Die im Oktober 2003 durchgeführten Nationalratswahlen bilden einen wichtigen Gradmesser über die politische Befindlichkeit der Wählerschaft. Eigentlich erst durch die alle 4 Jahre stattfindenden Eidg. Wahlen wird ein politischer Trend bestätigt. Unter anderem darf folgendes festgestellt werden:
1. Die Schweiz muss eine neuerliche Polarisierung der Wählerschaft konstatieren.
2. Jüngere Leute und Jugendliche interessieren sich immer weniger für die Politik.
Viele derjenigen jedoch, die sich dafür interessieren, sind in einem noch stärkeren Mass bereit, teilweise sehr weit auseinanderliegende Positionen einzunehmen und diese auch kämpferisch zu vertreten.
Aus diesem Grunde ist die Einbindung der Jugend in die Politik und die korrekt geführte politische Auseinandersetzung wichtige Voraussetzung, um zukünftig eine weitere Polarisierung im Sinne von Konfliktpotenzialen zu verhindern.
Im Kanton Graubünden hat sich mit der Parlamentsreform eine neue ständige Kommission gebildet, die sogenannte Strategiekommission, welche sich mit Zukunftsfragen beschäftigt. Im Grossen Rat befinden sich jedoch leider nicht sehr viele ganz junge Politiker, womit der Blick in die Zukunft einen Makel bekommt.
Aus oben gennanten Ausführungen richten die unterzeichnenden Grossrätinnen und Grossräte folgende Fragen an die Regierung
1. Teilt die Regierung die Auffassung, dass sich die Jugend zunehmend von der Politik abwendet im Gegensatz zur Notwendigkeit des politischen Dialoges?
2. Kann sich die Regierung vorstellen, in Zusammenarbeit mit der Strategiekommission, Fragen der Zukunft mit jüngeren Gruppierungen zu besprechen?
3. Wäre es für die Regierung denkbar, dass diese Gespräche über das Gefäss eines Jugendparlaments stattfinden können?
4. Ist die Regierung bereit, sich bzw. die Verwaltung innerhalb einer parlamentari-schen Grupppe für die Arbeit, den Aufbau und die Gründung eines Jugendparlamentes einzubringen?
Die Schaffung eines Jugendparlamentes könnte sich im Aufbau nach dem im Amte befindlichen Grossen Rate richten. So könnte beispielsweise eine ähnliche Vertretung aller Kreise mit allen Parteien in einer 2 Mal pro Jahr stattfindenen Session eine Zusammenarbeit mit der Strategiekommission ermöglichen.
Chur, 9. Dezember
Name: Marti, Sax, Hartmann (Chur), Arquint, Baselgia-Brunner, Berther (Sedrun), Bleiker, Bundi, Büsser, Casanova (Vignogn), Casanova (Chur), Casty, Caviezel-Sutter (Thusis), Christoffel-Casty, Crapp, Demarmels, Dermont, Donatsch, Farrér, Feltscher, Fleischhauer, Frigg-Walt, Geisseler, Hanimann, Hess, Hübscher, Jäger, Jenny, Joos-Buchli, Kessler, Kleis-Kümin, Krättli-Lori, Loepfe, Maissen, Meyer-Grass (Klosters), Michel, Parpan, Pedrini, Peyer, Pfenninger, Pfiffner, Quinter, Righetti, Rizzi, Robustelli, Schütz, Stiffler, Thomann, Trachsel, Tramèr, Tremp, Tuor, Wettstein, Zanetti, Zarn, Blumenthal, Caviezel (Chur), Comazzi, Gartmann, Hauser, Toschini, Valär
Session: 8.12.2003
Vorstoss: dt Anfrage