Die Tele Rätia AG (TRAG) wurde im Jahre 1980 gestützt auf einen Beschluss des Grossen Rates als Aktiengesellschaft der öffentlichen Hand mit dem Zweck gegründet, den Kanton Graubünden mit ausländischen Fernseh- und lokalen Radioprogrammen zu versorgen.
Mit über 18 TV-Sendestationen bzw. TV-Umsetzern und 21 UKW-Umsetzern versorgt heute die TRAG 115 von 209 Bündner Gemeinden mit ausländischen TV-Programmen, dem Lokalfernsehen Tele-Südostschweiz sowie den Lokalradios Grischa und Piz.
Eine Erweiterung der Programmpalette ist mit der heutigen analogen TV-Versorgung aus frequenztechnischen Gründen nicht möglich. Aus diesen Gründen möchte die TRAG die neue DVB-T Technologie (digital video broadcasting-terrestrial) einführen, die neue attraktive Möglichkeiten eröffnet (exzellente Bild- und Tonqualität, grosse Programmvielfalt in allen Regionen unseres Kantons, lokale Info-Kanäle etc.).
Gerüchten zufolge plant die Regierung die TRAG zu verkaufen. In diesem Zusammenhang stellen sich folgende Fragen an die Regierung:
1. Beabsichtigt die Regierung den Verkauf der TRAG bzw. sind entsprechende Verhandlungen in Gange? Wenn ja, stellen sich folgende Subfragen:
- Mit welchen Interessenten?
- Ist die Regierung der Auffassung, sie sei für einen allfälligen Verkauf der Aktien der TRAG allein zuständig oder bedarf es dafür der Zustimmung des Grossen Rates?
- Wie wird der Verkaufspreis der TRAG festgelegt und wie lauten die eventuellen weiteren vertraglichen Bedingungen?
- Wie will die Regierung bei einem Verkauf der TRAG die in der Frage 2 definierten Ziele, Strategien und Massnahmen erfolgreich umsetzen?
- Wie will die Regierung die heutige Versorgung gemäss den Versorgungsverträgen mit Regionen, Kreisen und Gemeinden mit Privaten sicherstellen?
- Welche finanziellen Mittel benötigen private Eigentümer für den DVB-T Ausbau vom Kanton und Bund? Wie garantieren private Eigentümer die Rückzahlung von IH-Krediten?
- Liegt von Seite der privaten Interessenten ein DVB-T Ausbaukonzept vor und wird von privater Seite eine flächendeckende DVB-T Versorgung garantiert?
- Wie werden die Regionen und Gemeinden bei einem privaten Unternehmen eingebunden?
- Wie schätzt die Regierung die Reaktionen der SRG SSR idée suisse und RTR auf die heutige enge Zusammenarbeit ein (Projektierung, gemeinsamer Ausbau SF1,SF2,TSI1,TSR1)?
2. Wie beurteilt die Regierung das von der TRAG vorgelegte DVB-T Konzept für eine flächendeckende Versorgung des Kantons Graubünden, und zwar einerseits unter dem Blickwinkel der Vorgaben der Regierung im Regierungsprogramm 2001 bis 2004 (Ziele/Strategie/Umsetzung) und andererseits im Zusammenhang mit der zukünftigen Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologie (NIKT-Gesamtstrategie für den Kanton Graubünden) gemäss Auftrag der Regierung in den RB vom 5.3.2002 und 18.3.2003
- Unter welchen Voraussetzungen ist die Regierung bereit, die Finanzierung gemäss dem Vorschlag der TRAG sicherzustellen und eine flächendeckende DVB-T Versorgung in Etappen zu realisieren?
Chur, 9. Dezember 2003
Name: Quinter, Thomann, Parpan, Arquint, Bachmann, Bär, Beck, Bleiker, Brüesch, Bucher-Brini, Büsser, Caviezel-Sutter (Thusis), Cavigelli, Crapp, Dudli, Fallet, Farrér, Feltscher, Frigg-Walt, Gredig-Hug, Hardegger, Hess, Jaag, Jäger, Jeker, Joos-Buchli, Kleis-Kümin, Loepfe, Luzio, Maissen, Marti, Meyer-Grass (Klosters), Peyer, Portner, Rizzi, Schütz, Stiffler, Stoffel, Tremp, Tuor, Zanetti, Gartmann, Gunzinger, Nay
Session: 9.12.2003
Vorstoss: dt Anfrage