Mit der Einführung der Sommerkurswochen für Lehrerinnen und Lehrer wurde 1978 ein Kursgefäss geschaffen, mit den folgenden Zielsetzungen:
- Bildung eines Schwerpunktes in der Bündner Lehrerinnen- und Lehrerweiterbildung
- Schaffung eines Gefässes für längere Kurse, d.h. Blockkurse, die mehrere Tage dauern
- Gelegenheit schaffen für Erfahrungsaustausch und Pflege der Kollegialität unter den Lehrpersonen verschiedener Schulstufen aus allen Regionen
Diese Zielsetzungen wurden in der Folge mehr als erreicht. Die Sommerkurswochen haben sich bis 2003 zu einem markanten Schwerpunkt mit Ausstrahlung auf das ganze Weiterbildungsjahr entwickelt. Die ersten Sommerkurse im Jahre 1978 wurden von 64 Lehrpersonen besucht. Im Jahre 2003 waren es 630 Lehrerinnen und Lehrer, die einen der Kurse besuchten. Diese Teilnehmerzahl zeigt, dass mehr als ein Drittel aller Volksschullehrpersonen im Kanton einen freiwilligen Sommerkurs besuchten.
Infolge der neuen finanziellen Rahmenbedingungen erfolgte im Sommer 2004 mit dem Rückgang der Anmeldungen auf 320 Teilnehmer ein drastischer Einbruch. Im Jahre 2003 wurden über das ganze Jahr insgesamt 191 freiwillige Weiterbildungskurse angeboten. 133 Kurse konnten durchgeführt werden, was einem Anteil von 70% am Angebot entspricht. Im 2004 wurden auf Grund der Sparmassnahmen noch 135 Kurse ausgeschrieben; es konnten wegen zu wenigen Anmeldungen aber nur noch deren 68 (50.3%) durchgeführt werden.
Es gibt in unserem Kanton Schulträgerschaften, die die Kurskosten für ihre Lehrpersonen vollumfänglich übernehmen, andere tun dies teilweise und wieder andere wenn überhaupt nur in sehr bescheidenem Rahmen. Die Folge davon ist, dass Lehrpersonen in unserem Kanton für gleiche Kurse völlig unterschiedliche eigene Beitragsleistungen leisten müssen.
Es stellen sich nun nachfolgende Fragen:
1. Geht die Regierung mit den Interpellanten einig, dass das Gefäss Weiterbildung ein wesentlicher Bestandteil für Schulqualität darstellt?
2. Wie beurteilt die Regierung den dramatischen Einbruch der Teilnehmerzahlen an den freiwilligen Weiterbildungskursen für Lehrpersonen an der Volksschule?
3. Teilt die Regierung die Meinung, dass der Kanton, der die Oberaufsicht über die Volksschulen ausübt, die finanziellen Rahmenbedingungen so abzustecken hat, dass für alle Lehrpersonen unseres Kantons gleiche Bedingungen für den Besuch von freiwilligen Weiterbildungskursen bestehen?
4. Kann sich die Regierung ein wieder verstärktes finanzielles Engagement des Kantons in der freiwilligen Lehrerinnen- und Lehrerweiterbildung vorstellen?
Chur, 17. Juni 2005
Name: Butzerin, Baselgia-Brunner, Brüesch, Arquint, Bucher, Casty, Caviezel (Pitasch), Caviezel-Sutter (Thusis), Christoffel-Casty, Dermont, Frigg, Hardegger, Hübscher, Jäger. Jenny, Joos-Buchli, Keller, Kessler, Lemm, Luzio, Mani-Heldstab, Märchy-Michel, Meyer-Grass (Klosters), Michel, Montalta, Parolini, Pedrini, Perl, Peyer, Portner, Ratti, Righetti, Schütz, Tremp, Zindel, Brasser, Campell, Caviezel (Chur), Gartmann, Janett, Mainetti
Session: 17.06.2005
Vorstoss: dt Anfrage