Kindern und Jugendlichen mit Schulproblemen und anderen Schwierigkeiten steht in Graubünden ein differenziertes Angebot an Beratungs- und Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Diese Angebote sind im Laufe der letzten Jahrzehnte immer wichtiger geworden. Eltern und Lehrpersonen suchen bei drängenden Problemen je länger desto mehr nach professionellen Hilfestellungen. Dabei entstehen immer wieder längere Wartezeiten, die im Einzelfall für die Betroffenen zu grossen Belastungen führen können.
Die Schul- und Erziehungsberatung ist im Schulpsychologischen Dienst (SPD) als Dienststelle des Erziehungsdepartementes organisiert. Neben der Beratung von Familien, Eltern, Lehrpersonen, Kindergärtnerinnen und anderen Beteiligten leistet der SPD oft Einzelarbeit mit Kindern und Jugendlichen im Bereich von Lernproblemen oder anderen persönlichen Schwierigkeiten. Der Heilpädagogische Dienst Graubünden (HPD) ist als Stiftung organisiert, deren Aufwand durch Beiträge vor allem der IV und des Kantons finanziert wird. Der Kinder-und Jugendpsychiatrische Dienst Graubünden (KJPD) ist ebenfalls eine Stiftung, die im Wesentlichen vom Kanton finanziert wird. In den Ambulatorien Chur, Davos, Ilanz und Thusis werden Kinder und Jugendliche mit Verhaltensauffälligkeiten und Leistungsstörungen in einzelnen Sitzungen behandelt. Kinder im Schulalter, die wegen ihrer Verhaltens- und Leistungsauffälligkeiten eine tagesklinische oder stationäre Behandlung brauchen, können im Therapiehaus Fürstenwald (18 Plätze) aufgenommen werden.
Aus Sicht der Hilfesuchenden ist die Struktur des gegenwärtigen Angebotes oft zu wenig transparent. Es verstreicht oft viel Zeit, bis feststeht, welche Institution zuständig wäre. Die bestehenden Angebote wären bedeutend kundenorientierter strukturiert, wenn gesamtkantonal eine einzige Anlaufstelle bestünde (beispielsweise beim SPD). Diese könnte ohne Zeitverlust die Triage und Koordination für die Zuweisung des gesamten Beratungs- und Therapieangebotes vornehmen.
Die Regierung wird eingeladen, die Struktur der erwähnten Hilfs-, Beratungs- und Therapieangebote zu überprüfen und in einem ersten Schritt insofern neu zu gestalten, dass sämtliche Angebote über eine einheitliche Anlaufstelle zur Verfügung stehen. In einem zweiten Schritt sollten die erwähnten Aufgaben im gleichen Departement unter einem einheitlichen Dach zusammengefasst werden.
Chur, 10. Oktober 2001
Name: Jäger, Scharplatz, Demarmels, Ambühl, Arquint, Augustin (Almens), Barandun, Beck, Biancotti, Bühler, Butzerin, Cahannes, Carisch, Catrina, Cavegn, Cavigelli, Christ, Dalbert, Dermont, Donatsch, Feltscher, Frigg, Geisseler, Giuliani, Gubelmann, Hanimann, Hardegger, Hübscher, Hug, Kessler, Lardi, Locher, Loepfe, Looser, Maissen, Marti, Meyer, Nick, Noi, Pfenninger, Pfiffner, Portner, Robustelli, Roffler, Sax, Schmid (Splügen), Schmutz, Schütz, Stiffler, Suenderhauf, Suter, Thomann, Tremp, Trepp, Tuor (Trun), Valsecchi, Walther, Zanolari, Zegg, Zindel
Session: 10.10.2001
Vorstoss: dt Postulat