Seit dem vergangenen 31. Mai, d.h. seit dem Tag, an dem die Gotthard-Autobahn infolge Steinschlag und dem dadurch bedingten schweren Unfall im Kanton Uri gesperrt werden musste, bleibt die Situation auf der A13 derart ernst, dass die Sicherheit bisweilen nicht mehr gewährleistet ist.
In der Tat ist die A13 heute die einzige Süd-Nord- und Nord-Süd-Transitachse durch die Schweiz, die speziell im Sommer von vielen Touristen benutzt wird. Die vielen Lastwagen und die Baustellen auf der Autobahn, welche nicht geschlossen werden können, verschlimmern die Situation zusätzlich, sodass die Staus beim Süd- und beim Nordportal des San Bernardino-Tunnels in den vergangenen zwei Wochen mehrmals die 10 km-Marke überschritten. Am Samstag, 10. Juni, erreichte der Stau sogar eine Länge von 20 km, weil die A13 vorübergehend wegen eines Fahrzeugbrandes bei Soazza geschlossen werden musste.
Die Bewohner der entlang der Verkehrsachse gelegenen Dörfer werden oft in ihren Fahrten im Auto behindert und die Betriebe, die entlang der A13 tätig sind, können manchmal nicht zu ihren Baustellen gelangen. Auch dem Tourismus drohen grosse Schäden, weil der Verkehr durch die Dörfer umgeleitet wird.
Es bleibt zudem das hauptsächlich mit den Lastwagen verbundene Risiko, dass die Dörfer und die Tourismusgebiete nicht erreicht werden können, weil die Strasse nicht befahrbar ist.
Die Bevölkerung entlang der A13 ist stark von der Luft- und Lärmbelastung betroffen. Insbesondere in den Gemeinden wie Roveredo, Mesocco und Hinterrhein ist das Leben für die Menschen, die an oder in der Nähe der A13 wohnen, unerträglich geworden.
Die Wirtschaft hat die Aufhebung des Nachtfahrverbotes für Lastwagen gefordert, ohne Berücksichtigung der weiteren Unannehmlichkeiten und Störungen, welche die lokale Bevölkerung erleiden müsste.
Angesichts dieser Umstände fragen die Unterzeichnenden dieser Anfrage:
1. Welche Stellung nimmt die Regierung in Bezug auf das Gesuch um Aufhebung des Nachtfahrverbotes für Lastwagen ein?
2. Ist die Regierung nicht der Meinung, dass die rote Phase (mit Grenzpassierverbot für Lastwagen) strenger angewendet werden muss?
3. Auf welchen Zeitpunkt ist die Wiedereröffnung der Gotthard-Achse, respektive der Autobahn A2 vorgesehen? Ist die Regierung nicht der Meinung, dass auf eine Wiedereröffnung gedrängt werden muss?
4. Welche Massnahmen hat die Regierung beschlossen und will sie erlassen, um den lokalen Verkehr zu erleichtern und die lokale Wirtschaft und den lokalen Tourismus in den betroffenen Gebieten zu schützen?
Chur, 12. Juni 2006
Name: Righetti, Keller, Pedrini, Arquint, Augustin, Bachmann, Bär, Barandun, Beck, Berther (Disentis), Berther (Sedrun), Bleiker, Bundi, Butzerin, Cahannes, Capaul, Casanova (Vignogn), Castelberg-Fleischhauer, Casty, Cavegn-Kaiser, Caviezel-Sutter (Thusis), Cavigelli, Christ, Claus, Conrad, Demarmels, Dermont, Dudli, Fallet, Farrér, Federspiel, Feltscher, Giacometti, Giovannini, Gredig-Hug, Hanimann, Hartmann (Champfèr), Heinz, Hess, Jaag, Jäger, Janom Steiner, Jeker, Jenny, Kessler, Kleis-Kümin, Koch, Lemm, Luzio, Mani-Heldstab, Märchy, Meyer-Grass (Klosters), Meyer Persili (Chur), Mengotti, Michel, Möhr, Montalta, Nigg, Noi-Togni, Parolini, Parpan, Peyer, Pfenninger, Plozza, Portner, Quinter, Ratti, Rizzi, Sax, Schmid, Schütz, Stiffler, Stoffel, Thomann, Tomaschett, Tremp, Trepp, Tuor, Wettstein, Zanetti, Zarn, Zegg, Campell, Hartmann (Chur), Hauser, Mainetti
Session: 12.06.2006
Vorstoss: dt Anfrage