Gemäss Kyoto-Protokoll hat sich die Schweiz zur Reduktion des CO2-Ausstosses verpflichtet. Dieser Ausstoss muss weltweit verringert werden. Das Erreichen der global fixierten Ziele ist für die Zukunft unseres ganzen Planeten entscheidend. Die von der Wissenschaft anerkannten Klimamodelle zeigen eindeutig, dass gerade die Alpenregionen bei einer ungebremsten Klimaerwärmung besonders betroffen sind. Die Entwicklung der (Mittelwert-) Temperaturen der letzten Jahre belegt diesen Trend auch für unseren Kanton. Extremwerte bzw. Extremereignisse häufen sich. Der Kanton Graubünden hat im Zusammenhang mit den Unwettern 2005 dies erneut und mit grossen Schadenfolgen zu spüren bekommen. In diesem Prozess des Klimawandels ist der CO2-Ausstoss ein massgeblicher Faktor, den wir allerdings beeinflussen können, ja müssen.
In diesem Sinne sind neben der Industrie, der Landwirtschaft, allen Dienstleistungsbetrieben und den privaten Haushalten auch alle staatlichen Ebenen und damit unser Kanton in speziellem Sinne - gefordert, alle möglichen Massnahmen, welche den CO2-Ausstoss und den Ausstoss anderer Schadstoffe verringern könnten, zu prüfen und dann auch so weit wie möglich wirksam umzusetzen. In diesem Zusammenhang forderte Bundesrat Merz kürzlich in einem Interview die Kantone auf, über ihre Motorfahrzeugsteuern entsprechende Anreize zu schaffen („NZZ am Sonntag“, 27. November 2005).
Die Verkehrssteuern sind in Graubünden im kantonalen Strassengesetz geregelt. Gemäss der Bestimmung von Art. 84d Abs. 2 bemisst sich die Steuer grundsätzlich nach den Steuer-PS oder dem Gesamtgewicht des Fahrzeuges, sofern in besonderen Fällen nicht fixe Ansätze anzuwenden sind. Die konkreten Steuersätze sind dann auf Verordnungsstufe festgelegt. Für Fahrzeuge mit elektrischem oder Hybridantrieb wird dabei schon heute ein spezieller Tarif angewendet.
Die Regierung wird eingeladen, neben den bestehenden Kriterien als zusätzliches Steuerungselement zur Festlegung der Verkehrssteuern in unserem Kanton auch den CO2-Ausstoss in die kantonale Gesetzgebung aufzunehmen. Zudem sind weitere Anreizmodelle zu prüfen, die den vermehrten Umstieg auf Motorfahrzeuge mit schadstoffarmem Treibstoffverbrauch fördern könnten.
Chur, 7. Dezember 2005
Name: Jäger, Meyer-Grass (Klosters), Tomaschett, Arquint, Bucher-Brini, Christ, Christoffel-Casty, Conrad, Dermont, Frigg-Walt, Jaag, Jenny, Joos, Keller, Kleis-Kümin, Luzio, Meyer Persili (Chur), Mengotti, Noi-Togni, Parolini, Peyer, Pfenninger, Pfiffner, Pfister, Righetti, Robustelli, Schmid, Tremp, Trepp, Zindel, Brasser, Caviezel (Chur), Florin-Caluori, Toschini
Session: 07.12.2005
Vorstoss: dt Auftrag