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Session: 26.11.2001

Vom 15. Mai bis 20. Oktober 2002 findet im Gebiet der drei Seen (Neuenburgersee, Bielersee, Murtensee) die Landesausstellung "EXPO.02" statt. Im Jahresprogramm 2002 der Regierung wird die EXPO 2002 ebenfalls erwähnt. Im Rahmen des Kantonaltages solle der Kanton Graubünden präsent sein.
Eine Landesausstellung ist vor allem auch für die Jugend ein grosses Ereignis und eine Begegnungsmöglichkeit bei der die Jugendlichen Erfahrungen austauschen können. Schon bei früheren Landesausstellungen reisten viele Bündner Schulklassen zu den jeweiligen Ausstellungsorten.
Erfreulicherweise besteht an der EXPO 2002 für die Schulen ein relativ attraktives Sonderangebot. Im Preis von Fr. 48.-- ist der Eintritt sowie die Fahrt mit dem öffentlichen Verkehrsmittel (unabhängig der Distanz!) inbegriffen. Verschiedene Kantone haben sich entschlossen, an den EXPO-Besuch ihrer Schulen einen Beitrag zu leisten. So übernehmen beispielsweise im Kanton Bern Kanton und Gemeinden je ein Drittel dieser Fr. 48.--. Im Kanton Luzern ist vorgesehen, dass Kanton und Gemeinden je ein Viertel übernehmen. Damit entfallen dort auf die Erziehungsberechtigten Kosten von Fr. 24.--, wobei die Ver-pflegung und andere Kosten natürlich nicht mitberechnet sind. In anderen Orten hat sich die öffentliche Hand sogar entschlossen, die gesamten Beiträge für den EXPO-Besuch der Schulklassen zu übernehmen (Stadt St. Gallen, Kanton Zug). Für diverse Bündner Schulen ist ein EXPO-Besuch aufgrund der Reisedistanz wohl zwingend mit einer Übernachtung verbunden. Zwar gibt es z.B. in Zivilschutzanlagen diesbezüglich günstige Angebote. Trotzdem ist es gerade in unserem Kanton angebracht, dass der Kanton entsprechend den Beispielen anderer Kantone ebenfalls einen Reisebeitrag leisten würde.

Die Unterzeichnenden stellen der Regierung folgende Fragen:

1. Ist auch der Kanton Graubünden bereit, im nächsten Jahr an die EXPO-Besuche der Bündner Schulklassen zumindest in der Höhe der erwähnten Beiträge der Kantone Bern oder Luzern Beiträge zu leisten?
2. Können Schulklassen aus Bündner Talschaften mit einem extrem zeitaufwändigen Reiseweg mit einem zusätzlichen Beitrag rechnen?

Chur, 26. November 2001

Name: Schütz, Pfiffner, Jäger, Berther (Disentis/Mustér), Cathomas, Cavigelli, Dermont, Frigg, Giuliani, Gubelmann, Koch, Locher, Looser, Luzio, Meyer, Noi, Quinter, Righetti, Sax, Schmutz, Trepp, Zanolari, Zindel

Session: 26.11.2001
Vorstoss: dt Interpellation

Antwort der Regierung

Die Bündner Regierung erachtet einen Besuch der Landesausstellung durch unsere Volksschulen als sinnvoll und begrüssenswert. Nicht zu den Aufgaben des Kantons gehört indessen die Subventionierung von Schulreisen an die Expo.02. Organisation, Vorbereitung und auch Subventionierung sind Sache der Trägerschaften der Volks-
schule.

Von besonderer Bedeutung für den Kanton Graubünden ist der offizielle kantonale Tag an der Expo.02 vom 31. August 2002, an dem sich der Kanton mit einem finan-
ziellen Beitrag von 850'000 Franken beteiligt. Der Hauptbeitrag unseres Kantons in der Höhe von 1.4 Mio. Franken an die Expo.02 fliesst in das gemeinsame Ausstel-
lungsprojekt der Ostschweizer Kantone “aua extrema-extreme Wasser“, das auf der Arteplage in Neuenburg erlebbar wird. Im Weiteren beteiligt sich der Kanton Graubünden an romanischen Übersetzungsarbeiten in Zusammenhang mit der Expo.02.

Zu den Fragen nimmt die Regierung konkret wie folgt Stellung:

    1. Der Kanton leistet an die Expo-Besuche der Bündner Schulklassen keine ordentlichen Beiträge, weil die gesetzliche Grundlage für eine Beteiligung des Kantons an Schulreisen fehlt. Dementsprechend wurde für das Rechnungsjahr 2002 keine Budgetierung vorgenommen. Eine
Kantonsbeteiligung von 24 Franken pro Schülerin und Schüler hätte alleine bezüglich Volksschule Kosten in der Höhe von etwa einer halben Million Franken zur Folge gehabt.

Organisation und engere Gestaltung der Volksschulaktivitäten liegen grundsätzlich im Zuständigkeitsbereich der Gemeinden bzw. der Schulträgerschaften. Die Trägerschaften können Beiträge an Schulreisen, Exkursionen, Projektwochen entrichten.

    2. Der Kanton leistet keinen zusätzlichen Beitrag für einen extrem zeitaufwändigen Weg für Schulklassen aus Bündner Talschaften. In Zusammenarbeit zwischen den Expo-Verantwortlichen und dem Erziehungs-, Kultur- und Umweltschutzdepartement konnte eine deutliche Verbesserung des „Tagesangebots“ erzielt werden, welches den Bündner Schulen zugute kommt. Das Tagesangebot zu 48 Franken ist so ausgestaltet, dass es für alle Schulklassen Graubündens 2 bis 3 Tage gültig ist und einen Besuchstag an der Expo.02 beinhaltet. Mit diesem Spezialangebot wird dem grossen Zeitaufwand Rechnung getragen, der sich für Bündner Schulklassen aus Hin- und Rückreise ergibt.