Der Zivilschutz steht - einmal mehr - vor einer Reform. Mit der Zivilschutzreform 2000 und X sollen im Kanton Graubünden die bisher rund 40 örtlichen Zivilschutzorganisationen auf ca. 8-15 regionale Organisationen redimensioniert werden.
Dieses Vorhaben ist grundsätzlich zu unterstützen. Allerdings gilt es dabei, einige geänderte Rahmenbedingungen zu berücksichtigen. Der Bund wird immer mehr Verantwortung auf die Kantone delegieren. Mit der vorerwähnten Reform ist vorgesehen, das Dienstalter auf 40 Jahre zu senken. Damit wird eine starke Verjüngung der Zivildienstleistenden erreicht. Das erfahrene Zivilschutzkader mit lokalen Kenntnissen hingegen wird der Organisation fehlen.
Um eine möglichst erfolgreiche Zivilschutzorganisation in unserem Kanton zu etablieren, müssen wir die bereits gut funktionierenden örtlichen Organisationsstrukturen in das neue Konzept einbinden. Wir können es uns nicht leisten, unbesehen der dort erarbeiteten Erfahrungen eine Reform zu realisieren. Im Zivilschutz wurden bereits zu viele teure und unnötige Konzepte umgesetzt. Ich erinnere hier z. Bsp. an ganze ”Zivigenerationen”, die in ihrer kantonalen Ausbildung überflüssige Bettgestelle genagelt haben. Auf der anderen Seite sind sehr erfolgreiche Zivilschutzeinsätze zu erwähnen: Beispielsweise die Flüchtlingsbetreuung, die in der Stadt Chur durchgeführt wurde. Dort zeigte sich, dass in einer echten Krisensituation vertiefte Kenntnis der lokalen Gegebenheiten von enormer Bedeutung sind. Grundsätzlich kann festgestellt werden, dass die professionellen örtlichen Zivilschutzorganisationen in den letzten Jahren sehr gute Arbeit geleistet haben.
Aus diesen Überlegungen heraus, stellen sich folgende Fragen:
1. Teilt die Regierung die Ansicht, dass neben der kantonalen Verwaltung eine professionelle Organisationsstruktur in den redimensionierten lokalen Organisationen vorhanden sein sollte?
2. Ist die Regierung bereit, bei der Redimensionierung, die bereits heute bestehenden lokalen/regionalen professionellen Organisationen verstärkt in die neuen Strukturen einzubeziehen?
Chur, 28. November 2001
Name: Claus, Casanova (Chur), Tremp, Ambühl, Arquint, Barandun, Battaglia, Berther (Sedrun), Cahannes, Casanova (Vignogn), Catrina, Caviezel, Cavigelli, Christ, Conrad, Dalbert, Davaz, Demarmels, Dermont, Feltscher, Giacometti, Giuliani, Gubelmann, Gunzinger, Hardegger, Hess, Jäger, Joos, Kessler, Lardi, Luzio, Marti, Montalta, Parolini, Pfenninger, Robustelli, Roffler, Schmid (Vals), Schütz, Telli, Tuor (Disentis/Mustér), Tuor (Trun), Wettstein, Zanolari
Session: 28.11.2001
Vorstoss: dt Interpellation