Die Armee plant seit längerer Zeit Reformen unter dem Titel ”Armee XXI”. Dabei sollen durch neue Konzeptionen und Modelle der geänderten politischen Situation in Europa und der Welt Rechnung getragen werden. Auch soll durch noch mehr Aufrüstung mit modernsten, hochtechnisierten und komplexen Waffensystemen die Armee effizienter und schlagkräftiger werden.
Die Reform hat auch für unseren Kanton einschneidende Veränderungen geplant. So sollen die Gebirgskantone durch die Auflösung des Gebirgsarmeekorps ihre traditionellen Armeeformationen verlieren, während das Mittelland mit hochtechnisierten, sehr flexiblen und beweglichen Flachland-Brigaden verteidigt werden soll.
Als Folge davon soll auch der Train abgeschafft werden. Damit geht ein im schwierigen Gelände des Voralpen- und Gebirgsraumes unerlässliches Mittel zur Unterstützung der Kampftruppen und zur Bewältigung von Aufgaben im Bereich Transport, Versorgung, Katastrophenhilfe und Hilfe an die Bevölkerung unwiederbringlich verloren. Nicht zu vergessen ist auch der Verlust im volkswirtschaftlichen Bereich (Handwerk, Pferdezucht, etc.). In diesem Zusammenhang wird auch die Trainschule St. Luziensteig aufgelöst werden. An deren Stelle soll im Rahmen der Armee XXI ein Kompetenzzentrum Armeepferd in Sand BE geschaffen werden. Die weitere Nutzung des Waffenplatzes St. Luziensteig wird in Zusammenarbeit mit der Schiessschule Walenstadt erfolgen.
Damit auch in Zukunft der Kanton Graubünden über Truppen verfügt, die den spezifischen topographischen Verhältnissen dieses Gebirgskantons angepasst sind, wird die Regierung ersucht:
1. alles zu unternehmen, dass Gebirgsarmee-Einheiten auch in der Armee XXI beibehalten, modernisiert und standortgebunden eingesetzt werden.
2. dahingehend mitzuwirken, dass der Train als integraler Teil der Gebirgstruppen in der Armee XXI seinen Platz gemäss dem neuen Train-Einsatzkonzept weiterhin behält sowie den Erhalt des Pferdes in der Armee sichern zu helfen.
3. durch geeignete Massnahmen und Konzeptionen dafür zu sorgen, dass die Umstrukturierung und künftige Nutzung des Waffenplatzes St. Luziensteig ohne Verlust der wirtschaftlichen Bedeutung erfolgt.
4. durch weiterführende Massnahmen zu prüfen, in welcher Form die traditionelle Verbindung: St. Luziensteig Train Armeepferd auch künftig aufrecht erhalten werden kann.
Chur, 31. Mai 2001
Namen: Hanimann, Möhr, Schmid (Vals), Bär, Battaglia, Bischoff, Brüesch, Bucher, Bühler, Capaul, Casanova (Vignogn), Cathomas, Caviezel, Christ, Christoffel, Conrad, Crapp, Dalbert, Farrér, Federspiel, Feltscher, Giovaninni, Godly, Hartmann, Jäger, Jenny, Joos, Juon, Kessler, Lardi, Lemm, Maissen, Märchy, Marti, Montalta, Nick, Parolini, Peretti, Portner, Quinter, Ratti, Rizzi, Roffler, Schmid (Sedrun), Stiffler, Suenderhauf, Suter, Telli, Thomann, Thöny, Trachsel, Tuor (Trun), Zarro, Zegg
Session: 01.06.2001
Vorstoss: dt Postulat