (IUV) den Universitätskantonen jährliche Beiträge an die Ausbildungskosten seiner Kantonsangehörigen leistet, fehlt für die THC, die zwar auf universitärem Niveau ausbildet, nicht jedoch dem Geltungsbereich der IUV untersteht, bisher die Möglichkeit zur Leistung kantonaler Beiträge.
Angesichts der Normalisierung der Verhältnisse im Bistum und in Anerkennung der grossen Anstrengungen der THC, die Zahl der Studierenden durch ein attraktives Studienangebot zu erhöhen, welches auch für Angehörige anderer Konfessionen zugänglich ist, muss der Kanton in der Lage sein, die Finanzierung der für den Hochschulstandort Chur wichtigen THC durch Betriebs- und Standortbeiträge zu unterstützen.
Die Regierung wird deshalb aufgefordert, die Rechtsgrundlagen für die Leistung von Betriebs- oder Standortbeiträgen an die THC zu erarbeiten und dem Grossen Rat vorzulegen.
Chur, 31. Mai 2001
Namen: Suenderhauf, Geisseler, Augustin, Arquint, Barandun Berther (Disentis/Mustér), Berther (Sedrun), Biancotti, Brüesch, Büsser, Cahannes, Capaul, Casanova (Vignogn), Cathomas, Cavegn, Caviezel, Cavigelli, Conrad, Crapp, Demarmels, Dermont, Farrér, Federspiel, Feltscher, Frigg, Giuliani, Jäger, Jenny, Juon, Keller, Koch, Lardi, Locher, Loepfe, Luzio, Maissen, Marti, Nick, Noi, Parpan, Peretti, Portner, Quinter, Righetti, Sax, Schmid (Sedrun), Schmid (Splügen), Schmid (Vals), Schmutz, Stiffler, Thomann, Tremp, Tuor (Disentis/Mustér), Tuor (Trun), Walther, Zanolari, Zegg, Zindel,
Session: 01.06.2001
Vorstoss: dt Motion