Nachdem im Kanton Graubünden das Wasserkraftpotenzial in grossen Anlagen grösstenteils ausgeschöpft ist, dürfte im Leistungsbereich von 1-10 MW und in Kleinkraftwerken bis 1 MW durchaus noch Potenzial vorhanden sein. Gemäss Bundesamt für Energie sollen in der Schweiz bis 2020 zusätzlich 70 neue Kleinwasserkraftwerke mit durchschnittlich 5 MW neu gebaut werden. Wie das mittlerweile realisierbar gewordene Projekt Taschinasbach im Prättigau zeigt, werden auch solche Projekte im Zuge der Energieverknappung durchaus interessant. Das Problem stellt sich nun darin, dass solche unausgeschöpften Potenziale vor allem in finanzschwachen Gemeinden noch möglich wären, diese aber nicht in der Lage sind, das Projekt anzustossen, zu realisieren oder sich wenigstens daran zu beteiligen.
Nebst der Tatsache, dass die Kleinwasserkraft mit der garantierten Einspeisevergütung durchaus wirtschaftlich sein kann, sind auch die Bestrebungen der zukünftigen Regionalpolitik so ausgelegt, dass nicht mehr Infrastrukturvorhaben sondern Projekte mit Wertschöpfungscharakter zu fördern sind. Mit einer adäquaten kantonalen Unterstützung solcher Projekte würden „potenzialarme Gemeinden“ in die Lage versetzt, mit der Produktion von ökologisch erzeugter Energie eine neue Einnahmequelle zu erschliessen und damit etwas mehr Spielraum zu gewinnen.
Die Unterzeichneten laden die Regierung zur Beantwortung folgender Fragen ein:
- sieht sie das Potenzial im Wasserschlosskanton Graubünden als förderungswürdig an?
- bestehen schon heute gesetzliche Grundlagen um solche Projekte zu unterstützen?
- ist die Regierung im Rahmen des Projektes „potenzialarme Räume“ bereit, eine solche Unterstützung vorzusehen?
- ist der Kanton bereit, die Kleinwasserkraftbetreiber aktiv zu unterstützen, um die Möglichkeiten der gesetzlich garantierten Einspeisevergütung auszuschöpfen?
- ist der Kanton bereit, sich beim Bund dafür einzusetzen, dass bei einer Revision des Gewässerschutzgesetzes die Kantone abschliessend über Wasserentnahmen und Schutz- und Nutzungsplanungen befinden können?
Chur, 18. April 2007
Name: Stoffel, Donatsch, Buchli, Augustin, Bachmann, Berther (Disentis), Berther (Sedrun), Bezzola (Zernez), Bleiker, Blumenthal, Bondolfi, Brandenburger, Brantschen, Brüesch, Bucher-Brini, Bundi, Butzerin, Caduff, Cahannes Renggli, Campell, Castelberg-Fleischhauer, Casty, Caviezel-Sutter (Thusis), Christoffel-Casty, Conrad, Dermont, Farrér, Fasani, Federspiel, Feltscher, Florin-Caluori, Frigg-Walt, Gartmann-Albin, Geisseler, Giovanoli, Hardegger, Hartmann (Chur), Hartmann (Champfèr), Heinz, Jaag, Janom Steiner, Keller, Kessler, Kleis-Kümin, Koch, Kollegger, Krättli-Lori, Kunz, Loepfe, Mani-Heldstab, Märchy-Michel, Marti, Michel, Möhr, Montalta, Parolini, Parpan, Pedrini, Peer, Perl, Pfister, Portner, Quinter, Ragettli, Ratti, Righetti, Rizzi, Sax, Stiffler, Tenchio, Thomann, Thöny, Tscholl, Vetsch (Klosters), Vetsch (Pragg-Jenaz), Candinas (Disentis), Foffa
Session: 18.04.2007
Vorstoss: dt Anfrage